Idee
Der Bauhof lässt die Kinder planschen

Lappersdorfer Arbeiter schaffen in Kareth einen Wasserspielplatz. Der Nachwuchs hat den Bereich schon in Beschlag genommen.

26.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:04 Uhr
Josef Dummer
Begeisterung beim Nachwuchs: Sofort nach dem Segen des Erzbischofs aus Polen gab es ein fröhliches Geplansche von den Kindern im neuen Wasserspielplatz am Dorfplatz in Kareth. −Foto: Dummer

„Wir gehen mit offenen Augen durch die Welt“, sagt Oliver Schild, Bauhofleiter im Markt Lappersdorf, zur Idee, einen Wasserspielplatz am Karether Dorfplatz zu bauen. Nach Besichtigungen in der Stadt Regensburg, wo es bereits vier Wasserspielplätze gibt, und in anderen Landkreisgemeinden sowie weiteren Recherchen zu diesem Thema sei in ihm die Idee gereift, diese neue Form eines Kinderspielplatzes auch im Markt Lappersdorf anzubieten. In Bürgermeister Christian Hauner fand er einen Befürworter dieses Projektes, insbesondere, als Schild ihm zusagte, den Wasserspielplatz in eigener Regie durch den gemeindlichen Bauhof zu errichten. Mehrere seiner Mitarbeiter hätten sich in Fortbildungskursen das Wissen dazu angeeignet und bringen nach erfolgreichen Prüfungen auch die Voraussetzungen mit, die Gefahren und die Sicherheit für solche Anlagen richtig einzuschätzen, sagte der Bauhofleiter, nachdem aus der Bevölkerung immer wieder auch Anfragen zur Sicherheit der Kinder bei diesem in erster Linie aus Steinen bestehenden Bauwerk kamen.

Der Trend beim Bau von neuen Kinderspielplätzen gehe dahin, den Kindern die „Gefahren des Lebens“ schon von Anfang selbst erkennen zu lassen, natürlich unter der Aufsicht und der Verantwortung der Eltern. Deshalb würden auch immer mehr Wasser- und auch Wald-Kinderspielplätze gebaut, um den Kleinen ihren natürlichen Drang nach Wasser und Abenteuer ausleben zu lassen, weiß der Bauhofleiter aus vielen Informationsveranstaltungen zu diesem Thema.

Das Wasser kommt auf Nachfrage der MZ von einem natürlichen Brunnen, der schon immer und ohne Probleme auch den Dorfbrunnen in Kareth versorgt. Der Wasserspielbereich ist somit an den bereits vorhandenen Wasserlauf des Brunnens angeschlossen. Der nun neu entstandene Wasserspielplatz besteht im Wesentlichen aus einem dominanten Hügel, auf den das Wasser, das aus einem Schöpfbecken entnommen wird, mit einer archimedischen Schraube hinaufbefördert werden kann. In den Wasserlauf, der das Wasser um den Hügel herum wieder zurück in das Schöpfbecken leitet, sind Ziehwehre, Wasserklausen und Wassertreppen eingebaut. Ebenso sind Sand- und Matschbereiche in den Hügel eingebettet. Beim Öffnen der Wehre erleben die Kinder somit spielerisch die natürliche Kraft des Wassers. Der gesamte Bereich des Wasserspielplatzes ist mit unterschiedlichen Materialien (Pflastersteine aus Granit-, Marmor- und Porphyrgestein, Findlinge usw.) gepflastert.

Die Mitarbeiter des Bauhofs haben dafür nach Angaben des Bauhofleiters mehr als 700 Arbeitsstunden abgeleistet, um diesen neuartigen Wasserspielbereich in Eigenregie zu bauen. Der Markt Lappersdorf hat für diese neuartige Anlage über 50 000 Euro an Material- und Lohnkosten investiert.

Die Segnung des neuen Wasserspielplatzes kam nunmehr von oberster Stelle, denn Bürgermeister Christian Hauner hatte den aus Anlass der 50-jährigen Priesterweihe von Dr. Helmut Borok in Kareth weilenden Erzbischof aus Polen, Dr. Alfons Nossol, gebeten, die Weihe im Rahmen des zugleich stattfindenden Pfarrfestes in Kareth vorzunehmen, und dieser sagte spontan zu, denn „Investitionen für die Kinder sind immer sinnvoll“, so der Erzbischof. Nach der Segnung wurde der neue Spielplatz offiziell durch Erzbischof Nossol mit dem Kommando „Wasser marsch“ an den Bauhofleiter Schild für die Kinder freigegeben, die dann bei den warmen Temperaturen dieser Tage den ersten Wasserspielplatz im Markt Lappersdorf mit einem fröhlichen Geplansche sofort in Beschlag nahmen.