Veranstaltungen im Landkreis
Volksfest Cham: Trotz allem erfolgreich

09.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:06 Uhr
Nach elf Tagen Volksfest schließt Sepp Altmann, Präsident des Volksfestvereins, das Festzelt für die Besucher. −Foto: Ellen Schneider

Erst überraschte ein Sturzregen die Besucher am ersten Volksfestwochenende, dann rollte eine Hitzewelle über den Landkreis hinweg. Gleichzeitig lockten die BR-Radltour und Bundesliga-Spiele die Besucher: Das Chamer Volksfest fand dieses Jahr unter besonderen Umständen statt. Das führte dazu, dass es am manchen Tagen sehr ruhig war auf dem Festplatz. Die besucherreichen Wochenenden glichen das laut Volksfestpräsident Sepp Altmann jedoch wieder aus.

Unterm Strich erfolgreich

„Das Volksfest war unterm Strich erfolgreich“, bilanziert Altmann am Dienstag. Der Besucherandrang sei durchaus vergleichbar mit dem vor der Pandemie. „Und man darf die finanziellen Sorgen der Leute nicht vergessen“, betont Altmann. Umso mehr wundere ihn der Ansturm.

Die 2000 Plätze im Zelt und auch die 2600 Freisitze um das Zelt herum und im Biergarten seien an den Wochenenden meist voll besetzt gewesen. „Das letzte Wochenende war überwältigend. Als die Kas-plattn Rocker am Freitag gespielt haben, war der Platz gigantisch voll, mehr geht nicht“, sagt Altmann.

Generell sei deutlich spürbar gewesen, wie beliebt die Showbands bei den Besuchern sind. „Ohne sie würde das Fest heute nicht mehr überleben können“, ist sich Altmann sicher.

Der punktuell extreme Andrang führte jedoch teilweise auch zu einer Überlastung des Personals: Besucher mussten in scheinbar endlosen Schlangen deutlich länger auf ihre Getränke warten als sonst. Das führte bei einigen zu Frust. „Das verstehe ich auch“, sagt Altmann. Dennoch: Das Service-Personal könne dafür nichts. Das circa 30-köpfige Team habe bereits am Limit gearbeitet. „Wir haben schon vor dem Fest gesagt, dass wir mehr Service-Personal brauchen, weil wir beim Frühlingsfest schon dasselbe Problem hatten“, erzählt der Volksfestpräsident. Doch wie überall anders sei es auch im Service derzeit schwierig, Personal zu bekommen. „Wir werden jetzt vereinsintern beraten, wie wir damit in Zukunft umgehen. Da muss eine Lösung her“, sagt Altmann. Trotz Frust sei das Fest jedoch bis auf kleinere Auseinandersetzungen friedlich geblieben. „Darüber sind wir auch wirklich froh.“

Feuerwerk abgesagt

Für Enttäuschung sorgte hingegen die Absage des traditionellen Feuerwerks. Da die Feuerwehr vor hoher Waldbrandgefahr warnte, schätzte Altmann das Risiko als zu hoch ein. „Das hätten wir nicht tragen können.“ Die meisten Besucher hätten dafür Verständnis gehabt, so Altmann.

Die Hitzewellen, die das Volksfest laut Altmann bereits vor Corona getroffen haben, beschäftigen den Verein: Kann das Fest künftig noch im Juli und August stattfinden oder wird es dazu zu heiß? Und sind elf Tage für ein Volksfest überhaupt noch zeitgemäß? „Das überlegen wir im Verein schon länger. Das sind aktuell jedoch nur Fragen, mit denen wir uns beschäftigen“, sagt Altmann. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Das ist die Bilanz der Polizei:

Aus polizeilicher Sicht kann von einem sehr friedlichen und störungsfreien Festverlauf gesprochen werden. Das teilte die Polizeiinspektion Cham am Dienstag in einer Pressemeldung mit. Der Einzug vom Marktplatz am Festauftakt in Richtung Volksfestplatz ging ohne größere Verkehrsstörungen über die Bühne. Die Polizei musste nur sehr vereinzelt tätig werden. Neben kleineren Einsätzen wegen kurzzeitig verloren gegangenen Kindern, die ihre Eltern suchten oder Betrunkenen, denen der Heimweg aufgezeigt werden musste, kam es nur zu wenigen Vorfällen.

Am Montag, 1. August, griffen Polizisten zwei 15- und 17-Jährige auf, die verschreibungspflichte Medikamente dabeihatten Und am Mittwoch, 3. August, kam es gegen 20:30 Uhr zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen dem 31-jährigen Betreiber eines Fahrgeschäfts und drei 15- bis 18-jährigen jungen Männern. Der Schaustelle erteilte den Männern daher ein Hausverbot. Dies quittierten die Männer damit, dass sie den Schausteller beleidigten und ins Gesicht schlugen.

Polizisten mussten auch am Samstag, 6. August, bei einem Streit eingreifen. Gegen Mitternacht versuchten drei alkoholisierten 17 bis 23-jährigen Männern eine Schlägerei zu starten, die aber im Keim erstickt werden konnte. Am Sonntag, 7. August, wurden Polizisten von einem 25-Jährigen angesprochen, dass ihm sein iPhone im Festzelt geklaut worden sei. Dieses ließ er unbeaufsichtigt am Biertisch liegen.

Natürlich wurde auch verstärkte die Verkehrstüchtigkeit kontrolliert. Den Autofahrern spricht die Polizei hier ein großes Lob aus. Alkohol- oder Drogenfahrten nach dem Festbesuch wurden nicht festgestellt. Auch sonst ist die Polizei Cham mit dem Festverlauf sehr zufrieden.