Die Fläche des Flurbereinigungsparkplatzes bei der südlich gelegenen Ortseinfahrt in Rettenbach soll neu gestaltet werden. Das wurde vom Gemeinderat ganz nach oben auf die Prioritätenliste der möglichen Maßnahmen bei der umfassenden Dorferneuerung Rettenbach gesetzt. Bürgermeister Alois Hamperl begrüßte zur öffentlichen Bauausschusssitzung am Montag den Landschaftsarchitekten Matthias Bardas vom Architektenbüro MKS aus Ascha. Der Fachmann für Stadtplanung und Dorferneuerung unterbreitete dem Gremium drei Vorschläge, bei denen die bereits gesammelten Vorschläge und Wünsche der Gemeinderäte eingearbeitet waren.
„Der seitlich vorbeifließende Schrollenbach im Norden und die südlich vorbeiführende Kreisstraße CHA 15 gehören zu unserer Ausgangslage“, beschrieb Bardas die örtlichen Gegebenheiten. Dazwischen eingebettet sollen ein Tag & Nacht Markt sowie eine öffentliche Toilettenanlage, 32 befestigte Parkplätze mit zwei Stellplätzen für Wohnmobile und einer E-Ladesäule, eine ausgewiesene barrierefreie Parkfläche und entsprechende Infrastruktur mit Strom- und Wasserversorgung entstehen. Dabei solle auch der Wunsch der Gemeinderäte zum Tragen kommen, nämlich, dass der Baumbestand möglichst bestehen bleibt und somit bei dem ganzen Areal der „grüne, einladende Charakter“ erhalten wird.
Einen wichtigen Aspekt nimmt laut Bardas außerdem eine sichere und geregelte Zu- und Abfahrtsmöglichkeit ein. In Zukunft würde der Multifunktionsparkplatz für Besucher des Vorderen Bayrischen Naherholungsgebietes stärker als Ausgangspunkt dienen. Dazu gehörten neben Infotafeln auch Lademöglichkeiten für E-Bikes. Für eine angenehme Verweildauer sollen mehrere Sitzgelegenheiten bei der Rast am Ufer des Schrollenbachs sorgen.
Mobile Bühne im Konzept
Die drei vorgelegten Varianten unterschieden sich nicht wesentlich von einander. Ganz wichtig erschien Bardas der Standort des künftigen Tag & Nacht Marktes. Eine Fläche hierfür wird in seinen Planungen östlich, auf der der Dorfmitte zugewandten Seite, vorgesehen. Hier böte sich auch ganz gut die Möglichkeit für Begegnung zu Gesprächen rund um den vorhandenen Brunnen, erläuterte der Planer. Diese und weitere Kriterien wären bei der Beantragung von Fördergeldern durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) wichtig. Auch eine Nutzung der rund 2600 Quadratmeter großen Fläche für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen würde diesbezüglich positiv bewertet. Deshalb habe er eine Möglichkeit zum Aufstellen einer mobilen Bühne in das Konzept mit aufgenommen, so Bardas.
Wie sieht das weitere Vorgehen aus? Die Kosten für die Umsetzung der bei der Sitzung favorisierten Variante zwei kalkulierte das Planungsbüro mit rund 385 000 Euro brutto. Nicht berücksichtigt seien darin eventuelle Mehrkosten für eine Bauuntergrund-Analyse mit einer eventuell anfallenden Entsorgung sowie die Planungskosten. Bei einem positiven Entscheid könne die Gemeinde mit 80 Prozent Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds rechnen; Abgabefrist: Ende März.
Die Entscheidung eilt
Auf Nachfrage von Alfons Piller erklärte Bardas, dass das Baugenehmigungsverfahren des Betreibers für einen Tag & Nacht Markt bei der Antragstellung der Gemeinde abgekoppelt sei. Zwingende Voraussetzung sei aber ein gültiger Beschluss des Gemeinderats für die grundsätzliche Umgestaltung des Flurbereinigungsparkplatzes bei seiner nächsten Sitzung. Dazu werde ein überarbeiteter Entwurf vom MKS-Büro vorgelegt, bei dem auch ein Vorschlag von Otto Jäger berücksichtigt würde, bei dem die Breite der entstehenden Parkflächen auf 2,70 Meter, mit entsprechender optischer Untergliederung, angepasst werden soll.
Ebenfalls angesprochen wurde die sachgemäße Entwässerung der künftig rund 1600 Quadratmeter umfassenden versiegelten Fläche. (rar)
