Zoff
Am Geibelplatz rumort es

Eine Sitzgruppe nahe an den Wohnhäusern erhitzt die Gemüter. Anwohner beklagen permanente Lärmbelästigungen durch die Nutzer.

27.09.2018 | Stand 16.09.2023, 5:55 Uhr
Daniel Steffen

Ist diese unscheinbare, für die Öffentlichkeit bestimmte Sitzgruppe zu nah an der Wohnbebauung? Anwohner am Geibelplatz beklagen permanente Ruhestörungen durch jene Erwachsene, die den Tisch und die umliegenden Grünflächen vor den Häusern nutzen. Foto: Steffen

Er ist ein kleines Eiland inmitten einer Wohnbausiedlung. Auf dem Spielplatz am Geibelplatz können sich sowohl jüngere als auch ältere Kinder austoben. Zahlreiche Kletter- und Spielgeräte stehen ihnen dafür zur Verfügung. Auch Erwachsene suchen den Ort gern für die Naherholung auf, allerdings nur selten zur Freude der Anwohner.

Diese fühlen sich, wie auf der Bürgerversammlung für den Stadtbezirk Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll heftig diskutiert wurde, erheblich in ihrer Wohnqualität beeinträchtigt. Im Wesentlichen drehte sich die Diskussion in der kleinen Turnhalle der St.-Wolfgang-Grundschule um eine Sitzgruppe, die sich nur wenige Meter vor den Häusern Geibelplatz 10 und 12 entfernt befindet. „Bei uns macht keiner mehr das Fenster auf, weil der Lärm sonst unerträglich ist“, hieß es am Mittwochabend unisono.

„Jeder hier hat das Gefühl, dass das ein öffentlicher Platz bis hin zur Haustür ist.“Anwohner

So brächten die Erwachsenen, die sich dort regelmäßig treffen, Speisen und Getränke mit und breiten auf der Wiese vor den Anwohnerfenstern ihre Picknickdecken aus, berichten die Anwohner. Fahrräder und Kinderwagen würden querfeldein abgestellt – auf die Anwohner werde einfach keine Rücksicht genommen.

„Öffentliche Fläche bis zur Tür“

„Jeder hier hat das Gefühl, dass das ein öffentlicher Platz bis hin zur Haustür ist“, sagte einer der Anwohner. Die Vertreter der Stadt sollten sich dies einmal anschauen, um sich davon ein Bild zu machen, forderten die Anwohner. Auch noch in den Abendstunden gehe es dort laut zu. Die Anwohner betonten auch, dass sie gegen den Spielplatz nichts hätten und es die Erwachsenen seien, die hier ein schlechtes Vorbild abgeben würden.

„Vor sieben Jahren haben wir am Geibelplatz die Verkehrsfläche zurückgebaut, um die Aufenthaltsqualität zu steigern.“Michael Lehmann, städtisches Gartenamt

Als Nutzer der Sitzgruppe machten sie Anwohner aus der benachbarten Stadtbau-Siedlung aus, die in ihrer Wohnumgebung nicht über vergleichbare Spiel- und Grünflächen verfügen. So erklärten sich die Anwohner, dass der Standort am Geibelplatz für diese Nutzer besonders attraktiv sei. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer entgegnete, dass eine genutzte Freizeitanlage grundsätzlich etwas Positives sei. „Wenn die aber bis zu meiner Haustür geht, dann würde ich mich wohl auch nicht wohlfühlen.“

Michael Lehmann vom städtischen Gartenamt erinnerte an den Grundgedanken des Spielplatzbaus. „Vor sieben Jahren haben wir am Geibelplatz die Verkehrsfläche zurückgebaut, um die Aufenthaltsqualität zu steigern“, sagte er. Es handele sich um öffentlichen Grund, der für jedermann nutzbar sei. Lehmann sagte, dass die betreffende Sitzgruppe dem Kinderspielplatz zugeordnet sei. Dass gerade dort ein Brennpunkt sein soll, könne er so nicht nachvollziehen, zumal es bis dato keine Beschwerden über den Geibelplatz gegeben habe.

Ein Anwohner räumte darauf ein: „Wir haben zu lange geschwiegen.“ Die Nachbarschaft hätte schon vorher agieren müssen. Eine weitere Anwohnerin sagte: „Es kommt hier zu Reibereien, die äußerst unangenehm sind.“

„Kein Rückbau auf Zuruf“

Den Wunsch der Nachbarn, die Sitzgruppe zu entfernen oder weiter in die Mitte des Geibelplatzes zu verlagern, kann Lehmann laut eigener Aussage nicht ohne Weiteres erfüllen. „Auf Zuruf werden wir hier nichts zurückbauen“, sagte der Leiter der Abteilung Grünflächenplanung und Grünflächenneubau.

Allerdings ließ der abwesende Ordnungsamtsleiter Dr. Patrick Veit ausrichten, dass er sich die Lage vor Ort „in einer Nachtschicht“ mal anschauen werde.

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