Große Freude am Theater Regensburg: Das Haus wurde – als einziger Kulturbetrieb in Bayern – für den Fonds „Zero – klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte“ ausgewählt.
Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Stadtraumprojekt „Wahrheiten“ it rund 140000 Euro, wie gestern bekannt wurde. Schauspiel, Musik, Tanz, Puppenspiel und Performance werden sich im Juli 2023 mit dem Ressourcenbedarf der Gesellschaft befassen und Fragen nach Klimawandel, Mobilität und Energieverbrauch antippen. „Nicht mit erhobenem Zeigefinger“, betont Sprecherin Andreas Hoffmann, „sondern sinnlich, lustvoll, künstlerisch.“
„Wahrheiten“ soll am 1. Juli im Stadtraum seine Uraufführung erleben. Es gebe einen Strauß an Ideen. Ob das Projekt, das bis zu 99 Prozent Klimaneutralität anstrebt, auf ein Festival hinausläuft, in welcher Form sich Bürger einbringen, ob Fassaden und Schaufenster einbezogen sind: Die Details sind bislang offen. Mit der Förderzusage könne nun die Planung starten, hieß es.
Im Topf der Kulturstiftung stehen drei Millionen Euro bereit. 26 künstlerisch innovative und zugleich klimaneutrale Projekte bundesweit werden gefördert. „Es freut uns wirklich sehr, dass wir bei diesem wegweisenden Projekt die bayerische Fahne hochhalten dürfen“, sagt Matthias Schloderer, kaufmännischer Vorstand des Theaters. „So bekommen unsere massiven Bemühungen für einen nachhaltigen Kulturbetrieb weiteren Schub.“
Das Theater ist beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz vorn dabei. Bereits im März 2022 legte es – als erstes kommunales Fünfspartenhaus in Deutschland – aus eigenem Antrieb eine Klimabilanz vor. Das Zahlenwerk wurde mit dem Büro „What if“ erstellt, nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol (GHG). Diese Initiative wird auch mit dem Umweltpreis 2022 der Stadt gewürdigt. Die Explosion der Energiepreise gibt den Bemühungen Antrieb. Ab Januar 2023 werden am Theater die Stromkosten extrem steigen. Das Projekt „Wahrheiten“ soll idedalerweise Erkenntnisse für einen nachhaltigen Kulturbetrieb liefern.
− el/mz
