Schauspiel
Theater in Kelheimwinzer: „Mama, chill amoi!“ macht Laune

27.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:09 Uhr
Roland Kugler
Hoch her geht es in dem neuen Stück der Kelheimwinzerer Theatergruppe. −Foto: Roland Kugler

Die Theatergruppe des SV Kelheimwinzner bringt turbulenten Dreiakter auf die Bühne.

Freuen tun sich alle, Schauspieler und Regisseure, dass sie nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder auf der Bühne stehen. „Wir hatten in den letzten beiden Jahren schon zweimal geprobt und alles aufgebaut, dann kam wieder ein Lockdown“, sagt Regisseur Roland Wagner. Jetzt ist es endlich wieder soweit, es gibt keine Beschränkungen mehr, und die Winzerer bringen ein amüsantes Stück auf die Bretter.

Die Bühne steht fertig aufgebaut in der Mehrzweckhalle in Kelheimwinzer, die Truppe Theaterbegeisterter trifft sich zum Proben. Gegeben wird das Stück „Mama, chill amoi!“ von Monika Nitschke, eine Komödie in drei Akten, in der es drunter und drüber geht.

Elfi Schindlbeck (gespielt von Susi Karl) hat es nicht leicht: Seit sich ihr Mann Martin (Dennis Diermeier) vor fünf Jahren von heute auf morgen aus dem Staub gemacht hat um seine Träume zu verwirklichen – welcher Mann träumt nicht davon – führt sie ihre Pension so gut es geht alleine. Was nicht einfach ist, bei ihren teils schrulligen teils ausgeflippten Gästen.

„Verrückte Feng-Shui-Tante“

Wie die Babsi Steingruber-Heuberger, gespielt von Kerstin Scheuerer: „Ich bin eine ziemlich verrückte Feng-Shui-Tante“ sagt sie über ihre Rolle. Oder der hochgebildete Prof. Dr. Dr. Stichlmaier, dargestellt von Lukas Sendtner. Dann gibt es den Willi Blume, dessen Absichten eher einfacher Natur sind: „Ich liebe die Frauen und den Tanz“, sagt Christian Ingerl, der den Schwerenöter verkörpert.

Zu diesen nicht einfachen Persönlichkeiten gesellen sich noch der geheimnisvolle Besucher Schorschi Steiger (Simon Strobl), und die Kriminalkommissarin Finni Mayerhofer (Daniela Thaller), und geben den strapazierten Nerven der Pensionswirtin den Rest. Als dann ihr Hallodri von Mann plötzlich auch noch vor der Tür steht und meint er kann so mir nichts dir nichts wieder bei ihr einziehen, nimmt das Tohuwabohu seinen Lauf. Gut, dass es da die Gusti Vogt (Sandra Pollinger) gibt, sie ist die Mama von der Elfi und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite. Noch anstrengender ist Elfis Tochter Antonia (Lea Wagner), sie steckt mitten in der Pubertät „und hat den IQ von fünf Meter Feldweg“, charakterisiert Lydia Schmitz die Rolle. Sie führt zusammen mit Roland Wagner Regie bei dem Stück.

Die beiden sind Theaterliebhaber mit Herz und Seele. Früher haben sie selber gespielt, seit 2004 führen sie gemeinsam Regie. Und sind beide auch noch Souffleure, falls es auf der Bühne mal einen Texthänger gibt. Lydia hat im Souffleurkasten das Texheft auf dem Schoß, Roland liest hinter der Bühne mit und gibt bei Bedarf das Stichwort wie es weitergeht. Gleichzeitig macht er da hinten auch noch die für das Stück nötigen Geräusche, und fungiert als Bühnentechniker. Eine engagierte und eingeschworene Truppe sind sie mit den Schauspielerinnen und Schauspielern, die alles zusammen stemmen. Vom Aufbau der Bühne über die Bestuhlung bis zur Reinigung der Toiletten.

Auch beim Proben haben sie ihren Spaß, der Funke soll ja schließlich auf das Publikum überspringen. „Auch wenn man weiß, was kommt, muss man manchmal trotzdem lachen“, sagt Simon Strobl. „Schließlich sind wir Laiendarsteller, und keine Profis“, sagt Lydia Schmitz. Da ist es auch schon mal vorgekommen, dass der Vorhang nicht mehr zuging. Oder dass ein Schauspieler in den Souffleurkasten gefallen ist – ungeplant. Aber auch ohne Pannen soll das neue Stück beste Unterhaltung für das Publikum bieten.

Aufregung vor Premiere

Aufgeregt sind sie alle zusammen, vor der Premiere. „Wenn der erste Satz läuft, dann wird es besser“, sagt Lukas Sendtner. „Mitte des ersten Aktes wird die Anspannung lockerer“, sagt Christian Ingerl. „Als ich den Text bekommen habe, hatte ich die Hosen voll“, sagt Kerstin Scheuerer. „Ich dachte das kann ich mir nie alles merken.“ Sie ist zum ersten Mal dabei, alle anderen spielen schon seit Jahren zusammen. Aber wie sagt die pubertierende Tochter Antonia wenn es besonders wild kommt: „Mama, chill amoi“.

Aufführungen:Gespielt wird von 4. bis 7. November um 19.30 Uhr, am 6. November zusätzlich um 14.30 Uhr.

Karten:Vorverkauf am 28. Oktober um 18 Uhr in der Mehrzweckhalle in Winzer, ab 29. Oktober bei Sport 2000 in der Schäfflerstraße 14 in Kelheim. Die Karten kosten fünf Euro für Kinder und zehn für Erwachsene.