Ausstellung
Ein Einblick in das Leben von HIV-Infizierten

Das Gesundheitsamt Cham veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Bayern (LZG), Zentrum für Prävention und Gesundheit (ZPG), in der Aula der Schwarzachtal-Mittelschule die Ausstellung „Der lange Weg – Station einer HIV-Infektion“.

28.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:50 Uhr
Wolfgang Rießelmann vom Gesundheitsamt Cham und Schüler der Klasse 9aM bei der Eröffnung −Foto: Andre‘ Huber

Die Aktion ist ein Baustein von vielen, die anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember für den Landkreis Cham geplant sind.

Rektor Kurt Breu schreibt in einer Pressemitteilung, es sei ein langer Weg vom Erfahren der HIV-Infektion bis zu dem Moment, in dem das Leben wieder als lebenswert erlebt werde. „Mancher erreicht diesen Zustand nie. Es braucht viel Kraft und Hilfe, sich mit den Einschränkungen abzufinden, mit den Ängsten leben zu lernen, einen neuen Lebensplan aufzubauen, sich anderen Menschen anzuvertrauen und wieder Freude am Leben zu finden.“

Die Installation „Der lange Weg“ zeige diesen Prozess idealtypisch. Sie sei aus der langjährigen Erfahrung der AIDS-Beratungsstellen mit den Problemen infizierter Menschen entstanden. Es werde mit dieser Ausstellung der Versuch unternommen, Leben mit HIV nicht nur über Texte, sondern auch über Sinnbilder erfühlbar zu machen. Die Ausstellung solle ein Brückenschlag sein. Sie wolle Einblick in die Sorgen und Nöte HIV-infizierter Menschen geben und zum Nachdenken anregen. „Wir hoffen, dass dadurch Vorurteile abgebaut werden können. Oder anders ausgedrückt: Vorurteile abbauen, Gedanken an den eigenen Schutz aufbauen.“

Um AIDS sei es still geworden. Dabei würden die Infektionszahlen seit dem Jahr 2000 wieder steigen (2020 rund 3200 Neuinfektionen, 1999 rund 1500 Neuinfektionen in Deutschland). Die Weiterentwicklung der Wissenschaft habe dazu geführt, dass die Krankheit behandelbar, wenn auch nicht heilbar geworden sei. Entstanden ist „Der lange Weg“ in der AIDS-Beratungsstelle Passau. Die LZG übernahm das Konzept und ließ die Ausstellung für den Einsatz bei Präventionsveranstaltungen ausarbeiten.

Die Schüler können die Ausstellung bis 10. Dezember besichtigen und sich mit Infomaterial zum Thema HIV und AIDS „eindecken“.