Schulamt
Schulrat sein im Heimatraum

Der bisherige Seminarrektor Johannes Reutner (55) wurde nun offiziell in sein Amt eingeführt.

11.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:00 Uhr
Ferdinand Schönberger
Amtseinführung: der neue Schulrat Johannes Reutner (2. v.li.) mit Schulamtsdirektor Rudolf Hofmann (li.), Abteilungsdirektor Thomas Unger und Landrat Franz Löffler −Foto: Ferdinand Schönberger

„Schulrat sein ist kein Beruf. Es ist ein Lebensstil, beeinflusst dein ganzes Leben.“ Mit diesem abgewandelten Zitat von Jill Biden, First Lady der USA und ehemalige Lehrerin, hieß Rudolf Hofmann als fachlicher Leiter den „Neuen“, den er seit Jahrzehnten kenne, an seinem Schulamt willkommen.

Zunächst eröffnete Landrat Franz Löffler als rechtlicher Leiter im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes die Amtseinführung des 55-jährigen Johannes Reutner als Schulrat. Schule biete allerhand Herausforderungen und sei Grundlage unseres Lebens. Bildung, ein dynamischer Prozess mit hohem Stellenwert, könne zwar vieles maximal leisten, aber nicht für alles verantwortlich sein. Neben dem Staat seien die Familie und die Gesellschaft ihre tragenden Säulen, so der Landrat. Als aktuelles Thema nannte Löffler die Digitalisierung, deren Chancen positiv genutzt und deren Gefahren möglichst ausgeblendet werden müssten, und das Verhältnis Mensch und Natur als nicht unwesentlichen Teil des Bildungsauftrags. Zum Erreichen dieser Ziele habe ein Schulrat vielfältige Aufgaben wahrzunehmen. Erfreulich seien in der Schulstruktur die steigende Tendenz der Geburtenzahlen, das Fehlen von Debatten über gefährdete Schulstandorte und der Anstieg der Wertigkeit der Mittelschule in den letzten Jahren.

Ein wunderbares Konglomerat

Thomas Unger, Abteilungsdirektor der Regierung der Oberpfalz, sprach von einem wunderbaren Konglomerat zwischen fachlicher und rechtlicher Aufsicht im Schulamtsbezirk und ging ausführlich auf die Vita des neuen Schulrats ein. Nach dem Abitur 1986 und dem Wehrdienst legte Reutner 1993 die 1. Staatsprüfung für das Lehramt an Hauptschulen ab. Er sammelte Erfahrungen als Lehrer in Lam und Bad Kötzting. 2006 wurde er zum Konrektor an der Volksschule Stamsried-Pösing und 2008 zum Seminarrektor ernannt.

Seit dem 13. September 2021 ist er an das Staatliche Schulamt abgeordnet. Verdient gemacht hat er sich in diesen Jahren besonders für die Unterrichtsentwicklung in vielen Projekten und Schulversuchen, als gefragter Referent in der Lehrerfortbildung oder als Teilnehmer im Bereich „Digitale Schule“ in der Lehrplanerarbeitung, im ISB-Arbeitskreis und im Redaktionsteam des Regierungs-Newsletters. Unger überreichte Reutner das offizielle Schreiben zur rückwirkenden Versetzung an das Schulamt und zur Übertragung der Amtsbezeichnung Schulrat.

Schulamtsdirektor Hofmann freute sich, wieder einen Schulrat an seiner Seite zu haben. Reutner und er seien schon als Rektor und Konrektor in Stamsried ein Team gewesen: „Wir wissen, was wir voneinander haben.“ Mit Reutner werde Erfahrung und Kompetenz ins Schulamt gebracht. Dessen ersten 82 Arbeitstage seien von Ruhe, Besonnenheit und ergebnisorientierter Arbeit geprägt gewesen.

Im Landkreis „bin ich dahoam“

Mit „Im Landkreis Cham bin ich dahoam“ brachte Reutner seine Freude zum Ausdruck, als Schulrat in seiner Heimat mit vertrauter Atmosphäre tätig sein zu dürfen. In der Schulaufsicht könne er die Aufgaben für die schulische Weiterentwicklung angehen, da er wisse, wie professionell und kollegial in den Schulleitungen gearbeitet werde und er die Strukturen der vielen kleinen Grundschulen und der Mittelschulen mit ihren besonderen Bedürfnissen kenne.

Reutners Dank galt neben Schulamtsdirektor Hofmann den Verwaltungsangestellten: „Profis am Werk.“