Programm
Sieben Medizinstudenten lernen Praxis kennen

Landkreis-Ärzte sind bei „LandArztMacher“ dabei.

19.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:20 Uhr
Stellvertretender Landrat Markus Müller, die Geschäftsstellenleiterin der GesundheitsregionPlus Landkreis Cham, Eva Liedtke, und der „frischgebackene“ Chamer Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. Michael IgI begrüßten die Teilnehmer*innen für den Landkreis Cham in den Räumen der AOK Regen. Auch Jürgen Beck, Direktor der AOK-Direktion Bayerwald-Deggendorf, und Sabine Steinlechner von der AOK Bayern waren dabei. Die Veranstaltung fand unter 2G-Regeln statt, alle Teilnehmer*innen wurden zuvor zusätzlich negativ getestet. −Foto: Liedtke

Im Zuge der Initiative „Die LandArztMacher“ absolvieren sieben Medizinstudierende in den kommenden vier Wochen ihre Hausarzt-Famulatur in Landarztpraxen im Landkreis Cham. Darüber informiert das Landratsamt Cham in einer Pressemitteilung.

Die beteiligten Ärztinnen und Ärzte nehmen sich trotz eines hektischen Praxisalltags viel Zeit für praktische Übung, was im theoretischen Studium oft zu kurz kommt. Die angehenden Medizinerinnen und Mediziner bekommen Einblick in praktische Inhalte wie Nähen und Ultraschall oder üben den allgemeinen Umgang mit Patienten ein.

Der Landkreis Cham beteiligt sich dabei aktiv an diesem „Exzellenz-Projekt“, indem die GesundheitsregionPlus die Betreuung der Studierenden vor Ort übernimmt und jederzeit Ansprechpartner in allen Belangen ist. Insgesamt nehmen in diesem Jahr 37 Medizinstudierende, die sich teilweise zwei Jahre im Voraus anmelden, an dem mehrfach ausgezeichneten „Exzellenz--Projekt“ der „LandArztMacher“ teil. Die vier Wochen Famulatur in der Gruppe mit gemeinsamen Ausbildungseinheiten und Freizeitaktivitäten gibt es seit 2014 zweimal jährlich. Gestartet ist das „Exzellenz-Projekt“ im Landkreis Regen, inzwischen beteiligen sich die Landkreise Freyung-Grafenau, Deggendorf und Cham aktiv an dem Programm.

Bei der Auftaktveranstaltung in der AOK-Direktion Regen begrüßten die Vertreter der beteiligten Landkreise und der AOK die Nachwuchskräfte. Bereits hier sah man den Studierenden die Vorfreude auf ihre „Arbeit auf dem Land“ an. „Natürlich wollen wir den angehenden Ärzten zeigen, wie schön und lebenswert unsere Gegend ist“, so Dr. Wolfgang Blank, Initiator des Projekts. „Im Kern versucht das Projekt den Studierenden aber vor allem die Freude der Ärzte bei der Patientenversorgung zu vermitteln, das hohe fachliche Niveau in der Patientenbetreuung aufzuzeigen und wie komplex der Landarztberuf ist – also viele der vorherrschenden Vorurteile zu widerlegen.“ Tatsächlich berichten die bisherigen Teilnehmer*innen auch genau das im Nachgang, was die Beliebtheit des Projekts erklärt.

Rasche Erfolge können von so einem lang angelegten Projekt naturgemäß nicht erwartet werden, alleine das Studium dauert sechs lange Jahre. Dennoch sind von den bisherigen 301 Teilnehmern schon mehr als 100 für Folgeprojekte in die Region zurückgekommen.

Auch in den kommenden Wochen reisen neun „Ehemalige“ für eine Woche als ehrenamtliche Tutoren an. Drei Absolventen arbeiten mittlerweile als Ärzte in Weiterbildung in den beteiligten Hausarztpraxen – Tendenz steigend, ein deutlicher Indikator dafür, dass die engagierten Hausarztpraxen und Klinikabteilungen mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg sind.

Gelingen kann dies alles nur durch die kontinuierliche Unterstützung der Projektpartnerin AOK Bayern, die u.a. Unterkunft und Mobilität vor Ort für die Teilnehmer sicherstellt.