Mit Helikopter ins Tal gebracht
Leiche von verschüttetem Bundeswehrsoldaten (30) in den Alpen entdeckt

10.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:58 Uhr
Rettungskräfte arbeiten in der Nähe des Spripsenjochs im Tiroler Kaisergebirge in einem Berghang, in dem es zu einem Felssturz gekommen ist. Ein Kletterer ist bei einem Felssturz im Tiroler Kaisergebirge verschüttet worden. −Foto: Zoom.Tirol/APA/dpa

Die Leiche des bei einemFelssturz im Tiroler Kaisergebirgeverschütteten 30-jährigen deutschen Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr ist am Freitagnachmittag gefunden worden.



Wie die Landespolizeidirektion Tirol auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte, wurde der verschüttete Soldat am späten Nachmittag geortet. „Er konnte jedoch nur noch tot geborgen werden“, so ein Sprecher. Die Leiche des Mannes sei bereits ins Tal gebracht worden. Er war Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK), einer Eliteeinheit, die in Tirol eine Gebirgsausbildung absolvierte. Er wurde erfasst, als 50 Kubikmeter Steine am Berg herabstürzten.

„Wir sind in tiefer Trauer“, twitterte das Verteidigungsministerium in Berlin. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und den KameradInnen.“



Der Mann war Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK). Der Unfall passierte am Donnerstag auf dem Gemeindegebiet von Kirchdorf (Bezirk Kitzbühel) im Kaisergebirge. Die Eliteeinheit absolvierte dort eine Gebirgsausbildung. Der Soldat wurde verschüttet, als sich oberhalb des Einsatzortes bei einem Felssturz rund 50 Kubikmeter Steine lösten. Vier weitere Deutsche, mit denen der Mann unterwegs war, blieben unverletzt.

Die Fünf hatten sich über eine 40 Meter hohe Felswand abgeseilt, wie die Polizei mitteilte. Als der 30-Jährige den Fuß der Wand erreicht habe, habe er über einen Weg wieder zum Ausgangspunkt hinaufsteigen wollen, als die große Felslawine über ihm niedergegangen sei. Seine Kameraden, die sich schon oben befunden hätten, hätten sofort mit der Suche begonnen und Einsatzkräfte alarmiert.

Bergung sei äußerst schwierig gewesen

Die Kommandosoldaten werden zu Heeresbergführern ausgebildet, um auf den Kampf im Gebirge vorbereitet zu sein. Das KSK ist in Calw (Baden-Württemberg) stationiert.

Die Bergung sei äußerst schwierig gewesen, berichtete die österreichische Polizei. Die Suche nach dem Vermissten war in dem schwierigen Gelände lebensgefährlich und musste wegen der Gefahr weiterer Unfälle am Donnerstag vorübergehend abgebrochen werden. Retter fürchteten zunächst, dass der Einsatz Tage dauern könnte.

Wie bei Alpinunfällen üblich werden polizeiliche Untersuchungen fortgesetzt, um festzustellen, ob Fremdverschulden vorlag oder ausgeschlossen werden kann, wie ein Polizeisprecher der dpa sagte. Ein Bericht gehe dann an die Staatsanwaltschaft. Wann die Untersuchungen abgeschlossen seien, sei noch nicht abzusehen.

− dpa