Menschen
Eine Netzwerkerin aus Überzeugung

Andrea Hahn liebt ihr Regensburg und die Menschen, die hier leben. Sie findet, die Leute sollten stolz auf ihre Stadt sein.

11.03.2019 | Stand 16.09.2023, 5:50 Uhr
Angelika Lukesch

Andrea Hahn kennt alles und jeden in Regensburg. Foto: Lukesch

Wenn Andrea Hahn durch die Regensburger Gassen eilt, dann fällt sie auf. Sie ist groß und mit ihrem langen, dunkelbraun gelockten Haar ist sie kein Mensch, der übersehen wird. Dennoch ist die Regensburgerin keine Selbstdarstellerin. Ihr liegen zwei Dinge besonders am Herzen. Das ist „unser Rengschburg“ und das Miteinander, das ihrer Meinung nach das Gegeneinander endlich mal ablösen sollte. Andrea Hahn war schon Netzwerkerin, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. Die Regensburgerin liebt es, mit Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam etwas zu schaffen. Doch eines nach dem anderen.

Andrea Hahn ist mit sieben Geschwistern in Alteglofsheim aufgewachsen. Das Netzwerken liegt ihr im Blut, denn: „Mein Papa hat gesagt, du musst jeden grüßen und jeden kennen!“ Und das hat Andrea Hahn ihr Leben lang befolgt.

Der Geruch der Stadt

Mit 17 zog sie in „d’Stodt“. Seit diesem Zeitpunkt ist sie eine Regensburgerin mit Leib und vor allem mit ihrer ganzen Seele. „Ich bin zwar gern viel unterwegs in der Welt, aber wenn ich dann heimkomme, dann empfängt mich der Geruch der Stadt, die Kultur, diese Innenstadt, die Straßen, die Cafés, die Vielfalt und vor allem diese Menschen. Man geht durch die Stadt und trifft Bekannte und oftmals ergibt sich daraus schon wieder eine Zusammenarbeit. Herrlich! Ich liebe das! Du bist in Regensburg nicht anonym, alles ist menschlich“, schwärmt Hahn von ihrer Stadt.

Sie findet, dass die Regensburger den großen Wert dieser Stadt oft nicht mehr richtig schätzen. Die Schönheit der Stadt und auch die Sicherheit, die man in Regensburg genieße, seien für viele schon selbstverständlich geworden. Für Andrea Hahn jedoch ganz und gar nicht: „Ich wache jeden Tag auf und sage danke! Danke, dass ich hier leben darf und dass es mir so gut geht und dass alles so gut läuft!“

Andrea Hahn ist in vielen Bereichen des Lebens, von der Werbebranche angefangen über Eventplanung bis hin zum Coaching und zur Beratung. Wer in Regensburg etwas Spezielles sucht oder eine Dienstleistung benötigt, kann bei ihr nachfragen: Sie kann gewiss weiterhelfen. Ihr persönliches und berufliches Netzwerk ist dicht und über die ganze Stadt gebreitet.

„Gegeneinander in Konkurrenz zu kämpfen bringt doch nichts. Zusammenarbeit bringt einen großen Mehrwert“, lautet Hahns Devise. Sie hat auch kein Problem damit, jemand anderen um Hilfe zu bitten: „Der eine kann eben dies, der andere das. Ich lasse mir gerne helfen und ich helfe gerne. Ich bin immer für ein Miteinander und die Zusammenarbeit“, lautet ihr Credo. Und sie bringt gern die Menschen zusammen.

Andrea Hahn wohnt an einem Ort hoch oben, direkt über die Donau hinweg gegenüber dem neuen Bayerischen Museum. „Manchmal wünsche ich mir, dass die Regensburger ein bisschen offener wären für etwas Neues. Sind wir doch froh, dass wir das Museum bekommen haben. Das wird uns viel bringen und wir können stolz darauf sein, denn es gab ja so viele Mitbewerber. Ich finde übrigens auch, dass es sich sehr gut einfügt, und ich habe die Entstehung ab der Baugrube mitverfolgt. Der Architekt hat sich wahnsinnig viel gedacht und hat sich zwei Jahre lang in Regensburg umgesehen. Außerdem freue ich mich darauf, wenn dort das Café und das Restaurant installiert sind. Denn dann kann man endlich einmal beim Kaffeetrinken auf die Donau blicken. Ich würde mir überhaupt mehr Cafés an der Donau mit dem Blick zum Fluss hin wünschen.“

Warum sie, obwohl das neue Museum oft in der Kritik steht, Stellung für den modern gestalteten Neubau bezieht? „Wir haben uns doch ständig in Regensburg weiterentwickelt und ich finde, man sollte alle Bauabschnitte der vergangenen und eben auch der jetzigen Zeit sehen können“, ist Andrea Hahns Antwort.

Wer mit der Regensburger Netzwerkerin spricht, spürt die Begeisterung in ihren Worten, wenn sie über Regensburg spricht. Sie trägt die Liebe zu ihrer Stadt auf den Lippen und möchte es den Regensburgern weitergeben: „Wir haben hier eine super Lebensqualität in Regensburg. Schätzen wir es wieder mehr. Sind wir wieder dankbar, dass wir hier leben dürfen“, appelliert sie an ihre Mitbürger.

Lebensfreude verbreiten

Andrea Hahns große Begabung ist es, gute Laune und Energie zu verbreiten. Den Optimismus, den sie in Bezug auf das Leben allgemein und das Leben in Regensburg hat, gibt sie gerne an andere Menschen weiter, die vielleicht gerade einen Schuss Zuversicht nötig haben. Sie kann Menschen coachen, so dass sie wieder das Positive sehen und das Negative relativieren. Ihre Arbeitswelt ist nicht von ihrer privaten Welt zu trennen. Die genaue Bezeichnung ihrer vielfältigen Tätigkeiten ist schwierig, denn sie macht sehr vieles und alles geht ineinander über: Sie wirbt, sie plant, sie berät (auch Stilberatung), sie organisiert, sie probiert, sie akquiriert Spenden und versucht, auch andere an ihrer persönlichen Vision von einem schönen Leben teilhaben zu lassen.

„Ich bin ein Menschenfreund und durch und durch positiv.“ Andrea Hahn, Regensburger Netzwerkerin

Seit elf Jahren bildet sie zusammen mit Ana Matt das Team „Evas Töchter“. Die beiden Frauen geben unentgeltliche Workshops für junge Menschen (5. bis 10. Klasse), angefangen beim Kommunikationstraining, Wandertag zum Bauern, Ernährung mit Obst und Gemüse, Cocktails ohne Alkohol und vieles mehr. Insgesamt 400 solcher Workshops für Schüler hat Andrea Hahn zusammen mit Ana Matt bereits gegeben. Der Regensburgerin ist es wichtig, auch den jungen Menschen etwas von ihrer Lebensfreude abzugeben.