Kelheim Warnung
Abzockversuch bei Firma scheitert

Der Saaler Unternehmer Matthias Rieger ließ sich von eine Anruferin nicht übertölpeln. Die Polizei rät zur Vorsicht.

27.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:40 Uhr
Elfriede Bachmeier-Fausten
Firmenchef Matthias Rieger ließ sich von der Anruferin nicht übertölpen. −Foto: Sylke Baumann-Rieger

Eine Anruferin einer Werbeagentur wollte sich dieser Tage bei dem Saaler Unternehmer Matthias Rieger mündlich eine Vertragsverlängerung geben lassen. Er verlangte ein Fax und bekam dieses. Darauf war ein Auftragnehmer mit Adresse aus London angegeben. Er betrachte das Ganze als versuchten Betrug, so Rieger.

Die Anruferin habe ihm suggerieren wollen, dass die Verlängerung des Anzeigenvertrages für eine Neuauflage einer Bürgerbroschüre in Saal sei. Matthias Rieger, der auch zweiter Bürgermeister ist, war aber misstrauisch. Als er per Fax das Angebot bekam, stand darauf „1:1 die Anzeige“, die er 2015 in der Bürgerbroschüre der Gemeinde veröffentlichen habe lassen. Nachdem er auf dem Fax die Adresse einer Londoner Firma gelesen hatte, informierte Matthias Rieger die Gemeinde.

Diese wandte sich mit der Bitte an die Schriftführerin der Werbegemeinschaft (WG) Saal, Maria Stark, die Mitglieder zu verständigen. Dem kam Maria Stark auch nach.

„Vorsichtig sein“

Auf Anfrage sagte sie: „Wir kriegen immer wieder so Fake-Anfragen wegen Werbeanzeigen.“ Vorsichtig zu sein sei wichtig, denn wenn jemand „nicht aufpasst, dann ist Geld für ein, zwei Jahre weg“. Vor derartigen Maschen müssten die Mitglieder der Saaler WG gefeit sein. Da, wenn Verdächtiges auftauche, man sich umgehend gegenseitig warne.

Der jüngste Vorfall in Saal war bei der Kelheimer Polizeiinspektion, als die Mittelbayerische am Donnerstag nachfragte, noch nicht bekannt. „Aber die Masche ist bekannt“, so Polizeihauptkommissar Werner Sitterli. Betrüger versuchten hin und wieder, Unternehmen Geld abzuluchsen mit Anrufen und Faxen. Sitterli rät zur Vorsicht: „Auf keinen Fall etwas unterschreiben.“ Wenn jemand den Verdacht habe, es könnte sich um ein Betrugsdelikt handeln, sollte zeitnah die Polizei informiert werden.

Zu dem Anruf und Fax beim Saaler Unternehmen Rieger sagt Bürgermeister Christian Nerb, der früher als Polizeibeamter tätig war: „Es handelt sich um Abzocke für Unvorsichtige.“ Für die Gemeinde bestehe keine Veranlassung zu handeln. Es habe nichts mit der Gemeindebroschüre zu tun.