Am 9. April 1945 wurde der Theologe und Pfarrer Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg nach einem Scheinprozess zusammen mit anderen Widerstandskämpfern ermordet. Die grausame Erhängung erfolgte auf Befehl Adolf Hitlers, der in der Verschwörer-Gruppe um Wilhelm Canaris, Hans Oster und Hans von Dohnanyi eine Verbindung zu den Männern des Widerstands vom 20. Juli 1945 sah, heißt es in einer Mitteilung des Evangelisches Bildungswerks.
Was sich vom 8. auf den 9. April 1945 in der Todeszelle des Flossenbürger Arrestbaus zugetragen hat, in der Bonhoeffer auf seine Hinrichtung gewartet hat, ist nicht direkt bekannt. Bonhoeffer verbrachte hier im Gegensatz zu den anderen Hingerichteten nur wenige Stunden, nachdem er eiligst aus Schönberg im Bayerischen Wald herbeigeschafft worden war.
Das Ensemble „Theater in der Kirche“ führt in seiner preisgekrönten Inszenierung fiktiv in die Todeszelle Bonhoeffers, wo noch einmal die wichtigsten Stationen in seinem Leben an ihm vorüberziehen. Dabei erleben die Zuschauer den inneren Konflikt Bonhoeffers. Einerseits wusste er um das christliche Gebot, nicht Gewalt anzuwenden; andererseits wusste er um die vielen Verbrechen des NS-Staates, die ihn zu der Gewissensentscheidung führten, dem „Rad in die Speichen zu fallen“. Dazu hätte er auch den gewaltsamen Tod des „Führers“ in Kauf genommen.
Die letzten Worte, die von Bonhoeffer überliefert worden sind, bezeugen seinen tiefen und unerschütterlichen Glauben an einen die Schuld vergebenden Gott: „Dies ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens.“
Das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz und die Katholische Erwachsenenbildung laden am 15. April um 16 Uhr zu der Aufführung mit der Schauspielgruppe „Theater in der Kirche“ in das Paulaner-Gemeindehaus Amberg ein. Karten sind für 17 Euro im Vorverkauf bei den Buchhandlungen Mayr, Tel. (09621) 13192, und Müller, Tel. (09621) 915573, beim EBW, Tel. (09621) 496260, und bei der KEB, Tel. (09621) 475520, erhältlich. An der Abendkasse kosten sie 19 Euro.
