Kultur im Landkreis
Ein Stück Natur zur Erinnerung: Was vom Lappersdorfer Zeltfestival bleibt

02.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:50 Uhr
Martina Groh-Schad
Baum statt Zelt: Alex, Birgit und Julia Bolland (von links) pflanzten gemeinsam mit dem 2. Bürgermeister von Lappersdorf Jan Kirchberger (Freie Wähler) und dem stellvertretenden Bauhof-Leiter Franz Prössl einen Walnussbaum zur Erinnerung an das Zeltfestival. −Foto: Martina Groh-Schad

Jedem Ende folgt ein Anfang: Auf dem Gelände des Zeltfestivals Lappersdorf wächst nun ein Walnussbaum, gestiftet von Teammitgliedern und Künstlern.

Im ersten Moment erinnerte das Loch, das die Arbeiter des Bauhofs ausgehoben haben, an ein Grab, und tatsächlich wurde an der Stelle nun sinnbildlich das legendäre Zeltfestival in Lappersdorf beerdigt. Doch in das Loch am Rande des Geländes wurde ein Walnussbaum gesetzt, der als Zeichen des Neuanfangs gesehen werden soll.

„Vielleicht treffen wir uns künftig einmal im Jahr an diesem Baum, trinken zusammen ein Bier und erinnern uns an das Zeltfestival“, sagte Alex Bolland. Noch immer sei er wehmütig. Das letzte Zeltfestival sei für ihn der beste Veranstaltungsmarathon von allen bisherigen gewesen.

Zeltfestival-Finale mit Lieblingskünstlern

Ihm war es gelungen, einen großen Teil seiner Lieblingskünstler wie den Kabarettisten Gerhard Polt und die Band Dreiviertelblut noch einmal in den Markt zu holen, und so wurde wahr, was er sich gewünscht hatte: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“

Die Wiese gehört dem Markt Lappersdorf. Daher war 2. Bürgermeister Jan Kirchberger vor Ort, um die Pflanzung zu begleiten. Er dankte dem Veranstalter für sein langes Engagement in Lappersdorf: „Das Zeltfestival war etwas ganz Besonderes und wir sind stolz darauf, dass wir es so lange vor Ort hatten.“ Im Markt sei man froh, dass auch künftig mit dem Veranstalter eng zusammengearbeitet werde.

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„Viele Künstler aus dem Zelt werden wir im Aurelium erleben können“, kündigte Bolland an. Alle Voraussetzungen hätten in Lappersdorf gepasst. Die Zusammenarbeit mit dem Bauhof des Markts sei eingespielt gewesen und hätte zum Erfolg des Zeltfestivals beigetragen.

Besonders freut den Veranstalter, dass die letzte Vorstellung im Zelt eine echte Zirkusvorstellung war, an der maßgeblich der Zirkus Romana aus Augsburg beteiligt war, von dem das Zelt entliehen wurde. „Sie haben etliche Nummern gezeigt und waren mit großem Spaß dabei“, sagte Bolland.

Der Erlös der letzten Vorstellung sowie die Gelder, die bei den anderen Veranstaltungen gesammelt wurden, flossen an den Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern e. V. (VKKK), der in Zeitlarn ein Nachsorgezentrum für Familien von Kindern bauen will, die an Krebs erkrankt sind. Insgesamt kamen so 15.000 Euro zusammen. Bereits bei der letzten Vorstellung kündigte die Tochter Julia Bolland die Pflanzung des Baums an und überraschte damit den Vater. „Wir haben im Team und unter den Künstlern gesammelt“, erklärt seine Ehefrau Birgit Bolland.

Sobald die Nacharbeiten erledigt sind, will Alex Bolland ein paar Tage mit seiner Frau ausspannen. In diesem Sommer stehen für ihn noch einige größere Projekte an und schon bald beginnt für ihn die Planung für das Jahr 2024. Einen Veranstaltungsmarathon vergleichbar zum Zeltfestival soll es nicht mehr geben. „Es ist zu schwierig geworden, Künstler zu finden“, erklärte er. Es kamen etliche Faktoren zusammen, die schließlich auch zum Ende des Zeltfestivals geführt hatten. „Es waren immer die gleichen Künstler mit neuem Programm. Irgendwann wollen die Leute was Neues sehen.“ Zudem wären Investitionen im Zelt nötig geworden, um den Ansprüchen der Besucher gerecht zu werden.

Macht Alex Bolland einen Neustart im Schlossgarten?

Doch Alex Bolland hat bereits neue Pläne. Zu viel will er noch nicht verraten, aber aktuell gibt es konkrete Überlegungen,im Prüfeninger Schlossgartenein neues, kürzeres Open-Air-Festival ins Leben zu rufen. „Dort würden wir dann wieder auf viele Künstler aus dem Zeltfestival treffen“, sagt er. Für ihn als Veranstalter sei der Vorteil, dass die Gastronomie bereits vorhanden sei und es ein Open Air sein würde, ohne einen ähnlich aufwendigen Aufbau des Veranstaltungsortes wie beim Zeltfestival. Weitere Informationen unter: www.alex-bolland.de.