Digitalisierung
Erst Schwandorf, dann Neunburg: Minister Fabian Mehring besuchte die „digitalen Zwillinge“

11.03.2024 | Stand 11.03.2024, 17:32 Uhr
Ralf Gohlke

Digitalminister Fabian Mehring (3. v. l.) freute sich über einen Blasturm aus dem 3D-Drucker. Mit dabei waren Oberbürgermeister Andreas Feller, Citymanagerin Sonja Zindel, Digitalbeauftragter Markus Singer und stellvertretender Landrat Richard Tischler (v. r.). Foto: Ralf Gohlke

Das bayerische Digitalministerium unterstützt Kommunen dabei, mit Hilfe eigener Daten digitale Modelle von Objekten und Prozessen zu entwickeln – die sogenannten „digitalen Zwillinge“. Im Landkreis Schwandorf sind es die Große Kreisstadt und die Stadt Neunburg.

Diese nutzen das Programm in unterschiedlicher Weise, um künftige Planungen und Projekte besser und schneller umsetzen zu können. Bei einem Besuch vor Ort informierte sich jetzt der bayerische Digitalminister Fabian Mehring (FW) über die ersten Fortschritte.

Zunächst führte ihn sein Weg nach Schwandorf. In der Spitalkirche wurde er von Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) sowie stellvertretendem Landrat Richard Tischler (FW) willkommen geheißen.

500 Fahrzeuge zu Stoßzeiten am Marktplatz unterwegs

Feller erläuterte, warum Schwandorf das Programm „TwinBy“ speziell dazu nutze, um die innerstädtischen Verkehrsströme zu erfassen und daraus die entsprechenden Schlüsse zu zeihen. Die Details vermittelte Markus Singer von der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung. Mit den erhobenen Daten sei es möglich, die Verkehrsflüsse in der Innenstadt optisch darzustellen und daraus Projekte zu entwickeln. Als Beispiel nannte er die Erkenntnis, dass zu Stoßzeiten allein im Bereich des Marktplatzes rund 500 Fahrzeuge unterwegs seien, nur um einen Parkplatz zu finden.

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Die Daten bildeten die Grundlage, um entsprechende Parkleitsysteme zu entwickeln, die gleichzeitig für die Wirtschaft Vorteile bieten könnten. Bis Ende Mai sollen – nach jetziger Planung – die ersten Ergebnisse online veröffentlicht werden. Von der Spitalkirche ging es dann weiter zu einem kurzen Besuch im neuen Digitalbüro der Stadt in den Räumen der ehemaligen Raiffeisenbankfiliale.

Miniatur-Blasturm aus dem Digitalbüro



Dort erklärte Citymanagerin Sonja Zindel dem Minister, wie es den Bürgern möglich ist, rund um die Uhr Unterlagen von der Stadt abzuholen – per Zugangscode auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten. Zur Demonstration durfte Mehringer ein Fach öffnen, in dem für ihn ein Miniatur-Blasturm aus einem 3D-Drucker wartete.

In Neunburg konnte der Minister Näheres über eine andere Anwendung des Programms erfahren. Hier ist es die Bauleitplanung, vornehmlich im Stadtkern, in der das Modell eines Digitalen Zwillings dargestellt wird. Bürgermeister Martin Birner (CSU) erläuterte die Zielsetzung, mit Hilfe des 3D-Modelles die Bürger in die Stadtentwicklung mit einzubeziehen. Damit ließe sich gut veranschaulichen, wie sich künftige Projekt auf das Stadtbild, die Umwelt und die Lebensqualität auswirken würden.

Große Abschlussveranstaltung in München

Christian Blößl erläuterte den Sachstand, wonach es möglich sei, auch das Feedback zu sammeln und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und Entscheidungen schneller zu treffen. Dies ermögliche eine wesentlich nachhaltigere Planung und Gestaltung. In einem kurzen Fazit fasste der Minister die beiden Besuche zusammen und freute sich darüber, dass dieses Projekt nicht mehr ein bloßes Konzept sei, sondern in den Kommunen zur Realität würde.

Dadurch würde nicht nur den Metropolen, sondern auch den kleineren Städte und Kommunen ein Werkzeug an die Hand gegeben, eine langfristige positive Wirkung auf die Lebensqualität auszuüben. Für den 11. April ist eine große Abschlussveranstaltung von „TwinBy“ in München geplant, bei denen die teilnehmenden Kommunen von ihren Erfahrungen berichten werden.