Umwelt-und Klimapakt Bayern
Brunnerhof erhält Klima-Auszeichnung des Freistaats

30.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:10 Uhr
Michael Gruber
Bei der Verleihung der Urkunde „Umwelt- und Klimapakt Bayern“: (v.l.) MdL Dr. Gerhard Hopp, MdB Martina Englhardt-Kopf, Landrat Franz Löffler, Hotelchef Andreas Brunner, Bürgermeister Michael Multerer und Juniorchef Andreas Brunner jun. −Foto: Michael Gruber

Das Bayerische Umweltministerium hat im Sinne des Umwelt- und Klimapakts Bayern eine Auszeichnung für Unternehmen ausgelobt, die sich freiwillig über das geforderte Maß hinaus für das Thema Nachhaltigkeit einsetzen.

Stellvertretend für den Bayerischen Umweltminister überreichte Landrat Franz Löffler zusammen mit MdB Martina Englhardt-Kopf, MdL Gerhard Hopp und Bürgermeister Michael Multerer am Freitag eine Urkunde an den Hotelier Andreas Brunner für seine Verdienste um das Natur- und Wohlfühlhotel Brunnerhof in Arnschwang.

Andreas Brunner sei ein Paradebeispiel für nachhaltige unternehmerische Leistungen in einer Branche, die vor schwierigen Herausforderungen stehe, weil er permanent investiere und seinen Gästen Qualität auf sehr hohem Niveau anbiete, würdigte Löffler den Unternehmer.

Nachhaltigkeit als Erlebnis

„Was mich besonders begeistert: Der Nachhaltigkeitsgedanke findet bei ihm nicht nur im Kopf statt, sondern der Gast spürt und erlebt das. Das ist eine doppelte Chance, weil der Besucher diese Botschaft zu sich nach Hause trägt.“

Zu den klimafreundlichen Maßnahmen des Hotels gehören etwa der Einsatz von Mehrwegsystemen, Nachfüllpacks und Großgebinde, die Verwendung von wassersparenden Einrichtungen sowie regelmäßige Informationen der Mitarbeiter über Umweltschutzmaßnahmen. Überdies nutzt das Hotel eine intelligente Lichtsteuerung mit Anwesenheitssensoren und einer Tageslichtregelung, in der Wäscherei werden biologisch abbaubare Waschmittel verwendet und den Gästen stehen Ladestationen für E-Autos und E-Bikes zur Verfügung.

Beim Bezug der Lebensmittel setze der Brunnerhof auf ökologische Produkte aus der Region, gleichzeitig habe Andreas Brunner das Thema regionalen Direktvermarktung im Landkreis als treibende Kraft des Landgenuss-Vereins entscheidend vorangebracht, hob Löffler hervor. Michael Multerer, Bürgermeister von Arnschwang, würdigte den Brunnerhof als Vorzeigebetrieb in der Gemeinde. Wer sich als Unternehmer jetzt noch keine Gedanken mache über Nachhaltigkeit, werde in Zukunft sanktioniert, und zwar nicht vom Staat, sondern von den Kunden. MdB Englhardt-Kopf zollte Brunner ihren Respekt für seinen Pioniergeist angesichts der sich drastisch veränderten Rahmenbedingungen. Für die Politik nehme sie den Auftrag mit, entsprechende Förderkulissen zu schaffen, damit die ehrgeizigen Klimaziele der EU vor Ort umgesetzt werden könnten. MdL Gerhard Hopp hob die Leuchtturmwirkung des Hotels für die Branche in ganz Ostbayern hervor, gerade angesichts der schwierigen Bedingungen der Brachen in zweieinhalb Jahren Pandemie könne man dies nicht hoch genug zu schätzen.

CO-Abdruck in der Branche

Hotelier Andreas Brunner sagte: „Wir leben in einer Zeit, in der Energie nicht mehr so verfügbar sind, wie wir es brauchen. Deswegen müssen wir in den Betrieben umdenken.“ Der CO2-Abdruck werde in der Branche Einzug halten, viele Gäste wollten jetzt schon wissen, wie es um die Energieversorgung der Unterkunft stehe. Neben einer intelligenten Lichtsteuerung verfüge der Brunnerhof über ein Lastenabwurfsystem für die sieben verschiedenen Saunen, womit man 43 Prozent der Stromkosten spare. Auch die Wäscherei verfüge über ein C02-neutrales Vergasersystem. Leider habe die Branche stark auf Erdgas gesetzt, im eigenen Haus nehme man ein Sonnenkraftwerk ins Visier, um 70 Prozent der Energie selbst herzustellen.