Marktrat
Wohlwollen für Bauherren in Lauterhofen

In Lauterhofen liegen private Bauvorhaben auf dem Tisch. Das Thema Windkraft wirft noch viele Fragen auf.

08.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:59 Uhr
Brigitte Lang
Die Marktratssitzungen finden wieder im historischen Rathaussaal statt: Die Räte haben eine umfangreiche Tagesordnung abgearbeitet. −Foto: Brigitte Lang

Mehr als zwei Jahre lang fanden die Marktratssitzungen pandemiebedingt in der Mehrzweckhalle der Mittelschule statt, um die geltenden Hygienevorschriften einhalten zu können. Nun endlich durfte Bürgermeister Ludwig Lang seine Ratskollegen wieder im Saal des historischen Rathauses begrüßen.

Auf der Tagesordnung stand die Beschlussfassung zu Bauanträgen. So stimmten die Mitglieder des Marktrats einstimmig dem Antrag auf Baugenehmigung für den Ausbau eines Dachgeschosses mit Aufbau von Dachgauben in Lauterhofen zu. Das Wohnhaus befindet sich im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Hochtannel und Höhendorn“ aus dem Jahr 1985.

Die beantragten Abweichungen zum Bebauungsplan werden mit der Nachverdichtung im Wohngebiet begründet, und somit auch vonseiten der Gemeinde genehmigt. Auch für den Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Carport in Trautmannshofen gab der Marktrat seine Zustimmung. Für etwas Verwirrung sorgte der Antrag auf Errichtung eines Mobilheimes mit Anbau und Keller im Ortsteil Stieglitzenhöhe. Ein Haus mit Keller könne man wohl schlecht als „mobil“ bezeichnen, wie einige Räte anmerkten. Dennoch erteilten sie dem Bauvorhaben ihre Zustimmung. Der Nutzungsänderung des landwirtschaftlichen Gebäudes (Kuhstall), Höhendorn 2, zu einer barrierefreien Wohnung, stimmte das Gremium ebenfalls zu.

Blech in Holzoptik verkleiden

Zum Neubau einer landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle in der Gemarkung Pettenhofen hatte Marktrat Ludwig Herteis noch eine Frage bezüglich der Gestaltung der Außenverkleidung. Diese konnte vom anwesenden Bauherrn Tobias Hollweck beantwortet werden. Es ist eine Blechverkleidung in Holzoptik angedacht, die sich gut ins Landschaftsbild einfügen wird. Somit konnte auch diesem Bauvorhaben das gemeindliche Einvernehmen einstimmig erteilt werden.

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vom 17. Februar dieses Jahres war beschlossen worden, dass der Auftrag zur Erstellung einer „Prallwand“ für die Grund- und Mittelschule an die Schreinerei Kneitschel GmbH in Colmberg vergeben wurde. Außerdem nimmt die Gemeinde das Angebot der Firma Ziem und Krieger GbR, Lauterhofen, zur Neugestaltung der Internetseite sowie des Mitteilungsblattes an.

Des Weiteren werden von der Firma D.O.B. Landtechnik AG aus Regensburg ein Lindner Pritschenwagen und einen Ausleger Dücker UNA 600 für den örtlichen Bauhof bestellt. Ebenso will die Gemeinde das Angebot der Firma D.O.B. für die Beschaffung eines Mähroboters annehmen. Hierbei erfolgt eine Kostenteilung mit dem Sportverein.

Marktrat Helmut Benzinger sprach erneut das Thema Windkraftenergie an. Die Ausweisung von Konzentrationsflächen müsse nun vorangetrieben werden. Woraufhin Ratsmitglied Ludwig Herteis dem Gemeindeoberhaupt erhebliche Versäumnisse diesbezüglich vorwarf. Bereits im Jahr 2015 habe man im Marktrat beschlossen, eine derartige Planung zu erstellen. Markträtin Evelyn Igl-Kraus wies darauf hin, dass es an der Zeit wäre, über ein Bürgerwindrad nachzudenken. Als Gemeinde sollte man visionär denken. „Wer kann jetzt noch gegen ein Windrad sein?“, schloss sie ihren Appell.

Was wird aus Ortsdurchfahrt?

Weiterhin wollte Helmut Benzinger wissen, inwieweit die Planungen zur Ortsdurchfahrt Holzheim vorangeschritten wären. Geschäftsführer Rene Martin gab dazu die Auskunft, dass derzeit ein Ingenieurbüro die Kosten kalkuliere. Marktrat Martin Springs sprach erneut den Wiederaufbau des alten Spielplatzes, der im Zuge des Kindergarten-Neubaus weichen musste, an. Eventuell wäre es sinnvoll, hierfür einen Spielplatzplaner hinzuzuziehen.

Andere Sorgen hatte der Ortssprecher von Deinschwang, Martin Lubner. Seit dem letzten Hochwasser sei die Kanalisation im Deinschwanger Tal komplett versandet, selbst die Feuerwehr, die im Zuge einer Übung versucht hatte, die Verstopfung zu beseitigen, sei gescheitert. Darum die Bitte an die Gemeinde, sich darum zu kümmern, ehe das nächste Hochwasser für schlimmere Verwüstungen sorge.