Silberne Bürgermedaille
Kümmersbruck ehrt Karl-Otto Ambronn und Achim Fuchs für ihre Gemeindechronik

25.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:24 Uhr
Sie freuten sich über die Ehrung der Gemeinde Kümmersbruck: Erika und Karl-Otto Ambronn, Bürgermeister Roland Strehl sowie Ursula und Achim Fuchs (v. l.). −Foto: Klaus Högl

Weil sie sich für ihre neue Heimat in ganz besonderer Art verdient gemacht haben, weit über das normale Maß hinaus, bekamen Karl-Otto Ambronn und Achim Fuchs die Silberne Bürgermedaille der Gemeinde Kümmersbruck verliehen.

Bei einer Feierstunde mit Familien und Gemeinderat nahm Bürgermeister Roland Strehl die Auszeichnungen vor und hielt die Lobrede. Karl-Otto Ambronn und Achim Fuchs – beide sind keine „gebürtigen“ Kümmersbrucker – doch war es ein Glücksfall, dass beide nach einem arbeitsreichen und erfüllten Arbeitsleben ihren Wohnsitz in Gärmersdorf beziehungsweise Lengenfeld verlegten.

Ambronn wurde in Berchtesgaden geboren

Ambronn wurde 1939 in Berchtesgaden geboren und kam nach dem Studium der Geschichte 1976 als Leiter des Staatsarchivs nach Amberg. Er ist zum „echten Oberpfälzer geworden“ sagte Strehl bei der Laudatio. „Ein Glücksfall“ war laut Bürgermeister, dass Ambronn mit seiner Frau 1992 in Gärmersdorf ein Wohnhaus bezog, in dem er mittlerweile auch nach der Pensionierung beheimatet ist.

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Achim Fuchs wurde 1942 in Würzburg geboren. Auch er trat nach einem Studium in den Archivdienst des Freistaates Bayern ein. 1973 legte er sein zweites Staatsexamen ab, um dann unmittelbar ins Amberger Staatsarchiv versetzt zu werden. 1990 wurde er an das Bayerische Hauptarchiv versetzt, genauer gesagt in das Kriegsarchiv, womit sich Fuchs ein herausragendes Wissen angeeignet hat.

Achim Fuchs folgte dem Hilferuf

Seit 1980 wohnt er mit seiner Frau Ursula in Lengenfeld. Mitte der 1990iger Jahre „ereilte ihn der Hilferuf für die Arbeit an einer Gemeindechronik für Kümmersbruck“, sagte Strehl und fügt hinzu: „Ein absoluter Glücksfall, dass er diesen Hilferuf nicht nur gehört hat, sondern ihm auch gefolgt ist.“

Ambronn seit 1996, Fuchs seit 2007, und etliche Co-Autoren, haben nach jahrelanger ausdauernder, akribischer, bis ins letzte Detail gehenden Arbeit etwas geschaffen, das in zwei Bänden auf 750 Seiten nicht nur nachzulesen, sondern auch zu studieren ist: Die Geschichte der Gemeinde Kümmersbruck.

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Das geschichtliche Werk umfasst alle denkbaren Facetten, die die Geschichte einer Gemeinde interessant machen. Von der Geologie bis hin zur Siedlungsgeschichte, von den Anfängen bis in die jüngste Vergangenheit – es lässt keine Fragen offen.

Darüber hinaus ist Ambronns Faible für die Geschichte ungebrochen: Seine jüngste Abhandlung beschäftigt sich von den „Herren von Kümmersbruck“ im 14. Jahrhundert. Fuchs hat eine vielbeachtete Arbeit über das „Kriegsgefangenenlager Amberg-Kümmersbruck im Ersten Weltkrieg“ veröffentlicht.

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„Für die Ehre recht herzlichen Dank“, sagte Ambronn und fügt hinzu: „Ich freue mich, dass das, was getan wurde, in der Gemeinde Anerkennung gefunden hat.“ Es sei immer sinnvoll, sich mit der Geschichte der Gemeinde zu beschäftigen, doch sei sie noch längst nicht zu Ende gebracht.

Viel mehr zu erzählen

„Es gibt da noch einiges: Zum Beispiel die Geschichte der Armut und der Armen in der Gemeinde. Die hat es schon immer gegeben und sie spielt in ganz Europa immer noch eine große Rolle“, so Ambronn. Fuchs ließ die Entstehungsgeschichte des zweibändigen Werkes Revue passieren: „Die Eigeninitiative ging einst von Ambronn aus, der mit unermüdlicher Geduld daran gearbeitet hat. Die tatkräftige Unterstützung der Gemeinde ist uns sehr entgegengekommen und bei Ambronns Zähigkeit war zu erwarten, dass er das auch durchzieht.“

− aeu