Platzhirsch Gustl ist kein bisschen scheu. Auf Besucher der Little Hill Ranch auf dem Pettnerhof in Schönsee geht er neugierig zu. Zusammen mit der Familie Biegerl machte er jetzt Werbung für den Oberpfälzer Bauernmarkt am 9. und 10. März in Schwarzenfeld.
Vor 20 Jahren hat Familie Biegerl auf ihrem Erlebnisbauernhof mit der Haltung von Rotwild begonnen. Früher gab es Milchkühe auf dem Pettnerhof, und danach wollte man etwas Pflegeleichtes, erzählt Martin Biegerl. Und so kam er auf Rotwild und hat es nie bereut. Täglich bekommen die Tiere frisches Heu und im Winter Silage, und nun im Frühjahr beginnt das Gras wieder zu sprießen. Gustl zupft munter daran. „Der Boden ist für einen Landwirt das wichtigste Gut, und daher erhält er ihn und macht ihn für die Zukunft stabil“, erklärt Biegerl.
Mit Landwirten ins Gespräch kommen
Bauern leisten überhaupt sehr viel, bestätigt auch Hubert Piehler, Vorsitzender der „Interessensgemeinschaft Landwirtschaft im Landkreis Schwandorf“. Der dreimal jährlich stattfindende Oberpfälzer Bauernmarkt in Schwarzenfeld sei eine gute Gelegenheit, mit Landwirten ins Gespräch zu kommen und über ihre Arbeit etwas zu erfahren und zum Beispiel darüber, wie die Tiere auf den jeweiligen Höfen gehalten werden oder das Getreide für die angebotenen Nudeln angebaut wird.
Das könnte Sie auch interessieren: Wunsch nach Anerkennung: 400 Teilnehmer feierten den Landfrauentag in Nabburg.
„Der Bauernmarkt ist nicht nur als Plattform zur Direktvermarktung wertvoll, sondern hilft als Schaufenster der Region, das Image der Landwirtschaft zu verbessern“, so Piehler. Denn oft mangle es an Wertschätzung und Anerkennung für den doch so wichtigen Beruf des Landwirts. Um neue Vermarktungswege aufzubauen, wurde erstmals im Jahr 1997 der Oberpfälzer Bauernmarkt abgehalten. Seitdem finden erfolgreich drei dieser Märkte im Jahr statt, seit einigen Jahren in der Mehrzweckhalle im Sportpark Schwarzenfeld. Bei vielen Bürgern steht er fest im Terminkalender. Man erhalte dort Produkte, die man selten findet, und das direkt vom Anbieter, sagt Piehler.
Wildspezialitäten und Emu-Eier
So wie das Fleisch vom Pettnerhof. Martin Biegerl, ein Jäger, schießt immer wieder eines der Tiere. Diese Tötungsform sei für sein Rotwild vorgeschrieben, erklärt Biegerl und versichert: „Das Tier ist sofort tot.“ Die Wildspezialitäten wie Fleisch, Hirschleberkäse oder Hirschsalami bietet Familie Biegerl auch dieses Mal am Bauernmarkt an – neben ganz besonderen Produkten wie Emu-Eiern oder Nudeln und Eierlikör von Straußeneiern.
Denn nicht nur Rotwild, sondern auch Strauße, Emus, verschiedene Gans- und Entenarten, Pferde oder zwei Kängurus leben auf der Ranch. Therapie-Minischwein „Napoleon“ wohnt sogar im Haus der Familie Biegerl. Den Tag verbringt er in seinem Häuschen auf der Ranch und wird abends geduscht, bevor er ins Haus darf.
Das Angebot beim Bauernmarkt ist sehr groß. Über 40Direktvermarkter aus der Oberpfalz bieten am 9. und 10. März jeweils von 10 bis 17 Uhr ihre Produkte an, die somit ohne lange Wege zum Verbraucher gelangen – denn Nachhaltigkeit und Regionalität sei den beteiligten Landwirten wichtig.
Kinderprogramm und jede Menge Osterdeko
Einen „Erlebniseinkauf“ für alle Bürger und die ganze Familie versprechen Biegerl und Piehler. Auch für die kleinen Gäste ist mit einem Kinderprogramm gesorgt, während die Großen durch die beheizte und barrierefreie Halle spazieren und sich vom Angebot inspirieren lassen können- Das reicht von traditionellem Kunsthandwerk über Pflanzenölseifen, Getreideprodukte, Glaskunst, Wollprodukte, Tee bis zu Drechselwaren und jeder Menge Osterdekorationen. Neu sind laut Piehler ein Fischverkäufer und ein Kaffeeröster. „Jeder lässt sich etwas Besonderes einfallen“, sagt er.
Etwas Außergewöhnliches sind auch die vielen Kuchen und Torten, die von den Anbietern selbst gebacken werden. Oder das Deftige: Ein ganzes Schwein, ein ganzes Lamm und eine Rinderschulter werden gegrillt. Genügend Sitzplätze seien vorhanden, sagen die Veranstalter, ebenso Parkplätze.
