Abensberg
60 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr werden eingespart

07.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:31 Uhr
Raphael Becke und Michaela Mader-Hampp beim Beladen eines der neuen Transporter. Das geht einfacher als bei den alten Fahrzeugen. −Foto: Wolfgang Abeltshauser

Klimaschutz ist in Abensberg ein immer größeres Thema. Mit Photovoltaik setzten sowohl Kommune als auch private Investoren auf regenerative Energien. Jetzt gewinnt auch das Einsparen von Kohlendioxid an Bedeutung. Das stärkt sogar die heimische Wirtschaft.

Schritt für Schritt will das Unternehmen DHL seine Transporterflotte auf Elektroantrieb umstellen. Das wirkt sich jetzt in Abensberg aus. „Wir haben mittlerweile 16 solche Fahrzeuge im Einsatz“, berichtet der für den Standort im Gewerbegebiet Gaden zuständige Betriebsleiter Florian Mack. Letztendlich sollen es 32 sein, wenn auch der letzte Wagen mit Verbrennungsmotor erst einmal ausgetauscht ist.

Das hilft der Umwelt. Mack und Standortleiterin Michaela Mader-Hampp rechnen im Gespräch mit der Mittelbayerischen vor: „Jedes Auto spart pro Jahr vier Tonnen Kohlendioxid ein im Vergleich zu einem Wagen mit Verbrennungsmotor.“ Derzeit sind es dann also 60 Tonnen, die eingespart werden.

Wie viele Kilometer jährlich gefahren werden, vermögen die beiden nicht zu sagen. Man beliefere aber große Teile der Kommunen Abensberg und Neustadt sowie der Verwaltungsgemeinschaft Siegenburg vom Standort in Gaden aus.

Abensberger Betrieb mit im Boot

Mit im Boot, damit das alles funktioniert, ist Günter Riepl mit seinem Kfz-Betrieb, der sich in Gaden nur wenige Meter vom DHL-Standort entfernt befindet. „Als wir sahen, dass in der Nähe ein Servicebetrieb ist, haben wir sofort Kontakt aufgenommen“, berichtet Mack.

Riepls Betrieb erhielt den Auftrag, den Service für die Fahrzeuge zu übernehmen. Er erklärt: Es gebe einmal den jährlichen Turnus, den jeder von seinem privaten Auto kennt. Dazu gebe es Kontrollen, die monatlich und halbjährig durchzuführen seien.

Eine spezielle Ausbildung

Das ist aber noch nicht alles. Ein Kfz-Mechatroniker dürfe nicht so ohne weiteres an ein Elektroauto heran. „Man muss eine spezielle Schulung machen“, betont Riepl. Da man an einem Gerät mit hoher elektrischer Spannung arbeite. Die Schulung könne man etwa bei den Innungen machen. Zuerst hatte nur er diese spezielle Ausbildung gemacht. Nun durchläuft sie auch einer seiner Mitarbeiter. Sonst sei der Arbeitsaufwand nicht zu stemmen. Es gebe Theorie, die online am Computer erledigt werden könne. Außerdem stehen Praxistage an. Die Fahrzeuge nennen sich Streetscooter. Man habe sie zusammen mit der Streetscooter GmbH und Instituten der Rheinisch-Westfälischen technischen Hochschule (RWTH) Aachen speziell für die Brief- und Paketzustellung entwickelt. So steht es in einer Pressemitteilung.

Fahrzeuge erfüllen Zweck

Laut Mader-Hampp sind sie für diese Aufgabe auch gerüstet. Nach ihren Worten könne so ein Streetscooter sogar mehr Gewicht transportieren als die bisher genutzten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Mit aufgeladener Batterie schaffe man 160 Kilometer pro Tag, was absolut ausreichend sei.

Es geht nicht nur um den Elektroantrieb. Mader-Hampp erklärt, dass die Ladefläche höher angebracht ist als bei anderen Transportern. Das mache das Beladen für die Zusteller einfacher. Ein rutschfester Boden sorge Unfällen vor. Der leise Motor sei ein weiterer Vorteil.

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