Alles ändert sich: Der Bierpreis steigt ins Unermessliche, der Strompreis ebenso, es gehen immer weniger Menschen in die Kirche, aber wenigstens darf man sich dank der Cannabis-Legalisierung bald das Leben schön kiffen – beim Rundinger Gaudiumzug reihten sich all diese Themen bei den Faschingswagen aneinander. Dazwischen und vorneweg marschierten Fußgruppen, bei denen vor allem ein Motto dominierte: „Bunt, bunter, bunt durcheinander!“
Die Waidler-Blosn gab ab 14 Uhr den Rhythmus vor, und die Sonne hatte die Menschen aus den Häusern gelockt. Obwohl etwas weniger Gruppen als sonst am Zug teilnahmen, säumten wieder zahlreiche Schaulustige die Straßen im Ortskern und standen bald im Bonbonregen des Kinderhauses.
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Die Kleinsten der Burgwichtel wurden von zwei batteriebetriebenen Traktoren angeführt, wobei sich nicht feststellen ließ, ob sich die beiden minderjährigen Bulldogfahrer an irgendeinem Streik beteiligten. Die Vorschulkinder waren jedenfalls voll in Feierlaune, und die kleinsten Burgwichtel hatten zwar auch ihre Freude, verstanden aber zum Teil den Sinn nicht, warum sie die Bonbons hergeben sollten.
Die Arbeit am Wagen der Rundinger Feuerwehr hat sich heuer doppelt rentiert, weil dieser ja bereits am Sonntag in Chammünster seinen Auftritt hatte. Das Fest zum 150-jährigen Bestehen ab 7. Juni 2024 wurde natürlich auch in Runding fleißig beworben, und die Mannschaft sorgte dafür, dass der Durst der Zuschauer mit reichlich Alkohol gelöscht wurde.
Unters Fußvolk mischte sich auch wieder die Gang-Schousta-Gang vom hiesigen Lebensmittelmarkt, die ihre flüssigen Gaben in Gießkannen fleißig ausgoss. Auf eine findige Idee zur Rettung der Kirche kamen die Perwolfinger: „Wenn die Leute nicht in die Kirche kommen, dann kommt bei uns eben die Kapelle zu den Leuten.“ Auf Achse mit der mobilen Kapelle wurden üppig „Messwein“ und Segen verteilt sowie ganz nebenbei noch das Kapellenfest am 11. August 2024 angekündigt.
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Der Schützenverein Pachlinger hatte ein mobiles Windrad dabei und kündigte ein Start-up an, um billigen Strom zu produzieren. Nicht der Strompreis, sondern der steigende Bierpreis macht den Niederrundingern Kopfzerbrechen. Darum bringen sie Muckis-Party-Partei – kurz MPP – an den Start, und Kandidat Thomas Muck verspricht: „Mein Lächeln für Niederrunding und für einen fairen Bierpreis.“
All diese Sorgen belasten die Riedinger nur sekundär, denn dank der Cannabis-Legalisierung wird man bald das Leben leichter nehmen. Das Drogenkartell „El Rejding“ verspricht der Kundschaft dank eigenen Anbaus „High Quality“, mit der Betonung auf high.
Nach dem Durchzug des Gaudiwurms war auf dem Rundinger Dorfplatz noch lange nicht Schluss: Der Schützenverein Zur Burg versorgte alle Feierwütigen mit reichlich Getränken, der Nachwuchs zog weiter in den Brandlsaal zum SV-Kinderfasching, und auch in den Ortschaften Garten, Rieding und Niederrunding wurde dieser letzte Tag im Fasching 23/24 noch lange kräftig gefeiert.
cmi
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