Kein Krippenanbau?
Traitsching: Nach Klage gegen Pläne läuft Suche nach Alternativstandort

18.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:00 Uhr
Es wird wohl keinen Anbau an die bestehende Krippe in Wilting geben. −Foto: Christoph Klöckner

Wie fast überall im Landkreis platzt auch die Kinderkrippe in der Gemeinde Traitsching aus allen Nähten. Die Einrichtung sei voll bis oben hin, so Bürgermeister Marchl. Daher wollte die Gemeinde an die Krippe, die in Wilting steht, anbauen. Doch daraus wird wohl nichts.

Das Vorhaben, für das die Gemeinde rund drei Millionen Euro im Haushalt vorgesehen hatte, wird von einem Nachbarn der Kinderkrippe beklagt, der den Verkehr dort fürchtet. Einen Termin am Verwaltungsgericht gebe es noch nicht, so Josef Marchl am Mittwoch auf Nachfrage. Das könne auch noch dauern – doch die Zeit habe die Kommune nicht. Daher wolle die Gemeinde nicht auf eine gerichtliche Entscheidung warten, sondern suche einen Alternativstandort für einen weiteren Krippenbau, sagte Josef Marchl. Als Zwischenlösung werde auch über ein Mietcontainer als Krippenersatz überlegt.

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So schnell wie möglich soll die zusätzliche Einrichtung für Kinder unter drei Jahren gebaut werden, doch nötig seien dafür auch die Fördermittel. Allein könne die Gemeinde die Bausumme nicht stemmen – zwei Millionen Euro kommen da vom Staat als Unterstützung bei den Baukosten. Doch auch hier sei die Klage ein Problem: Ohne eine Gerichtsentscheidung für den geplanten Standort gebe es keine Förderzusage und allein könne die Kommune nicht starten – eben weil das Geld fehle und die Fördergelder gebraucht würden, erläuterte der Bürgermeister. In der kommenden Woche sei man am Landratsamt, um den Genehmigungsbehörden einen Baugrund oberhalb im neuen Gewerbegebiet in Wilting als Alternativstandort vorzuschlagen. Auch im Kindergarten werde es zunehmend eng – die Vormittagsgruppe sei jetzt auf 27 Plätze erweitert worden, um alle Kinder unterzubringen. Wobei hier das Problem noch ein anderes sei: „Die Eltern wollen ihre Kinder nicht nachmittags in den Kindergarten geben, wo noch Platz wäre“, so Josef Marchl.

Am Alternativstandort der Krippe bewegt sich auch bald noch etwas anderes, denn Edeka habe die Genehmigung für den Neubau auf der anderen Straßenseite gegenüber Netto vom Landratsamt bekommen, wie der Bürgermeister informierte.