Ehrenamt
144 Einsätze: Neunburger Feuerwehr war stark gefordert

23.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:56 Uhr
Ralf Gohlke
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden zahlreiche Mitglieder wegen ihrer Treue zum Verein geehrt und Aktive, welche die Altersgrenze erreicht haben, verabschiedet. −Foto: Ralf Gohlke

Mit insgesamt 144 Einsätzen im Jahr 2022 verzeichnete die Feuerwehr Neunburg eine deutliche Steigerung gegenüber 2021. Vorsitzender Georg Schmid kritisierte die Angriffe gegen Einsatzkräfte scharf. Er sprach von „Sorge bereitenden Entwicklungen.“

Um möglichst vielen ihrer 346 Mitglieder die Möglichkeit zu geben, an der Jahreshauptversammlung teilzunehmen wurde die Veranstaltung in die Schwarzachtalhalle verlegt. Vorsitzender Georg Schmid war erfreut darüber, dass 105 Mitglieder gekommen waren. Detailliert ging er, nach einer ausführlichen namentlichen Begrüßung zahlreicher Gäste, auf die Struktur der Mitglieder ein. Demnach verfügt die Wehr über 117 Aktive, davon elf Frauen und 96 Männer. Die Jugendfeuerwehr liegt bei 15 Mitgliedern und die „Löschbande“ (Kinderfeuerwehr) mit zehn Mädchen und 27 Jungen bei 37 Mitgliedern. Die „grauen Panther“ (Feuerwehr-Senioren) seien mit 15 Ehemaligen immer präsent. Den Rest bildeten die passiven Mitglieder, zu denen Schmid auch zahlreiche Gönner und Förderer rechnete.

In seinen einführenden Worten widmete sich der Vorsitzende den Sorge bereitenden Entwicklungen, die auch 2023 ihre Auswirkungen zeigen würden. Er nannte insbesondere die Ausschreitungen gegen Rettungskräfte und meinte: „Wer Angst um sein Leben haben muss, kann sich nicht aufs Retten, Bergen und Schützen konzentrieren.“

Drei Kameraden verletzt

Ebenso streifte er den Einsatz in der Nähe von Regensburg mit einer Rettungsleiter und wie schnell Einsatzkräfte da ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten könnten. Als Maxime der eigenen Mannschaft, um alle Herausforderungen meistern zu können, nannte er Zusammenhalt und Kameradschaft. Nach einer Reihe von Anmerkungen über die Arbeit des Vereins als Unterstützer der aktiven Truppe erwähnte er auch, dass bei der Stadt bereits eine Reihe dringender Arbeiten am Gerätehaus angemeldet worden seien. Schmid schloss mit vielen Dankadressen.

Das könnte Sie auch interessieren:Neunburgs Bürgermeister Martin Birner hat für 2023 viel vor

Kommandant Bernhard Käsbauer stellte zunächst fest, dass die Wehr an allen Tagen des Berichtjahres voll einsatzfähig gewesen sei, insbesondere auch tagesalarmsicher. Bei den 144 Einsätzen seien drei Kameraden verletzt worden, aber mittlerweile wieder gesund. 41 Davon seien jedoch Fehlalarme gewesen. Ausführlich ging er auf die Unterschiedlichen Anforderungen der Einsätze ein, die von 65 Aktiven, davon 33 Atemschutzträgern geleistet wurden.

Zur Verdeutlichung schilderte er eine Alarmierung mitten in der Nacht, kurz nach drei Uhr. Im Normalfall dauere ein Einsatz eine bis eineinhalb Stunden, also erfolge die Rückkehr ins Eigenheim gegen 4.30 Uhr. An Schlaf sei wegen des Adrenalinspiegels nicht mehr zu denken, man versuche einfach nur „runter zu kommen“. Der Wecker reiße einen dann aus dem vielleicht doch noch erzielten Schlaf, um den Arbeitstag zu beginnen. Am Arbeitsplatz werde trotz allem die volle Leistung erwartet, die Kollegen interessierten höchstens noch Details zum Einsatzgeschehen. „Während andere schliefen haben wir für die Stadt eine gemeindliche Pflichtaufgabe erfüllt, in unserer Freizeit und unentgeltlich“, gab er zu bedenken. Die Leistung jedes Einzelnen sei dafür nicht hoch genug einzuschätzen.

Arbeiten am Gerätehaus

Käsbauer nannte dazu 43 Übungen und Ausbildungen, für die weitere 1775 Stunden aufgewendet worden seien, ebenso wie der Besuch von Lehrgängen. Angesprochen wurde ebenfalls die erfolgreiche Abnahme verschiedener Leistungsabzeichen. In einer kurzen Vorausschau auf 2023 nannte er den Sachstand der Planung für einen Gerätewagen Logistik (GW-L1) sowie die wichtigen Baumaßnahmen am Gerätehaus.

Lesen Sie auch:„da Sporrer“ in Neunburg wagt einen Neustart

Nach weiteren Berichten und bevor zu den Ehrungen übergeleitet wurde, betonte Bürgermeister Martin Birner (CSU) den beispielhaften Zusammenhalt der gesamte Truppe. Im Kinder- und Jugendbereich werde für die Zukunft enormes geleistet. Stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl betonte, dass hinter diesen Leistungen immer auch eine intakte Familie stehe. Der neue Kreisbrandinspektor Christian Weinfurtner lobte die Zusammenarbeit von Verein und Aktiven als Garant für erfolgreiches Wirken.

Die Geehrten im Überblick

Staatlich:Vorab wurden drei Aktive ausgezeichnet, die von Seiten des Staates in Schwandorf geehrt werden: Nicole Ekl für 25 Jahre, Georg Schmid junior für 25 Jahre und Josef Kirchner für 50 Jahre.

Mitgliedschaft:Christoph von Wenz (40 Jahre), Armin Baumgärtner (30 Jahre), Gaby und Alois Ebenschwanger (20 Jahre) sowie Anna Dirnberger (18 Jahre)

Abschied:Wegen der Altersgrenze von 65 Jahren schieden Ingo Simandi, Herbert Wartha, Ferdinand Duschner aus dem aktiven Dienst aus.