Weihnachtsmarkt
Im Gebrauchtwarenkaufhaus im Auweg werden Schätze verkauft

28.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:39 Uhr
Martina Groh-Schad
Angela Weber behält den Überblick über den Bestand an gebrauchten Engeln, Sternen, Weihnachtsmännern und Kugeln. −Foto: Fotos: Groh-Schad

Beim Anblick des großen Tischs im Gebrauchtwarenkaufhaus im Auweg staunt man: Engel, Sterne, Nikoläuse, Kugeln, Weihnachtsmützen, Ausstecher und Porzellanfiguren glitzern mit Lametta und Lichterketten um die Wette. Alle Sachen sind gebraucht und haben schon Weihnachtsfeste hinter sich gebracht.



„Die Sachen, die wir verkaufen, sind uns alle gespendet worden“, sagt die Geschäftsführerin des Werkhofs gGmbH Angelika Krüger. Durch den Verkauf der Waren und ihren handwerklichen Dienstleistungen sichert das Inklusionsunternehmen die Arbeitsplätze der Mitarbeiter, die zum Teil gesundheitlich eingeschränkt sind und es auf dem regulären Arbeitsmarkt schwer haben.

Auf dem Weihnachtsmarkt im Gebrauchtwarenhaus unterstützt man nicht nur die Arbeit des sozialen Unternehmens, man kann vor allem Schnäppchen machen und gleichzeitig nachhaltig shoppen. Die Preise beginnen bei 20 Cent pro Teil. „Wir wollen, dass sich jeder ein schönes Weihnachtsfest leisten kann“, sagt Krüger.

Viele Unikate aus Haushalten

Doch unter den Kunden sind nicht nur Menschen mit engem finanziellem Budget. „Es kommen auch viele zum Gruschen vorbei und freuen sich, wenn sie etwas Besonderes finden“, sagt die stellvertretende Verkaufsleiterin Angela Weber, die stets einen Blick auf den Bestand hat. Verkauft wird alles, was man zu einem gemütlichen Weihnachtsfest braucht, um die Wohnung festlich zu dekorieren. Die Auswahl wird zur Schatzsuche, denn meist sind die Artikel allesamt Unikate, die schon andere Haushalte erfreut haben.

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„Viele Leute wechseln ihre Dekoration gerne durch und wollen jedes Jahr etwas anderes haben“, erklärt Krüger. Was nicht mehr gebraucht wird, bringen Unterstützer des Inklusionsbetriebes in den Werkhof.

„Manche Leute tauschen ihre Sachen“, sagt sie. „Sie kommen mit roten und gehen mit blauen Weihnachtskugeln nach Hause.“ Auch neu verpackte Sachen sind immer wieder dabei, wenn das einmal Gekaufte, dann doch nicht mehr den Geschmack im nächsten Jahr trifft und nur unnütz herumliegt. Statt auf der Müllhalde zu landen, finden die Sachen so wieder neue Liebhaber.

Ein kleiner Teil des Angebots kommt auch aus den Lehrwerkstätten des Werkhofs, wo zum Fest Holzsterne, Strohsterne und Christbaumanhänger hergestellt werden, die zum Selbstkostenpreis verkauft werden. In den Lehrwerkstätten sind Menschen tätig, die gesundheitlich eingeschränkt sind, langzeitarbeitslos sind oder andere Schwierigkeiten haben, eine reguläre Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden.

Buden für die Altstadt

Insgesamt ist Weihnachten in dem sozialen Unternehmen Hochzeit. Es beginnt schon mit dem Aufstellen der Weihnachtsbuden Anfang November in der Altstadt im Auftrag der Stadt. Die Holzhäuschen werden vom Werkhof gelagert, gepflegt und ausgebessert. Vom 1. bis zum 3. Dezember stellt sich der Inklusionsbetrieb zudem auf dem Weihnachtsmarkt der Sozialen Initiativen e.V. auf dem Bismarckplatz vor.