Zu einer empfindlichen Geldstrafe in Höhe von 900 Euro hat das Amtsgericht Cham einen 22-Jährigen verurteilt. Er hatte im Frühjahr eine erlaubnispflichtige Luftdruckwaffe ohne Waffenbesitzkarte aus Tschechien eingeführt und war dabei erwischt worden.
Bereits Mitte März hatten Fahnder der Bundespolizei bei einer Kontrolle des Mannes das Luftgewehr ohne Prüfzeichen und laut technischer Beschreibung mit einer Geschossenergie von 16 Joule festgestellt.
Dass die Einfuhr und der Besitz derartiger Waffen in Deutschland erlaubnispflichtig sind, habe der Mann angeblich nicht gewusst. Er habe sich vielmehr auf die Angaben des Verkäufers verlassen, welcher ihm versicherte, dass die Einfuhr nach Deutschland kein Problem sei. Weil der 22-Jährige weder eine Waffenbesitzkarte noch einen Waffenschein zum Führen der Waffe besaß, stellten die Beamten das Gewehr vorläufig sicher und führten es dem Landeskriminalamt (LKA) für eine waffentechnische Untersuchung zu.
Die Experten des LKA stellten schließlich fest, dass es sich bei dem Gewehr ohne Prüfzeichen und der getesteten Mündungsenergie von weit über den erlaubten 7,5 Joule zweifelsfrei um eine Schusswaffe nach dem Waffengesetz handelt. Für den Erwerb hätte der Mann eine Waffenbesitzkarte und zum Führen einen Waffenschein benötigt.
Nun hat der im Landkreis Augsburg wohnhafte Mann die Quittung für sein leichtgläubiges Verhalten bekommen. Das Gericht verurteilte ihn wegen unerlaubten Besitzes und unerlaubten Führens einer Schusswaffe zu 30 Tagessätzen à 30 Euro Geldstrafe. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig.
Die Bundespolizei rät eindringlich, sich vor dem Kauf derartiger Gegenstände über die Rechtslage in Deutschland zu informieren und nicht leichtgläubig den Aussagen der Verkäufer im Ausland zu vertrauen.
