Die Gründung des Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins Kelheimwinzer/Herrnsaal (KKRV) geht auf das Jahr 1897 zurück. Das 125-jährige Gründungsfest war für 2022 geplant, wurde aber verschoben, weil die Mehrzweckhalle in Kelheimwinzer mit Flüchtlingen aus der Ukraine belegt war.
Heuer im Juni wird es mit einem umfangreichen Festprogramm nachgeholt. Nach Jahrzehnten des Friedens ist heute wieder Krieg in Europa. Auch der Kriegerverein Kelheimwinzer wurde zur Erinnerung an die Opfer von Kriegen gegründet – und zwar von Veteranen des preußisch-österreichischen Krieges 1866 und des deutsch-französischen Kriegs 1870/71.
Im Jahr 1897 gegründet
Sie gründeten 1897 den gemeinsamen Veteranen- und Kriegerverein der Orte Kelheimwinzer, Herrnsaal und Kapfelberg, um die Erinnerung an ihre gefallenen Kameraden zu bewahren. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Verein aufgelöst. 1958 kam es zur Neugründung des Krieger- und Veteranenvereins Kelheimwinzer/Herrnsaal. 1975 wurden auch Reservisten in den Verein aufgenommen, seitdem heißt er Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein.
Verhindern kann der KKRV den Krieg zwar nicht, aber an die Folgen und Opfer erinnern. Der Erhalt und die Pflege der Kriegerdenkmäler in Kelheimwinzer und Herrnsaal ist die Hauptaufgabe des Vereins, der auch gesellschaftlich aktiv und engagiert ist – mit 202 Mitgliedern, darunter 40 Frauen. „Wir nehmen an Festen und Veranstaltungen anderer Vereine teil, und machen auch selbst einiges“, sagt Rainer Winkelbauer, der seit Februar Vorsitzender des Vereins ist.
Der KKRV organisiert jedes Jahr einen Winterwandertag mit Kesselfleischessen, ein Schafkopfturnier, Ausflüge, das Inselfest oder das Freundschaftsschießen mit dem Schützenverein. Auch bei kirchlichen Festen ist der Verein dabei, hier ist das Wichtigste das Gedenken der Opfer der Kriege am Volkstrauertag.
„In Kelheimwinzer wird das Vereinsleben gepflegt und man hilft sich gegenseitig“, sagt Winkelbauer. Viele sind in mehreren Vereinen dabei, der KKRV hat auch keinen Mangel an jungen Mitgliedern. Sein 125-jähriges Jubiläum will der Verein heuer mit einem abwechslungsreichen Programm vom 23. bis zum 26. Juni groß nachfeiern.
Festmutter ist Diana Grabow, als Schirmherr fungiert Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger, als Patenverein steht der Krieger- und Soldatenverein Kapfelberg und Umgebung zur Seite.
Die Festtage beginnen am 23. Juni um 17.45 Uhr mit dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder auf dem Friedhof in Herrnsaal. Um 20 Uhr wird dann gefeiert: In der Kelheimwinzerer Mehrzweckhalle steigt eine Party mit bayerischem Rock der Band „Schdog Narrisch“.
Am 24. Juni wird der verstorbenen Mitglieder aus Kelheimwinzer gedacht, ab 17 Uhr am Kriegerdenkmal und am Friedhof. Um 19 Uhr beginnt der Festabend mit Ehrungen, umrahmt von der Kapelle „Sakrisch Griabig“.
Großer Festumzug geplant
Der Sonntag, 25. Juni, beginnt mit dem Weckruf um 6 Uhr. Dann werden – begleitet von der Stadtkapelle Nittenau – Festmutter, Patenverein und Ortsvereine zum Festgottesdienst um 10 Uhr mit Pfarrer Antony Koottummel eingeholt.
Nach dem Mittagstisch folgt um 14 Uhr der Festumzug mit den Bergmusikanten Otterzhofen. Danach wird mit der Altmühltaler Blaskapelle Essing bis zum Abend weitergefeiert.
Zum Abschluss gibt es dann am 24. Juni ab 20 Uhr noch Musikkabarett mit Roland Hefter. Der Vorverkauf für den Auftritt läuft bereits, Karten gibt es für 22 Euro in Kelheim bei Sport 2000 und der Sparkasse. Der Kartenverkauf für „Schdog Narrisch“ beginnt im April, Karten gibt es für sieben Euro bei Sport 2000.
Vorsitzender Rainer Winkelbauer zeigt die Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des KKRV. -Foto: Roland Kugler
