Natur
Willibald Roidl bleibt Vorsitzender

Naabecker Jagdgenossen mussten feststellen, dass der Freizeitdruck sowie der Wolf zu Veränderungen beim Wildverhalten führen.

07.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:34 Uhr
Dietmar Zwick
Vorsitzender Willibald Roidl (vorne links) führt die neu gewählte Vorstandschaft der Jagdgenossen Naabeck an. −Foto: Dietmar Zwick

Am Donnerstagabend kam die Jagdgenossenschaft Naabeck zur Jahresversammlung für 2021 und dieses Jahr mit Neuwahlen zusammen. Der wiedergewählte Vorsitzende Willibald Roidl hieß dazu die beiden Jagdpächter Wolfgang Rasel und Matthias Färber sowie die Jagdgenossen willkommen. Roidl vermeldete in seinem Bericht, dass die Häckselaktion ausgefallen sei. Sebastian Brunner legte einen positiven Kassenbericht für die beiden vergangenen Jahre vor, die Kassenprüfer Peter Kopf als sauber und richtig geführt bezeichnete. Die Vorstandschaft wurde somit einstimmig entlastet. Aus dem Jagdbericht von Matthias Färber ging hervor, dass coronabedingt der Freizeitdruck und die Anzahl der Menschen im Wald brutal angestiegen seien, was Auswirkungen auf das Wild habe. Das Gebiet um Naabeck wurde als Motocross-Strecke umfunktioniert, mit Ausmaßen, die Färber als verrückt bezeichnete, was sich jedoch glücklicherweise wieder gegeben habe. Wann der Bau der Leitungen für den Südostlink beginne, stehe noch nicht fest. Welche Auswirkungen und Beeinträchtigungen auf das Revier dann zukommen, lasse sich noch nicht sagen.

Färber ging auf das forstamtliche Gutachten 2021 ein, auf dessen Grundlage der Dreijahresplan erstellt werde. Die Hegegemeinschaft Neukirchen sei die einzige, die im Landkreis Schwandorf im Verbiss mit „günstig“ bezeichnet wurde. Daher empfiehlt das Amt für Landwirtschaft und Forsten, den Abschuss für die nächsten drei Jahre beizubehalten, weil Tannenverjüngungen beeinträchtigt seien, so Färber. Somit sei das Rehprogramm identisch zu den vergangenen drei Jahren. Der letzte Dreijahresplan sei zu 94 Prozent erfüllt worden. Von 30 zum Abschuss freigegebenen Rehen seien 28 erlegt worden.

In den Revieren im Landkreis Schwandorf, die zur Hochwildhegegemeinschaft Süd gehören, wären 50 Stück Rotwild freigegeben gewesen. Bis 14. Januar konnten nur 22 erlegt werden. Mit der Begründung tat sich Färber schwer. Ob es am Wolf oder am Freizeitdruck liege, ließ er offen. Das Schwarzwild richtete keine nennenswerten Schäden an, aber es nehme leicht zu, so Färber. Die Krähe wurde massiv bejagt, aber auch Marder, Iltis, Fuchs und Dachs konnten erlegt werden. Somit solle das Niederwild wie Hasen und Fasane wieder zunehmen.

Forstbetriebsleiter Hans Mages beantragte eine Abschusserhöhung, da der Verbiss zu groß sei, obwohl der Staat das Vier- bis Fünffache abschieße. Er bezeichnete dieses Verhalten als Schädlingsbekämpfung. Trotz eines größeren Bestandes in ihren Jagdflächen, hätten sie dennoch weniger Schäden, so Färber.

Jagdpächter Wolfgang Rasel gab zu bedenken, dass der Wolf zukünftig eine gravierende Rolle spiele und sich ausbreite, weil dieser keine Feinde habe. Dadurch werde sich das Verhalten des Wildes dramatisch verändern und Wolfsichtungen seien meldepflichtig, so Rasel.

Das Ergebnis der Neuwahlen: 1. Vorstand: Willibald Roidl; 2. Vorstand: Armin Mulzer; 1. Beisitzer: Ewald Wild; 2. Beisitzer: Markus Obermeier (Neu); Kassier: Sebastian Brunner; Schriftführer: Peter Kopf junior (Neu); Kassenprüfer: Peter Kopf Senior und Josef Kammerl. (szd)