Finanzen
Pösing wird kräftig investieren

Der Haushalt 2021 steht. Die Gemeinde wird für Baugebiet, Bürgerhaus und Feuerwehrauto viel Geld in die Hand nehmen.

05.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:03 Uhr
Thomas Mühlbauer
Der Gesamthaushalt der Gemeinde Pösing beträgt rund 3,86 Millionen Euro. −Foto: Karl-Josef Hildenbrand/picture alliance/dpa

In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend stand der Haushalt im Mittelpunkt. Kämmerer Johannes Lankes legte dem Gemeinderat das Zahlenwerk vor. Zum Abschluss des Haushaltsjahres 2020 sagte Lankes, dass die Kassenlage das gesamte Haushaltsjahr zumeist sehr zufriedenstellend war. Der Verwaltungshaushalt 2021 weist ein Volumen von 1 853 920 Euro auf. Der Vermögenshaushalt schließt in Summe mit 2 003 600 Euro. Somit beträgt der Gesamthaushalt 3 857 520 Euro.

„Bislang ist die Corona-Pandemie an uns vorübergegangen, vor allem in Sachen Gewerbesteuer“, sagte Lankes. Denn inPösinggebe es hauptsächlich kleinere Betriebe und Handwerker, die oft sogar noch mehr Aufträge hatten als vor Corona. Zum Verwaltungshaushalt sagte Kämmerer Johannes Lankes, dass dieser bei den Einnahmen hauptsächlich geprägt sei von der noch hohen Einkommenssteuerbeteiligung, was auch mit 610 000 Euro die Haupteinnahmequelle der Gemeinde darstelle. Die Gewerbesteuer brutto wurde mit 180 000 Euro angesetzt, die Grundsteuer A und B mit 97 000 Euro und die Zuweisungen nach BayKiBiG machen einen Betrag von 110 000 Euro aus. Für die kostenrechnenden Einrichtungen ergeben sich bei der Abwasseranlage ein Ansatz von 110 000 Euro, beim Wertstoffhof von 10 000 Euro und beim Friedhof von 18 500 Euro. Bei den gemeindlichen PV-Anlagen rechnet man mit 25 000 Euro, bei der Wasserversorgung mit 50 000 Euro, der Straßenunterhaltszuschuss mit 39 800 Euro und die Konzessionsabgabe der Bayernwerk AG mit 29 000 Euro.

Hoher Investitionshaushalt

Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt ist die Kreisumlage mit 410 000 Euro berücksichtigt, die Verwaltungsgemeinschaftsumlage (mit Investitionsumlage) mit 210 000 Euro, der Betriebskostenanteil für die Kita mit 240 000 Euro und die Schulverbandsumlage mit 100 000 Euro. Für die Personalkosten wird in diesem Jahr ein Betrag von 275 630 Euro eingeplant. Die notwendige und gesetzlich vorgeschriebene Mindestzuführung von 130 000 Euro in den Vermögenshaushalt wird für die Gemeinde mit 174 100 Euro mehr als erreicht.

Der Vermögenshaushalt der Gemeinde ist mit insgesamt 2 003 600 Euro ein verhältnismäßig hoher Investitionshaushalt, der alle notwendigen Pflichtausgaben im Bereich Wasserversorgung, Straßeninstandhaltung, Feuerwehrauto, Abwasserbeseitigung sowie Grunderwerb und Erschließung des neuen Baugebietes berücksichtige.

Fest eingeplant sind bei den Einnahmen der Verkauf der Baugrundstücke an der „Brückl-Seign“ mit 535 600 Euro, die Erschließungsbeiträge mit 355 000 Euro, Zuwendung KIP 200 000 Euro oder auch die Kreditneuaufnahme mit 453 400 Euro. Zu den größten Ausgaben zählt die Erschließung des aktuellen Baugebietes mit einer Million Euro, der Erwerb des Feuerwehrautos mit 420 000 Euro oder die Restarbeiten am Bürgerhaus + ILE 2020/2021 mit 178 000 Euro. Die ordentlichen Tilgungsausgaben belaufen sich auf 130 000 Euro.

Wie Kämmerer Johannes Lankes, der 2020 Johann Braun abgelöst hat, weiter informierte, belief sich der Schuldenstand der Gemeinde zum 1. Januar 2020 auf 975 304 Euro. Zum 1. Januar 2021 stieg dieser auf 1 352 694 Euro an. Dies sei aber auch darauf zurückzuführen, dass der Vermögenshaushalt mit sehr hohen Investitionen in die Zukunft der Gemeinde behaftet sei, erklärte er. Demnach werde die Verschuldung in den kommenden Jahren auch schnell wieder zurückgehen.

In seiner Schlussbemerkung sagte Kämmerer Lankes, dass das Haushaltsjahr 2021 für die Gemeinde Pösing eine große Herausforderung im Vermögenshaushalt – angesichts der vielen angedachten und berücksichtigten Investitionen – darstelle. Dies sei aber zu schultern, da in den vorangegangenen Jahren die Kreditermächtigungen nicht voll ausgeschöpft wurden und die finanziellen negativen Auswirkungen aus dem kommunalen Finanzausgleich 2017 selbst abgefangen wurden. Investitionen im Vermögenshaushalt seien hinsichtlich ihrer Notwendigkeit und Finanzierbarkeit genauestens zu prüfen.

Keine Sorge um die Zukunft

„Das ist ein sehr ausgewogener Haushalt, der große Investitionen beinhaltet. Aber ich denke, diese sind für uns als Kommune gut zu schultern. Ich mache mir um die Zukunft der Gemeinde keine Sorge“, sagte Bürgermeister Michael Reith zum Zahlenwerk. Sein Dank galt Kämmerer Johannes Lankes für die hervorragende Arbeit. Die Gemeinderäte sahen das in der Sitzung am gestrigen Abend ähnlich und fanden für den Haushalt nur lobende Worte. So erfolgte der Beschluss einstimmig und der Pösinger Haushalt 2021 wurde verabschiedet.