Für mehr Gerechtigkeit demonstriert
Rund 20 Bauarbeiter kämpften auch in Schwarzenfeld für mehr Lohn und Respekt

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 17:12 Uhr
Max Schmid

Auch an der Brückenbaustelle über die Naab in Schwarzenfeld organisierte die IG BAU einen Bau-Protest. Die Forderung ist eine Lohnerhöhung von 500 Euro monatlich. Foto: Max Schmid

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) verlieh ihrer Forderung nach 500 Euro mehr Lohn pro Monat durch aktive Mittagspausen, die überall in Deutschland veranstaltet wurden, Nachdruck.

In der Region organisierte der Bezirksverband Oberpfalz mit Sitz in Schwandorf anlässlich der aktuell laufenden dritten Verhandlungsrunde in Wiesbaden einen Bau-Protest während der Mittagszeit an der Brückenbaustelle über die Naab in Schwarzenfeld.

Verfolgten die Verhandlungsrunde in Wiesbaden



Petra Katens von der IG BAU und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Strabag AG Bayern Nord, Rudi Gallrapp, konnten dazu zwei Bautrupps mit rund 20 Mitarbeitern am Baulager neben der Naab begrüßen. Man war online zur dritten Verhandlungsrunde in Wiesbaden zugeschaltet, ein Verhandlungsergebnis lag bis zum Ende der Mittagspause aber noch nicht vor. Mit der Aktion wolle man von Schwarzenfeld aus eine klare Botschaft an die Arbeitgeber nach Wiesbaden schicken, erläuterten die beiden Redner.

Forderung: 500 Euro mehr Lohn pro Monat



Der Forderung der IG BAU von 500 Euro monatlich mehr Lohn steht derzeit das Angebot der Arbeitgeber von drei Prozent Lohnerhöhung gegenüber. Die Beschäftigten verlangen Respekt für ihre Arbeit und eine gerechte Entlohnung. Drei Prozent würden nicht einmal die Preissteigerungen der vergangenen Jahre ausgleichen, das habe mit Respekt nichts zu tun.

Die Bauunternehmen würden seit Jahren satte Gewinne einfahren, die Arbeiter würden aber beim Lohn an der kurzen Leine gehalten. Die Forderung der Gewerkschaft liege auf dem Tisch, es gehe um einen Fixbetrag für alle, egal ob Bauhelfer, Polier oder Büroangestellte im Bauunternehmen.

Situation spitzt sich zu



Die Ankündigung der IG BAU an die Bauunternehmen laute deshalb, dass es auf den Baustellen in der Oberpfalz nicht mehr richtig rund laufe, wenn sich die Arbeitgeberseite weiterhin auf stur stelle. Die Situation spitze sich täglich mehr zu, auf dem Bau braue sich etwas zusammen, sagte Gallrapp. Die Arbeitgeber sollten wissen, dass Bagger auch einmal stillstehen oder Kräne Pause machen können, das würde dann alle Bereich im Hoch- und Tiefbau betreffen.

Der Lohn in der Baubranche



Der Gesamttariflohn liegt in der Baubranche seit 1.April 2023 je Stunde bei 12,85Euro für einfache Bau- und Montagearbeiten (Werker, Maschinenwerker), für Facharbeiter mit zweijähriger Ausbildung bei 20,49 Euro und für Werkpoliere oder Baumaschinenfachmeister bei 25,73 Euro.