Exkursion
Freilaufstall: Erleichterung für Mensch und Rind

Rettenbacher CSU informiert sich über moderne Tierhaltung.

02.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:31 Uhr
Anton Feigl
Im Gegensatz zum Anbindestall bietet der neue Stall eine große Arbeitserleichterung, da früher sehr viel Handarbeit nötig war. −Foto: Anton Feigl

Kürzlich trafen sich Mitglieder des CSU-Ortsverbands in Linnenberg, teils mit ihren Familien, um den Freilaufstall der Familie Hamperl zu besichtigen. Auch Bundestagsabgeordneter (MdB) Karl Holmeier, Bundestags-Direktkandidatin Martina Englhardt-Kopf, Bürgermeister Alois Hamperl und Stellvertreterin Christine Wegmann nahmen teil.

Josef Hamperl junior sagte, er habe sich entschlossen, den elterlichen Hof im Vollerwerb weiterzuführen. Auf der Hofstelle in Rettenbach sei jedoch kein Platz für einen Laufstall gewesen. Der Umbau des alten Anbindestalles wäre für die Zukunft nicht sinnvoll gewesen. Da für ihn das Wohl seiner Tiere einen hohen Stellenwert habe, entschied er sich dafür, in Linnenberg einen modernen Freilaufstall zu errichten. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 1,2 Millionen Euro bei 35 Prozent Förderung. Wie Hamperl senior ergänzte, habe man 2017 den genehmigten Plan erhalten. Nach drei Jahren Planung und viel Bürokratie wurde im Februar 2020 mit den Erschließungsarbeiten (Wasser, Zufahrt und Güllegrube) begonnen, zwei Monate später folgte der Aushub für den Stall. Nach weiteren fünf Monaten Bauzeit konnten die Milchkühe von Rettenbach nach Linnenberg umsiedeln. Am 31. Dezember 2020 wurde der Abschluss eingereicht.

Nun leben dort 70 Milchkühe und zehn Kälbchen, eines davon, das zwölfte in diesem Monat, wurde noch an diesem Tag erwartet. Der Stall erfüllt alle Tierwohlstandards und die Teilnehmer der Exkursion hatten den Eindruck, dass die Tiere total entspannt sind und sich in ihrem Zuhause wohlfühlen. Auf dem Hof in Rettenbach leben noch 60 Jungtiere. Bei den Führungen, die Josef Hamperl junior und senior durchführten, erfuhren die Besucher, dass in dem hochmodernen Stall ein Klauenpflegestand und ein vollautomatischer Melkstand vorhanden seien und eine Kurzzeitselektion möglich sei. Der Melkroboter werde dreimal täglich einer Hauptreinigung unterzogen. Im Gegensatz zum Anbindestall biete der neue Stall eine große Arbeitserleichterung, da früher sehr viel Handarbeit nötig war. Ein robotisierter Futterschieber sorgt dafür, dass die Kühe ständig etwas zu fressen haben. Durch das automatische Melken sei man bei den Stallzeiten viel flexibler, so Hamperl junior, der berichtete, dass im Schnitt pro Kuh 2,8 bis 2,9 Melkungen pro Tag stattfinden. Seit der Belegung eines Kurses dürfe er sogar selbst besamen. Er zeigte den Besuchern auch das Büro, in dem die ganze Technik zusammenläuft, und den Milchtank mit 5000 Liter Fassungsvermögen.

Ortsvorsitzender Reinhard Jäger dankte Familie Hamperl mit Blumen und einem Bild, wünschte alles Gute sowie viel Glück im Stall. Kandidatin Englhardt-Kopf und MdB Karl Holmeier zeigten sich beeindruckt von dem Bau und zollten Familie Hamperl Respekt für ihren Mut. (rto)