Marktrat entscheidet
Falkenstein verzichtet frühmorgens auf die Weihnachtsbeleuchtung

19.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:18 Uhr
Es soll auch in diesem Dezember wieder funkeln und glitzern in Falkenstein. Doch nicht ganz so wie sonst. −Foto: Stefan Sauer/dpa

In der Sitzung am Donnerstag hat der Marktrat über das Strom-Einsparungspotential in Falkenstein beraten. Ein Thema, an dem dabei niemand vorbei kommt, ist die Weihnachtsbeleuchtung.

„Ich hab das ausrechnen lassen, wie viel Geld uns die Beleuchtung kostet. Uns kommt hier zu Gute, dass wir bereits alles auf LED umgestellt haben. Ich war sehr überrascht über den Betrag“, erklärte Bürgermeisterin Heike Fries. Es seien 49 Euro für die gesamte Weihnachtszeit. Es wurde darüber diskutiert, ob die Beleuchtung trotzdem am Morgen zwischen 6 und 8 Uhr abgeschaltet werden solle. „Um diese Zeit macht die Beleuchtung wenig Sinn, da die meisten in die Arbeit fahren“, so Fries. Man könne die Lichter morgens abschalten, um ein Zeichen zu setzen und Vorbild zu sein und Abends zwischen 16 und 22 Uhr wie gehabt anlassen.

„Für ein Zeichensetzen ist das zu wenig“, warf Joachim Eberl ein. Es seien viele kleinere und größere Stromfresser zu überprüfen, bei denen man Energie sparen könne. Aus dem Rat kam der Vorschlag, die Burgbeleuchtung auf LED umzurüsten und den Turm mit einem Bewegungsmelder auszustatten. Dieser kam gut an.

„Es gilt jetzt, die Stromfresser und die größten Sparmöglichkeiten zu finden. Es wird aber nicht den einen großen Posten geben, der viel einspart, sondern viele unterschiedliche Bereiche“, erklärte Eberl.

Fries wies darauf hin, dass bezüglich der Straßenbeleuchtung schon einiges besprochen wurde und Termine stattfanden. Es steht die Umrüstung auf LED im Raum und eventuell eine reduzierte Beleuchtung bestimmter Straßenabschnitte, wobei die Sicherheit im Vordergrund stehe. Eberl gab zu bedenken, dass die Konzepte gut durchdacht werden müssten. Es brächte nichts, eine Riesen-Investition zu tätigen für vergleichsweise geringe Ersparnis. Dem pflichtete Fries bei.

In diesem Zuge wies Fries darauf hin, dass am 6. November in der Schule Falkenstein der Vortrag „Energie Sparen im Haushalt“ stattfindet. „Das wird Energieberatung Kaufmann übernehmen, vielleicht kann man hier ja mal nachfragen, ob die Firma auch unsere größten Stromverbraucher überprüfen kann“, erklärte Fries.

Am Ende dieser Debatte beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass der Markt in der Weihnachtszeit abends beleuchtet wird, in den Morgenstunden aber darauf verzichtet wird. Weitere Einsparmöglichkeiten sollen kurzfristig überprüft werden. Mit dieser Entscheidung ging der Rat zu den nächsten Themen über.

Zum wiederholten Mal beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Änderung der Ortsabrundungssatzung in Gfäll. Es ging um den Bereich am nordwestlichen Ortsrand von Gfäll im Anschluss an die bestehende Wohnbebauung.

„Hierzu gab es hauptsächlich positive Stellungnahmen der zuständigen Behörden. Aber auch eine negative, und zwar betrifft diese das Immissionsschutzgesetz“, erklärte Fries. Nördlich, in circa 40 Meter Entfernung, befände sich eine landwirtschaftliche Hof-stelle mit Milchviehhaltung und Güllelagerung. Aufgrund des geringen Abstandes zu den Betriebsanlagen seien erhebliche Belästigungen und somit schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne dieses Gesetzes nicht auszuschließen.

„Laut Immissionsschutzgesetz sollte grundsätzlich auf ein Heranrücken der Wohnbebauung zu dem Betrieb verzichtet werden. Deshalb war ein Gutachten hinsichtlich der Geruchsemissionen zu erstellen“, erklärte Fries. Der Antragssteller beauftragte das Gutachten mit einem positiven Ergebnis. Laut Stellungnahme des Planungsbüros stehe das geplante Wohnhaus in keinem Konflikt mit dem Immissionsschutzgesetz. „Das Problem ist jetzt: Es muss alles nochmal neu ausgelegt werden, wegen der negativen Stellungnahmen“, sagte Fries. Somit verzögere sich der Antrag. Der Beschluss über die Behandlung der Stellungnahmen wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen.

Außerdem wurde der vom MKS Architekten-Ingenieure GmbH inzwischen überarbeitete Entwurf zur Erweiterung der Ortsabrundung für den Ortsteil Gfäll mit Begründung der Fassung vom 13. Oktober einstimmig gebilligt.

Zum Ende der öffentlichen Sitzung wies Fries darauf hin, dass sich am 21. Oktober um 14 Uhr der Arbeitskreis Verkehr trifft, und ab 16 Uhr alle Gemeinderatsmitglieder die Möglichkeit haben, die Biogasanlage Zollner zu besichtigen.

Fries begrüßte für die nichtöffentliche Sitzung dann alle sechs Kommandanten der sechs Ortsfeuerwehren. In diesem Zuge wurde die Vergabe eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges mit Allrad-Fahrgestell für die FFW in Au-Marienstein beschlossen, das Thema wurde erstmals in der Sitzung vom 2. Juni behandelt. Voraussetzung für den Beschluss sei die notwenige Ausnahmegenehmigung der Regierung.

− rbr