Trotz viel Regen war die Riedenburger Pflanzentauschbörse gut besucht. Manche Gartenfreunde waren sogar zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung.
Regen ist wichtig. Die Pflanzenwelt braucht das Nass von oben, um zu gedeihen. Für das Gelingen der Pflanzentauschbörse am Montagnachmittag in Riedenburg, war der Regen eher hinderlich. Aber erfreulich viele Besucher blendeten das unwirtliche Wetter einfach aus und nahmen mit Schirm und tief ins Gesicht gezogener Kapuze das breit gefächerte Angebot an Tomatensetzlingen, Paprikanachwuchs, geteilten Gartenstauden und Gemüsepflänzchen unter die Lupe.
Pflanzenschätze für zuhause
„Wir sind zum ersten Mal da“, erzählten zwei Frauen aus Parsberg, die schnell fündig wurden. Auch eine Riedenburgerin, die nach eigenem Bekunden keine Pflanzentauschbörse in ihrer Heimatstadt auslässt, entdeckte rasch ein paar Pflanzenschätze für daheim: Borretsch, griechischer Bergtee und Kretische Zistrose wanderten in ihr Körbchen und ein Geldschein verschwand im Deckelschlitz des Spendenglases.
Während die „alten Hasen“ das Prozedere kannten und wie selbstverständlich ihren freiwilligen Obolus für Pflanzen, Gartenbücher, Gartenequipment, Übertöpfe, Kaffee oder Kuchen entrichteten, waren andere leicht überfordert. „Ich habe das erste Mal einen Garten und überhaupt keine Ahnung, wie viel welche Pflanze wert ist,“ sagte eine junge Frau etwas hilflos und erfuhr, dass man sich über jeden Euro freut, weil der dann sozialen Zwecken zufließen wird.
Gute Gespräche bei Kaffee und Tee
Zwei Anbieter hatten diesmal ihre Stände aufgebaut und verkauften ihre überzähligen Gartenschätze auf eigene Rechnung. Alles andere wurde munter getauscht, verschenkt oder gegen Spende erstanden. Tipps erfahrener Gärtner gab es gratis und gute Gespräche mit Gleichgesinnten unter dem Zeltdach – vorzugsweise bei Kaffee oder Tee und Köstlichkeiten vom üppig bestückten Kuchenbuffet – ebenfalls.
Der Nachwuchs drehte derweil am Nachbarstand aus Zeitungspapier Pflanztöpfchen, füllte sie mit Erde und steckte Kürbiskerne hinein. Vielleicht ist der Wettbewerbssieger beim nächsten Kürbisfest im Herbst darunter. Möglich ist das, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen. Schon mehrfach haben kleine Gärtner mit dem Kürbis beim Wettbewerb abgeräumt, der bei der Pflanzbörse im Frühjahr als Kern in die Erde gewandert war. Die Pflege den Sommer über hatten oft Oma und Opa übernommen, denn die Kürbisse sind hungrig und durstig und wollen intensiv gepflegt werden, wenn sie Rekordmaße erreichen sollen.
Wetter wurde besser
Ganz anders sind die genügsamen Hauswurze, die ganz ohne den grünen Daumen ihres Besitzers auskommen und vor allem bei Einsteigern in das grüne Hobby ausgesprochen beliebt waren und entsprechend schnell den Eigentümer wechselten.Die Wolken lichteten sich schließlich doch, das Pflanzenangebot auch und an der Kuchentheke wurde es gegen 17 Uhr übersichtlich. „Angesichts des Wetters sind wir mehr als zufrieden,“ sagte Marina Fischer, Vorsitzende des Gartenbauvereins Haidhof-Riedenburg, und erntete die Zustimmung von Wolfgang Hubert, der dem Gartenbauverein Baiersdorf-Prunn vorsteht. Einen so regen Andrang hatten sie an dem regnerischen Nachmittag nicht erwartet. Die Vorfreude auf das gemeinsame Kürbisfest mit Pflanzenbörse im Herbst wachse, so die Verantwortlichen.
− pek
