Jahresversammlung
Feuerwehr gelingt Neustart

Erfreulich: Noch in Corona-Zeiten 15 Neuaufnahmen und laufender Übungsbetrieb bei den Jugendlichen

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:03 Uhr
Fördernde Mitglieder der FFW Waldmünchen wurden für ihre langjährige Treue geehrt. −Foto: Matthias Heimann

Bei der FFW Waldmünchen hatte sich einiges angestaut wegen ausgefallener Veranstaltungen. Es war ein Novum für die Wehr: An einem Abend sollte nicht nur die Jahreshauptversammlung stattfinden, sondern es sollten auch noch die Ehrungen für die Jahre 2020 und 2021 nachgeholt werden. Deshalb entschied man sich, die Veranstaltung ausnahmsweise in der oberen Fahrzeughalle abzuhalten, wo es mehr Platz und damit auch mehr Abstand gab.

Dies war die richtige Entscheidung, denn zur Versammlung kamen 80 Personen. Vorsitzender Benjamin Schlegl versprach, dass es trotz des Mammutprogramms ein kurzweiliger Abend werden würde.

Er konnte davon berichten, dass man trotz Corona im vergangenen Jahr nicht untätig war und das durchführte, was machbar war: Kinderferienfreizeiten, Jahresausflug und Schmankerlstraße waren einige der Highlights. „Gleichwohl war der Jahresverlauf wieder eine Achterbahnfahrt, erst im Sommer erwachte der Verein aus der Virus-Starre.“ Man habe aber auch 52 Mitgliedern zum Geburtstag gratuliert, manchmal persönlich, oftmals per Post.

Der Vorsitzende konnte von geordneten Finanzen und einer gesteigerten Mitgliederzahl berichten. Insgesamt hatte die Wehr 15 Neuaufnahmen im Jahr 2021 – entgegen dem Trend in vielen Vereinen. Gleichzeitig gab es sechs Übertritte von Jugendlichen in die aktive Mannschaft, was alle mit Stolz erfüllte.

Für Kommandant Stefan Nachtmann war wichtig, dass das Virus die Einsatzbereitschaft bislang nie ernsthaft gefährdet habe. Er berichtete von 78 Einsätzen mit einem erheblichen Plus an Einsatzstunden und stellte die Katastrophenhilfe im Ahrtal sowie die Suche nach der vermissten Julia in den Vordergrund. Auch gab es einige Großübungen und die Zusammenarbeit mit den tschechischen Wehren wurde wieder intensiviert. Der Ausbildungsstand in der Wehr konnte nach oben geschraubt werden, weil einige Einsatzkräfte an örtlichen oder überörtlichen Lehrgängen teilgenommen hatten.

Außerdem gab es einige Anschaffungen, welche die Ausrüstung der Wehr modernisierten oder verbesserten. Der Feuerwehrverein hatte selbst im schwierigen Pandemiejahr gut 5300 Euro aus Vereinsmitteln für Anschaffungen beigesteuert, was aus Sicht der Verantwortlichen keine Selbstverständlichkeit darstelle. Schließlich war es Jugendwart Georg Kussinger, der von 30 Übungsabenden der Jugendgruppe berichtete. Es ging schon wieder mehr als im Jahr 2020, auch wenn man noch nicht von Normalität sprechen könne. Im Durchschnitt besuchen 20 Jugendliche die Übungsabende. Heuer werde es wieder verschiedene Wettbewerbe geben. Die Mitgliederversammlung entlastete die gesamte Vorstandschaft und stimmte über verschiedene Änderungen in der Vereinssatzung ab. Die Feuerwehr strebt an, sich im Vereinsregister eintragen zu lassen. Außerdem wurden Passagen aufgenommen, die die Abhaltung von Online-Versammlungen rechtssicher ermöglichen. In den Grußworten dankte Bürgermeister Markus Ackermann für die Zuzahlungen bei Anschaffungen und die tolle Jugendarbeit. „Ihr habt euch aber auch gesellschaftlich nicht lumpen lassen und umgesetzt, was möglich war.“ Gleichzeitig sprach er geplante Ersatzbeschaffungen wie Drehleiter und Einsatzleitwagen an.

Eine gelebte gegenseitige Wertschätzung stellte Polizeihauptkommissar Christian Pongratz in den Mittelpunkt und betonte, dass die 78 Einsätze vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens und dem Masketragen anders bewertet werden müssten. Auch er ging auf die Vermisstensuche am Cerchov ein und bat darum, die aufgetretenen Fehler offen und ehrlich anzusprechen, damit Großeinsätze künftig noch besser abgewickelt werden könnten. Für das BRK sprach Nikolaus Scherr, der der Wehr eine beeindruckende Bilanz bescheinigte und der gleichzeitig um Unterstützung für das BRK-Marktplatzfest bat. Für die Feuerwehrführung sprach KBI Norbert Auerbeck: „Wir mussten viel improvisieren, um einen guten Job zu machen.“ Nun sei es aber eine große Herausforderung, alle wieder einzubinden und die Ausbildung voranzutreiben. Ähnlich sah dies auch KBM Andreas Bierl. „Die Feuerwehr und ihre Vereine garantieren Beständigkeit und auch Sicherheit, die noch mehr wertgeschätzt werden sollte.“ (wbs)