Roland Heldwein an der Spitze
Amtsübergabe im deutsch-tschechischen Zentrum von Zoll und Polizei in Schwandorf

02.02.2024 | Stand 02.02.2024, 19:00 Uhr

Stabwechsel auf dem Weinberg: Uwe Landgrebe von der Bundespolizeidirektion München, der scheidende Koordinator Markus Leitl, Nachfolger Roland Heldwein und Thomas Schöniger, der Leiter des Polizeipräsidiums Oberpfalz (v. l.) Foto: Hubert Heinzl

Kontinuierliche Arbeit, aber auch spektakuläre Fälle prägten die dreijährige Amtszeit von Markus Leitl als Koordinator im Gemeinsamen Zentrum. Ein Gewaltverbrecher aus Recklinghausen wurde festgenommen, die am Čerchov vermisste Julia aus Berlin wie durch ein Wunder entdeckt. Nun übergab Leitl das Amt an Roland Heldwein von der bayerischen Polizei.

Im Gemeinsamen Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit (GZ) auf dem Schwandorfer Weinberg laufen viele Fäden zusammen. Entsprechend umfangreich fiel die Begrüßung durch Rudolf Stadler vom Polizeipräsidium Oberpfalz aus. Mehr als 100 Gäste waren zum Festakt gekommen – hochrangige Repräsentanten von Zoll, Polizei und Bundespolizei auf beiden Seiten und sogar Ivana Červenková, Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München.

Standorte in Schwandorf und Petrovice



Das Gemeinsame Zentrum in Schwandorf, das mit Petrovice nahe der tschechisch-sächsischen Grenze eine übergeordnete Einheit bildet, genießt in der Politik einen hohen Stellenwert. Das würdigte auch Thomas Schöniger, der Leiter des Polizeipräsidiums Oberpfalz, in seiner Festrede. „Sie alle erfüllen den europäischen Geist mit Leben“, wandte er sich an die Mitarbeiter. Auch sein Pendant auf tschechischer Seite, Petr Macháček, der Chef der Bezirkspolizeidirektion Pilsen, würdigte die internationale Kooperation als wegweisend. Das Gemeinsame Zentrum genieße „großes Renommee in den beteiligten Staaten“, sagte er laut Simultanübersetzung.

Im Vordergrund steht dabei natürlich das Thema Sicherheit. Wie Polizeipräsident Schöniger informierte, bearbeiten die Beschäftigten auf dem Weinberg jährlich rund 14.000 Sachvorgänge. Dabei geht es unter anderem um Anfragen, Ermittlungen, die Zuarbeit bei Fahndungen und den Informationsaustausch über Ländergrenzen hinweg.

Urgestein und Mann der ersten Stunde



Den scheidenden Koordinator Markus Leitl bezeichnete der Oberpfälzer Polizeichef als „Urgestein und Mann der ersten Stunde“. Er habe seine verantwortungsvolle Aufgabe immer souverän erfüllt. Als stellvertretender Koordinator und Leiter des Bundespolizeikontingents in Schwandorf werde er die Zusammenarbeit weiter fortführen. Nachfolger Heldwein kommt aus den Reihen der bayerischen Polizei, die sich mit den Kollegen vom Bund regelmäßig an der Spitze des GZ abwechselt. Der ehemalige Chef der Einsatzzentrale in Weiden und spätere Leiter der Inspektionen in Nabburg und Waldsassen sei „genau der Richtige“ für die Führungsposition, sagte Schöniger. Auch Uwe Landgrebe von der Bundespolizeidirektion in München lobte Heldwein als „Kollegen, der bestens in diese besondere und eigene Stelle passt“. Bei seiner künftigen Arbeit könne er sich „auf ein außergewöhnliches Team verlassen“ , versprach er.

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In seinem Rückblick auf die drei Jahre an der Spitze sprach Markus Leitl von einer „schnelllebigen, sehr interessanten Zeit“. Anfangs war seine Tätigkeit noch von Corona geprägt. In der ersten Jahreshälfte 2021 mussten deutsche und tschechische Kollegen sogar an verschiedenen Dienstorten arbeiten.

Verirrte Julia wurde am Čerchov gefunden



In seine Amtszeit fielen auch spektakuläre Fälle – wie der der verirrten Julia, die nach einer nervenaufreibenden Suchaktion von einem tschechischen Förster gefunden wurde. Leitl schloss mit einem Dank an seine Mitarbeiter: „Ihr seid das Herzstück der Dienststelle. Ich bin froh und stolz, dass ich mit euch zusammenarbeiten durfte.”

Nachfolger Heldwein sah es als seine wichtigste Aufgabe, „das Miteinander weiter zu stärken“. Die Einrichtung mit ihren sechs Entsendebehörden sei „etwas Besonderes und Einzigartiges“. Musikalisch gestaltet wurde der Festakt vom Bläserquintett des Polizeiorchesters Bayern unter der Leitung von Tibor Handler. Zum Abschluss spielten die Musiker die Nationalhymnen von Deutschland und der Tschechischen Republik sowie die Europahymne.