Tradition
Viele Wörther trotzten auf dem Herbstmarkt dem Regen

03.10.2022 | Stand 12.10.2023, 10:26 Uhr
Juliana Ried
Die Auswahl fiel manchmal schwer an den Ständen beim Wörther Herbstmarkt. −Foto: Fotos: Petra Schmid

Trotz des Regens hielten viele Besucher und Standbetreiber dem Wörther Herbstmarkt mit verkaufsoffenen Sonntag die Treue. Ausgerüstet mit Regenschirm und entsprechender Kleidung bummelten sie durch die Fieranten- und Flohmarktstände oder statteten den Geschäften einen Besuch ab.

Anita Raab, die selbst designte Stofftaschen und handgestrickte Socken im Angebot hat, ließ sich von dem ungünstigen Wetter nicht abschrecken und war im Zwiebel-Look bestens vorbereitet. Pragmatisch sagte sie, man sei an der frischen Luft, treffe Leute auf einen Ratsch und dann spiele das Wetter nicht eine so große Rolle. An einem paar Socken strickt sie übrigens rund zwölf bis 15 Stunden und dies meist nebenbei beim Fernsehen, verriet sie. Die Stoffe für ihre extravaganten Taschen hat sie beispielsweise aus Afrika oder aus Garmisch mitgebracht, erzählte sie weiter.

Gebrauchtes kommt mittlerweile gut an

Julia Lohner und ihre Freundinnen boten an ihrem Flohmarktstand Spielzeug und Kinderkleidung an. Sie hätten aussortiert, was den Sprösslingen nicht mehr passe und erst nach einigen Kundennachfragen sei ihnen bewusst geworden, dass sie alle nur Mädchenkleidung hätten, erzählten sie lachend.Sie finde es toll, dass es mittlerweile einen Bedarf für gebrauchte Artikel gebe, sagte Lohner. Den es sei im Sinne der Umweltbewusstseins ein super Trend nicht einfach alles wegzuwerfen, erklärte sie ihr Engagement.

Maria und Karlheinz Barth flanierten mit ihren Regenschirmen durch den Herbstmarkt. Sie seien beim Essen gewesen und nun würden sie sich hier umschauen, dann sei der Sonntagnachmittag gut verbracht, sagte Maria Barth. Sie habe zwei Stoffbeutel gekauft, denn die seien größer als die, die man beim Discounter bekomme und außerdem sei es nachhaltiger als eine Plastiktüte. Karlheinz Barth unterhielt sich während dessen mit dem Drehorgelspieler, quasi unter Musikinteressierten.

Auch Ukraine-Hilfe ist präsent

Tanja Raith und ihre Mitstreiterinnen der Ukraine-Hilfetrotzen dem Regen und machten dies mit ihrer guten Laune wett. Sie hätten sich überlegt, dass sie den Menschen, die für ihr Projekt etwas spenden wollen, auch etwas anbieten wollten. Die Idee einen Kaffee- und Kuchenstand zu betreiben, sei schnell geboren worden und kurzfristig seien als herzhafter Part noch Hotdogs dazu gekommen, zählte Raith auf.

Elke Weichser, die Vorsitzende des Werbekreises, der den Herbstmarkt organisiert hatte, zog eine kleine Bilanz. Natürlich seien alle Beteiligten etwas enttäuscht, dass das Wetter nicht mitspielte. In den vorhergehenden Jahren hätten sie diesbezüglich immer Glück gehabt, hob Weichser hervor. Schön sei es, dass doch viele gekommen seien, man merke einfach, die Leute wollen raus, trotz des Regens, fasste sie zusammen.