Neues Programm
Kötztinger Akademie: Was die Tourismusbranche gerade jetzt braucht

20.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:16 Uhr
Roman Hiendlmaier
Die Fortbildungs-Förderer: Vhs-Chef Alfons Alfons Klostermeier-Stahlmann, TAO-Mitarbeiterin Kathrin Löffler, Tourismusbeauftragte Petra Meindl, DEHOGA-Vorstand Andreas Brunner und Bad Kötztings Tourismuschef Sepp Barth betonten die Bedeutung der Weiterbildung. −Foto: Fotos: Hiendlmaier

Es sind wieder einmal turbulente Zeiten,“ schnaufte Andreas Brunner bei der Vorstellung des neuen Programms der Tourismusakademie Ostbayern (TAO), das seit dieser Woche online auf der Homepage abrufbar ist.

Die Unternehmer stünden unter Druck, den nach wie vor erholungsbedürftigen Kunden passende Angebote zu machen, während im Hintergrund vor allem die Energiekosten explodierten.

Und dann natürlich der allgegenwärtige Mitarbetiermangel. Vom Roomservice bis zum Management - die Liste der freien Stellen sei ellenlang, so Brunner. „Wo sind die alle hin?, fragen sich alle, “ so Andreas Brunner, „aber das reicht eben nicht.“ Die Betriebe müssen sich - gerade bei der Nachwuchssuche - klar sein, so das Vorstandsmitglied des Branchenverbands DEHOGA-Bayern, dass sie sich bei ihren künftigen Mitarbeitern bewerben – und nicht andersherum.

„Weiterbildung ist auch Wertschätzung,“ formulierte die Tourismusbeauftragte des Landkreises, Petra Meindl, die Notwendigkeit des 140-Seiten-online-Werks. Mehr denn je sei es nun die Aufgabe der Verantwortlichen zur Mitarbeiterfindung und -bindung die TAO-Homepage zu besuchen.

„Darin stehen die Antworten auf die aktuellen Herausforderungen,“ lautete das Fazit von Bad Kötztings Tourismuschef Sepp Barth. Tatsächlich ist die Bandbreite enorm: Vom Azubi-Workshop Resilienz zum Führungskräfteseminar mit Pferden, von der Kalkulation bis zum Krisengespräch lautet die Palette so Kathrin Löffler, die für die TAO das Programm zusammengestellt hatte.

Ihr sei es wichtig gewesen, neben den Specials der Wellness-Kosmetik-Schule, die wie das TAO-Büro sich in der ehemaligen Berufsschule in Bad Kötzting befindet, eine möglichst breite Zielgruppe anzusprechen. Im Gastrobereich beginne diese etwa beim eintägigen Servierkurs und ende beim „Fine Dining“ mit Lucki Maurer - übrigens dem Highlight des gesamten Angebots.

Aber auch weitere Kooperationspartner wurden ind as Angebot eingebunden. Der Qualitätszirkel von Gastronomen und Landwirten „Landgenuss“ beispielsweise, die eine Wildkräuterbestimmung anbieten, einen Fischkochkurs oder schlicht eine informative Hofführung. Oder die Kooperation mit den Chamer Jägerkameraden, die erklären was Biodiversität ist, oder wie man das Rehragout macht, das die Kapelle Josef Menzl zum Renner in den Bierzelten gemacht hat.

„Dieses Programm ist auch Beleg dafür, welch beeindruckende Kompetenz wir hier in der Region haben,“ sagte Sepp Barth mit Blick auf die Dozenten. Die Digitalisierung sei auf dem Vormarsch, aber letztlich entscheidend sei, wie persönlich das jeder Gast empfangen, wie gut e sich aufgehoben fühle, so Barth. Weil „zurück zu billig“ nicht mehr möglich sei, müsse man den Wunsch nach Persönlichkeit und Individualität respektieren - schließlich sei der Gast bisher zumindest auch bereit, dafür in die Tasche zu langen. Und weil engagierte Fachkräfte dafür der entscheidende Erfolgsfaktor seien, schließe sich hier der Kreis zum Programm der Tourismusakademie: Schließlich seien auch Mitarbeiter Menschen mit Persönlichkeit und Individualität.