Wirtschaft
Kaufhaus hat nun ein neues Gesicht

Thomas Breu führt in Furth Farbengeschäft und Heimausstattung fort – und Schuhwerk Schmatz ist neu ins Haus eingezogen.

02.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr

Das Team von Thomas Breu (3. v. r.) besteht aus Gattin Corinna, Sohn Nico, Ingrid Späth, Thomas Rindt, Johanna Hacker, Martina Plötz, Gisela Baumann, Steffi Simeth, Bettina Seidl und Iris Kerner (v. r.). Foto:fer

Am Donnerstagabend gaben im ehemaligen Rindt-Gebäude in der Tradtstraße die Unternehmer Thomas Breu und Simone Schmatz ihren Einstand. Breu übernimmt weitestgehend Angebot, Leistungen von Farben und Heimausstattung Rindt. Schmatz wechselt mit ihrem um das Segment Normalschuhe erweiterten Orthopädieschuhtechnikgeschäft unter dem neuen Firmennamen „Schuhwerk Schmatz“ vom Sagweg in die Tradtstraße. Vermieter Wolfgang Deuringer begrüßte die beiden neu im ehemaligen Rindt-Haus agierenden Unternehmer und ihre Mitarbeiter und Freunde, Bürgermeister Sandro Bauer sowie den ehemaligen Hausherrn Horst Rindt und dessen Gattin Teresa.

Dank für das Lebenswerk

An diesem Abend gelte es zunächst der Horst Rindt und seiner Familie Danke zu sagen für ihr Lebenswerk und dafür, dass sich in ihrem Hause jetzt ein neues Kaufhaus etablieren kann, so Deuringer. Mit der Familie sei er seit Kinder- und Jugendtagen durch deren Sohn Peter eng verbunden. Er habe Kindheitserinnerungen zu Papier gebracht und überlasse es Hannah Bakr, für ihn diese vorzutragen. Darin heißt es unter anderem:

„Im Jahr 1967 begann Horst Rindt mit dem Handel von Farben. Meine Erinnerungen reichen bis 1971 zurück. Ich war ein kleiner Bub mit sechs Jahren. In meiner Nachbarschaft wurde aus einer Garage ein Verkaufsraum für Malerbedarf. Am Eingang eine Theke, an der Wand hingen Pinsel und Roller. Irgendwann kamen die ersten Teppichböden. Der ideale Spielplatz für die Kleinen wie Peter und mich. Wir klammerten uns an die Teppichrollen und ließen uns im Kreis herumfahren. Schon nach ein paar Jahren platzte der Keller aus allen Nähten. Neben dem Hotel Hohenbogen wurde in der Tradtstraße ein Laden angemietet und eingerichtet. Nun war erst einmal Platz für Ware und Mitarbeiter. Die Zeiten änderten sich, und die Tapeten kamen in die Wohnstuben.

Schon nach ein paar Jahren war wieder kein Platz mehr für neue Ware. Die Zeit war gekommen, um etwas Einmaliges in Furth zu schaffen: ein Einzelhandelsgeschäft, das es in dieser Größe bei uns noch nicht gegeben hatte. Entstanden war „DAS Fachgeschäft für Heimausstattung“. Es wurde nicht gejammert, es wurde angepackt und gewerkelt. Handwerker aus der Umgebung konnten hier einkaufen. Der Name Rindt war in aller Munde und allseits bekannt und geschätzt.

Hinter all dem Erfolg steckten aber sehr viel Arbeit und wenig Freizeit. Die Familie musste zurückstecken. Auch wenn nicht viel Zeit war, so durfte ich doch oft an gemeinsamen Aktivitäten der Familie Rindt teilnehmen. 1985 ging ich ins Ausland. Als ich grad wieder in Richtung Heimat unterwegs war, traf die Familie Rindt ein fürchterlicher Schicksalsschlag. Die schönen Erinnerungen an Peter sind geblieben – und ich hatte viel von Horst gelernt: nicht jammern, sondern anpacken! Nach vorne schauen und die Zukunft gestalten! Und so reifte in mir die Entscheidung zur Selbstständigkeit. Und nun schließt sich der Kreis wieder. Jetzt stehen wir hier in „DEM Geschäftshaus“ in Furth.

Jetzt kommt die Zeit der Nachfolger. Simone Schmatz und Thomas Breu mit ihren Angestellten und stillen Helfern im Hintergrund treten jetzt hier in diesem Gebäude ihren Weg nach vorne an. Ich wurde oft gefragt: Warum dieses Projekt? – Dieses Gebäude ist nicht nur ein Gebäude. Es sind Erinnerungen und die Fortführung eines Lebenswerks. Wenn nicht ich selbst, so doch als Vermieter, Koordinator, Unterstützer und Begleiter.

Mir fällt spontan keiner ein, der annähernd das in Furth geschaffen hat wie der Horst – mit seiner Frau Teresa, die sich mit aller Kraft eingebracht hat, seinen Kindern im Hintergrund und tatkräftigen Mitarbeitern. An dieser Stelle möchte ich auch Dank an Erwin Christl aussprechen. Er war quasi schon immer dabei und darf nun auch in den verdienten Ruhestand gehen.“

Wolfgang Deuringer überreichte Blumensträuße an Simone Schmatz, Thomas Breu, Erwin Christl und die Mitarbeiter der ehemaligen Firma Rindt, die sich größtenteils auch in der Firma Breu der Kunden annehmen werden.“ An Horst Rindt und überreichte Deuringer ein Porträt zur Erinnerung.

Visionen verwirklicht

Bürgermeister Sandro Bauer wies darauf hin, dass vor dem Erfolg die Visionen dazu stehen. Seine Visionen habe Wolfgang Deuringer in seiner Heimatstadt als Unternehmer erfolgreich verwirklicht. Er freue sich, so Bauer, dass Simone Schmatz ihr Orthopädieschuhtechnikfachgeschäft mit Fachhandel für orthopädische Schuhe erweitert hat und sich im Stadtkern ansiedelt – und dass Thomas Breu das umfassende Angebot von Heimausstattung Rindt im 1. und 2. Obergeschoss inklusive der Poststation im Erdgeschoss weiterführen wird. Als Schmuck für die Geschäftsräumer hatte Bauer für die beiden neuen Unternehmer je einen Druck von Irmingard Jeserick im Gepäck.

Simone Schmatz widmete ihrem Lehrmeister Karl Maier und dessen Gattin Ingrid, deren Orthopädieschuhtechnikgeschäft sie am 16. Februar 2008 übernommen hatte, einen Dank. Nach dem offiziellen Teil luden die Unternehmer ihre Gäste, Mitarbeiter und Freunde zu einem kleinen Imbiss im 1. Obergeschoss ein. (fer)

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