Wallfahrtskirche Weißenregen
Gläubige und Festbesucher pilgern nach Bad Kötzting

15.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:01 Uhr
Alois Dachs
Auf ein gutes Gelingen des Heimatfestes stießen der zweite Bürgermeister, der Feuerwehr-Verantwortliche, der Stadtpfarrer und die Lindner-Bräuin Evi Kolbeck an. −Foto: Fotos: Christa Rabl-Dachs

Die Wallfahrtskirche Weißenregen und der an drei Seiten anschließende Standmarkt mit dem Heimatfest der Freiwilligen Feuerwehr waren am „Großen Frauentag“ wieder Ziel vieler Gläubiger und von Festbesuchern aus der weiten Umgebung.Schon in den frühen Morgenstunden steuerten zahlreiche Besucher Weißenregen an, vom Parkplatz beim ehemaligen Schulhaus pilgerten sie dann in Scharen zur Wallfahrtskirche, wo um 8.30 und 10.30 Uhr beide Festgottesdienste sehr gut besucht waren, ebenso die Andacht am Nachmittag. Bei dieser Gelegenheit und beim ersten Gottesdienst konnten die Besucher erstmals ein neu gegründetes Gesangsquartett hören, begleitet von Franz Frauendienst an der Orgel.

Schon beim ersten Gottesdienst um 8.30 Uhr war kaum mehr ein Stehplatz in der Wallfahrtskirche zu bekommen, als Stadtpfarrer Thomas Winderl und Pfarrer Günther Renner mit den Ministranten einzogen. Der Stadtpfarrer freute sich über den hervorragenden Besuch, der einmal mehr bestätigte, dass vor allem die ländliche Bevölkerung aus Bad Kötzting und Umgebung den Feiertag von der Aufnahme Mariens in den Himmel traditionell feiert. Reißenden Absatz fanden vor dem Gotteshaus, die von Frauenbund-Mitgliedern angebotenen Kräuterbüscherl, die bei den Gottesdiensten gesegnet wurden. Ganze Körbe voller Kräuterbüscherl brachten einige Austragsbäuerinnen mit ihren Enkeln in die Kirche.

Eberhofer-Vergleich in der Kirche

​Pfarrer Renner stellte seine Predigt unter ein aktuelles Thema. Fast jeder kenne den Dorfpolizisten Franz Eberhofer aus den Krimiserien nach den Bestsellern der Autorin Rita Falk, der mit seiner einfachen Art das Herz vieler Zuschauer erfreue. „Man muss ihn einfach gernhaben“, sagte Renner über den Hauptdarsteller, der am liebsten bei der Oma kräftig isst, Mittags auch eine riesige Leberkässemmel nicht verachtet und am Abend mit seinen Freunden im Dorfwirtshaus ausgelassen feiert. Auch seine große Liebe Susi, die er am liebsten heiraten möchte, es aber dann doch nie schaffe, rühre die Menschen.

Typisch für die Eberhofer-Krimi seien aber auch die scheinbar sinnlosen Runden um den Kreisverkehr, die symbolisieren, „Der Mann ist in Bewegung, aber er kommt nicht voran!“, sagte Renner.

Das Gegenbeispiel sei am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel zu sehen, denn damit habe Maria ihr Ziel erreicht. Ein Leben, das ein Ziel habe, sei viel sinnvoller, als Runden im Kreisverkehr. Maria gebe uns ein Beispiel, wie wir die Zukunft meistern sollen, nämlich mit Gott als Ziel vor Augen, der uns auch die Kraft gibt, das Leben zu gestalten. Dieses Ziel sei von Generation zu Generation weitergegeben worden und es habe nichts an Aktualität verloren.

Zahlreiche Markthändler

​Obwohl wegen der Corona-Pandemie Standmärkte in den vergangenen zwei Jahren Mangelware - oder gänzlich untersagt - waren, zog der „Weißarenga Kirta“ am Montag zahlreiche Markthändler an, deren umfangreiches Warenangebot wiederum viele Besucher lockte. Schon beim Festgottesdienst hatte Pfarrer Thomas Winderl seine besondere Freude über die Teilnahme zahlreicher Kinder mit ihren Eltern zum Ausdruck gebracht. Vor allem an den Spielzeugständen freuten sich danach auch die Anbieter über das große Interesse an Spielzeug-Landmaschinen aller Größenordnungen, an Strohhüten, riesigen Luftballons, aber auch an Rosswürsten und verschiedenen Süßigkeiten, die angeboten wurden.

Neben dem Kirchenparkplatz hatte die Freiwillige Feuerwehr Weißenregen heuer mehrere Zelte für ihr Heimatfest aufgebaut. Erstmals wurde auch der schattige Kirchengarten mit seinen Obstbäumen für die Bewirtung der Gäste genutzt. Bei Lindner-Bier, alkoholfreien Getränken und einem vielseitigen Essensangebot aus der Küche des Ehepaares Geiger verweilten die Besucher gerne und am Nachmittag herrschte auch große Nachfrage nach Kaffee und Kuchen. Bewährt hat sich auch das geänderte Verkehrskonzept, das den Besuchern erlaubte, durch das Dorf zu fahren, was teilweise längere Fußwege ersparte. Der Andrang war bei hochsommerlichen Temperaturen überwältigend, auch im Gasthaus zur Klause herrschte in dem großen Biergarten bis in die Abendstunden ein reger Betrieb.