Kultur
Der Regensburger Kunst.Preis ist zurück

21.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:07 Uhr
Die Jury war beeindruckt von der Qualität der eingereichten Arbeiten: Michael Eibl, Maria Baumann, Peter Lang, Wilma Rapf-Karikari, Agnes Tieze, Eduard Klingshirn und Rudolf Ebneth (von links) −Foto: altrofoto.de

Der Kunst.Preis musste pausieren, jetzt findet die große Schau wieder statt. Knapp 500 Werke wurden eingereicht, 101 schafften es in die Ausstellung, die am 21. April eröffnet wird.

Mit dem Kunst.Preis kehrt eine geschätzte Tradition zurück. Seit 2010 schreiben der Kunst- und Gewerbeverein (KuGV) und die Katholische Jugendfürsorge der Diözese (KJF) den Wettbewerb für besondere Künstlerinnen und Künstler in Niederbayern und der Oberpfalz aus. Ihre Werke gehören zur Art brut, eine rohe Form der Kunst, die durch die Prinzhorn-Sammlung und den französischen Künstler Jean Dubuffet große Bekanntheit genießt.

Wie sehr die Kunstschaffenden die Einladung vermisst haben, zeigt die Resonanz. 131 Künstlerinnen und Künstler sowie eine zwölfköpfige Gruppe reichten 457 Werke ein,101 Exponate schafften es in die Ausstellung, die von 21. April bis 21. Mai beim Kunst- und Gewerbeverein zu sehen ist.

„Einfach großartig, dass wir endlich wieder zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung einladen können“, freuen sich KuGV-Vorsitzender Georg Haber und KJF-Direktor Michael Eibl. „Der Kunst.Preis gewährt uns Einblicke in eine Welt, zu der wir sonst eher selten Zugang haben.“

Die Jury mit Maria Baumann, Rudolf Ebneth, Michael Eibl, Edmund Klingshirn, Peter Lang, Wilma Rapf-Karikari und Agnes Tieze war überrascht und beeindruckt von der Qualität der Arbeiten. „Es ist schön, die ganz eigene Handschrift, die spezielle Phantasie zu sehen, die in den Werken zum Ausdruck kommen“, hob Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie, hervor. Die Auswahl fiel alles andere als leicht. Unter den Bewerbern finden sich auch viele, inzwischen bekannte Namen, die bei der Stange blieben und durch ihre Weiterentwicklung beeindruckten.

Bis vor kurzem war der Kunst.Preis „für Menschen mit geistiger Behinderung in Niederbayern und der Oberpfalz“ ausgeschrieben. Doch Kunst, die Teilhabe auf Augenhöhe stärken will, müsse auch in ihrer Wortwahl neu ausgerichtet und inklusiv gedacht werden, hieß es. Deshalb heißt der Wettbewerb nun „Kunst.Preis für besondere Menschen“.

Eva Demski, renommierte Schriftstellerin und berühmte Patin des Projekts, erweist den Künstlern 2023 nicht nur mit ihrem Namen, sondern auch mit einem Geschenk ihre Ehre: Sie hat einen Preis in Höhe von 1000 Euro für ein Werk ihrer Wahl ausgelobt.

Bei der Eröffnung der Ausstellung (21. April, 19 Uhr) werden die drei Preisträger bekannt gegeben. Zeitgleich geht die Ausstellung online (zu sehen bei www.galerie-st-klara.de).