Feuerwehr
Wackersdorf: Upgrade für den Brandschutz

Die Gemeinde Wackersdorf hat eine neue Feuerwache gebaut. Die Mannschaft, die hier künftig ausrückt, ist besonders.

27.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:41 Uhr
Karl-Heinz Probst
1. Kommandant Jochen Sander, Bürgermeister Thomas Falter, Regierungspräsident Axel Bartelt, Landrat Thomas Ebeling und 2. Kommandant Martin Gleixner (vorne von links) stellten sich mit Mitgliedern der Feuerwache II vor dem neuen Gebäude auf. −Foto: Karl-Heinz Probst

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist die zweite Feuerwache im Wackersdorfer Industriegebiet in Betrieb genommen worden. Die Gemeinde hat rund 2,2 Millionen Euro in die Einrichtung investiert. Die Festredner hoben unisono eine Wackersdorfer Besonderheit hervor.

Das Thema einer zusätzlichen Feuerwache habe ihn schon seit vielen Jahren begleitet, schickte Bürgermeister Thomas Falter (CSU) in seiner Begrüßung voraus. Ein langer Weg gehe heute zu Ende. Bis es soweit war, seien viele Gespräche geführt worden. Planung und Umsetzung seien in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Regierung der Oberpfalz und dem Landratsamt Schwandorf erfolgt.

Wirtschaftsstandort wird gestärkt

Ein neues Gebäude sei die eine Sache. Zum Betrieb der Wache benötige man aber Personal. In Wackersdorf kommt laut Falter ein in Bayern eher seltenes Personalmodell zum Tragen. Die Wache werde bei einer Alarmierung unter anderem durch Mitarbeiter der umliegenden Unternehmen besetzt. Viele Feuerwehrdienstleistende, die an ihrem Wohnort bereits im aktiven Feuerwehrdienst tätig sind, seien zusätzlich der Wackersdorfer Feuerwehr als sogenannter Zweitwehr beigetreten.

Durch die Freistellung des Arbeitgebers könnten die rund 35 Floriansjünger nun, unter vollständiger rechtlicher Absicherung, auch am Arbeitsort zu Einsätzen mit ausrücken. Ergänzt werde die Einsatzmannschaft durch die Feuerwache I und die Feuerwehren Rauberweiherhaus und Altenschwand. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass diese Wackersdorfer Besonderheit „zum Erfolgsmodell wird“.

Realisierung der Wache war eine schwere Geburt

Seinen letzten offiziellen Termin vor seinem Eintritt in den Ruhestand absolvierteRegierungspräsident Axel Barteltin Wackersdorf. Eine dauerhafte Lösung des Brandschutzes für das Wackersdorfer Industriegebiet war dringend vonnöten, erinnerte Bartelt. Mit der zweiten Feuerwache sei dies gelungen. Die Realisierung sei allerdings eine schwere Geburt gewesen, die einige Jahre auf sich warten ließ, sagte der Regierungspräsident. Es sei aber ein schönes Kind geworden.

Beindruckend throne die neue Feuerwache auf einem Hügel. Sie sei hervorragend gelungen und der Gemeinde Wackersdorf angemessen. Zur Personalsituation meinte der scheidende Regierungspräsident, dass es „hoffentlich immer genügend Freiwillige gibt“. Das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrmitglieder sei nicht genug zu würdigen. Bartelt: „Leider ist die Freiwilligkeit dieses Dienstes immer noch nicht richtig in der Öffentlichkeit angekommen.“

„Der Teufel steckt im Detail“, begründete Landrat Thomas Ebeling die lange Dauer der Projektumsetzung. In Anknüpfung an Bürgermeister Falter bemerkte Ebeling, dass sehr viele Gespräche geführt worden seien, die nicht alle harmonisch verlaufen seien. Schließlich sei es notwendig gewesen, viele Beteiligte unter einen Hut zu bringen.

Die Aktiven fungierten als Säulen der Wache, bekräftigte 1. Kommandant Jochen Sander. Er dankte seinen Kameraden, die den Mehraufwand geschultert haben. Der Kommandant bezeichnete das Ergebnis als eine Lösung, mit der alle leben könnten. Nach seinem Grußwort zeichneten er und Kreisbrandrat Christian Demleitner Bürgermeister Thomas Falter für seine Verdienste mit der Bayerischen Feuerwehr Ehrenmedaille aus. Zudem erhielten Falter und Bartelt als Zeichen der Wertschätzung jeweils einen Feuerwehrhelm und eine Einsatzjacke überreicht.

Nach weiteren Grußworten von KBR Christian Demleitner und Fabian Biersack vom Planungsbüro Preihsl und Schwan erteilten Prodekan Christoph Melzl und Diakon Jürgen Weich der Feuerwache II den kirchlichen Segen.