Gemeinderat
Planung für Krippe schreitet weiter voran

Wenn alles gut läuft, können ab Herbst 2023 insgesamt 36 Kinder in den drei neuen Gebäuden betreut werden.

13.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:09 Uhr
Hans Eckmann
Das runde Kopfgebäude wird zum Blickfang der neuen Kinderkrippe. −Foto: Hans Eckmann

Bei der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde die Planung für den Neubau einer Kinderkrippe mit drei Gruppen in Wilting vorgestellt und der Gemeinderat erteilte ohne Gegenstimme den Auftrag, dass die Planung so weiterverfolgt wird. Somit können sich die Eltern berechtigte Hoffnungen machen, dass ab September 2023 Krippenplätze für 36 weitere Kinder zur Verfügung stehen.

Elisabeth Aumann-Bierl stellte die Planung des Ingenieurbüros vor und meinte, dass man viel Herzblut in den Auftrag eingebracht hat. Erfreulicherweise ergaben sich aus dem Bebauungsplan keine Beschränkungen. So musste man in erster Linie das Raumprogramm der Regierung für Kinderkrippen berücksichtigen. Darin ist festgelegt, dass für drei Gruppen 100 Quadratmeter gefördert werden. Der Kostenrichtwert beträgt 5010 Euro pro Quadratmeter. Dies widerspricht aber den Forderungen des Jugendamtes und so wird „mehr gefordert, als gefördert“.

Schwierige Vorgaben

Wegen der Grundstückslänge von fast genau 100 Metern und nur einer Breite von 18 Metern an der schmalsten Stelle war man bei der Planung an schwierige Vorgaben gebunden. Man entschied sich für drei Gruppengebäude im breiteren Bereich des Grundstücks. Jedes Gebäude hat einen eigenen Garten, der aber auch gemeinsam genutzt werden kann. Die Gebäude sind durch einen langen, einsehbaren Flur verbunden.

Ein Ziel war es, mit einem besonderen Kopfgebäude einen Blickfang zu schaffen. Der runde Eingangsbereich ist barrierefrei und beinhaltet ein Büro für die Leitung sowie einen Speise- und Aufenthaltsraum, der auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Als etwas Besonderes stellte die Architektin das Garten-WC heraus.

Jede Einheit hat zwölf Plätze und verfügt über einen Garderoben-, einen Haupt-, einen Neben-, einen Sanitär- und einen Schlafraum. Alle drei Gebäude haben ein Pultdach, das für eine PV-Anlage geeignet ist. Die Vordächer sorgen für eine natürliche Beschattung. Wegen des enormen Höhenunterschieds liegt das erste Gebäude bereits vier Meter tiefer als die bestehende Kinderkrippe. Die Zufahrt erfolgt nicht wie bisher von der Bundesstraße B 20 alt, sondern aus dem Gewerbegebiet. Von dieser Seite gibt es ausreichend Parkplätze, die im Steigungsbereich angelegt werden. Nach dem Parkplatz kann man eine behindertengerechte Steigung von maximal sechs Prozent einhalten.

Ingenieur Heiko Bauernfeind informierte, dass sich die erste Kostenschätzung auf 2 589 500 Euro beläuft. Dies ist nur eine Schätzung nach Quadratmetern und zum Tagespreis. Er wies darauf hin, dass 2021 die Baupreise um 14,5 Prozent gestiegen sind. Nach Zuschüssen wird ein Betrag von etwa zwei Millionen Euro erwartet, der bei der Gemeinde bleibt.

Die Frage nach dem Zeitplan beantwortete Bauernfeind damit, dass eine Inbetriebnahme im Herbst 2023 geplant ist. Dieses Ziel ist sportlich und opitmistisch, und es muss alles gut gehen, wenn der Plan aufgehen soll. Denn es ist ein schwieriges Unterfangen, entsprechende Angebote zu bekommen. Das Ganze ist nur möglich, wenn im Sommer 2022 mit dem Bau begonnen werden kann. Hürden dürfen keine kommen, doch der Planer erwartet keine großen Widerstände von Jugendamt und Zuschussgebern.

Der Bedarf ist vorhanden

Bürgermeister Marchl merkte an, dass der Bedarf für einen Start im September 2023 da ist, doch er wollte nicht versprechen, dass ein Betrieb ab diesem Zeitpunkt möglich ist, da zu viele Faktoren dafür passen müssen. Auf Nachfrage stellte Bauernfeind klar, dass eine Dachfläche von 384 Quadratmetern für eine PV-Anlage zur Verfügung steht. Sollte die Geburtenrate wieder zurückgehen, kann jeder Baukörper abgetrennt und einer anderen Nutzung – eventuell für Senioren – zugeführt werden. (ceh)