Inklusion
Walderbach mit anderen Augen sehen

Wie behindertengerecht sind Wege und Zugänge in Walderbach? Diese Frage war Thema eines Rundgangs durch den Ort.

11.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:16 Uhr
Ulrike Niklas
Interessant, lehrreich und aus einem anderen Blickwinkel war die Ortsbegehung „Walderbach durchleuchten". −Foto: Ulrike Niklas

Unter dem Motto „Walderbach durchleuchten“ fand eine Ortsbegehung des Dorfes statt, bei dem herausgefunden werden sollte, wie behindertengerecht Wege und Zugänge im Ort sind. An der Begehung nahmen neben Bürgermeister Michael Schwarzfischer auch die Behindertenbeauftragten der Gemeinde, Ludwig Strahl und Markus Niemeier, sowie die Behindertenbeauftragte für den Landkreis Cham, Renate Hecht, teil.

Mit dabei war außerdem Tamara Kager, Leiterin der Offenen Behindertenarbeit Cham (OBA), und Barbara Attenberger-Haimerl, ehrenamtlich Tätige im Arbeitskreis der OBA-Pflegeberatung. Die „Hauptpersonen“ waren allerdings Uli, Yvonne und Martin aus Kümmersmühle sowie Manfred mit Simon, wobei Letzterer einen Rollstuhl zur freien Verfügung mitgebracht hatte.

Bürgermeister Schwarzfischer sprach am Rathaus Willkommensgrüße und brachte die Freude zum Ausdruck, dass man gemeinsam schaue, wo die Schwachstellen seien. Den Dank richtete Schwarzfischer an die Behindertenbeauftragten für die Organisation. „Für uns ist das kein Neuland, aber wir sind bestrebt, uns immer wieder weiter zu verbessern“, so Schwarzfischer und verwies auf die Einrichtungen der Barmherzigen Brüder in Reichenbach und Walderbach. Man habe permanent mit dieser Thematik zu tun.

Barrierefreier Kircheneingang

Als Erstes führte der Weg die Gruppe hin zur Kirche. Hier ist auf der linken Seite ein barrierefreier Weg entstanden. Seit Ostern kann auch der barrierefreie Eingang zur Kirche genutzt werden. Dies sei eine schwierige Baustelle mit vielen Beteiligten gewesen, war zu hören. Das Ergebnis könne sich aber sehen lassen. Auch Ludwig Multerer als Vertreter der Kirchenverwaltung war zugegen. Nachdem auch in der Kirche eine Stufe vorhanden ist, wurde hier eine mobile Rampe anempfohlen.

Weiter ging es über die Hotel-Gaststätte hin zum Friedhof, wo in der Behindertentoilette das Fehlen von Griffen beklagt wurde. Beim Fahren über das Kopfsteinpflaster wurde schnell deutlich, dass städtebauliche Planungen nicht immer mit „Behindertengerecht“ und „Barrierefrei“ konform gehen. Ebenso wurden diverse Gefahrenstellen und „Stolpersteine“ für Rollstuhlfahrer, die an einer Sehschwäche leiden, aufgezeigt.

In der Schule wurde die Rampe in der Aula getestet und lobend das Behindertentoilette mit adäquaten Tür- und Haltegriffen erwähnt. Überhaupt wurde die Schule, nicht zuletzt wegen des Außenpflasters, als Vorzeigeobjekt genannt.

Interessante Führung

Am Rathaus wieder angekommen dankte Bürgermeister Schwarzfischer für die interessante Führung mit sympathischen Leuten. „Es hat Spaß gemacht!“ Das nächste Mal werde man noch einen Tick besser werden. Als Dank für die Zeit überreichte er den Beteiligten eine Filztasche mit dem Walderbach-Logo und kleinem Inhalt. Ludwig Strahl dankte Tamara Kager mit ihrem Team und freute sich über die schnelle Umsetzung.

Den Dank gab Tamara Kager zurück, die sich freute, kommen zu dürfen. „Wir haben die Spezialisten, Fachleute in eigener Sache.“ Die Rollstuhlfahrer würden wissen, wo die Probleme liegen. Renate Hecht dankte für die Unterstützung. „Man schaut mit anderen Augen, wenn man mit euch geht“, so Hecht zu den Rollstuhlfahrern. Man werde auf Sachen aufmerksam gemacht, die sehr wichtig seien. „Deswegen werden wir auch weiterhin kämpfen.“ (run)