Sport in Schwandorf
Ein Glaspokal für den MZ-Award-Gewinner

Joska stellt Trophäen für Spitzensportler her. In diesem Jahr kommt auch der MZ-Sport-Award Schwandorf aus Bodenmais.

13.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:51 Uhr
Joska-Geschäftsführerin Alina Kagerbauer präsentiert den diesjährigen MZ-Sport-Award der Lokalredaktion Schwandorf/Vilstal. Am Mittwoch wird er an die Siegerin oder den Sieger der Abstimmung übergeben. −Foto: Alex Huber

Egal ob Laura Dahlmeier, Dirk Nowitzki oder Sebastian Vettel: Die Glastrophäen, die bei Joska in Bodenmais in Handarbeit entstehen, werden auf der ganzen Welt von Spitzensportlern und Persönlichkeiten wie Angela Merkel oder dem Dalai Lama in die Höhe gereckt. In diese Riege reiht sich in diesem Jahr auch die Gewinnerin oder der Gewinner des MZ-Sport-Awards für Schwandorfs Sportler des Jahres ein.

Noch ist geheim, wer heuer den Titel von der Lokalredaktion Schwandorf/Vilstal verliehen bekommt. Am Mittwochnachmittag wird der Sieger im Beisein der Stadtspitze prämiert. Die Gewinnerin oder der Gewinner erfahren in diesem Jahr dabei ein Novum. Erstmals wird ein individueller Glaspokal übergeben. Dieser ist bereits in Schwandorfer Redaktion eingetroffen. Die 1,5 Kilogramm schwere Trophäe ist knapp 30 Zentimeter hoch. Gefertigt hat sie die Firma Joska aus Bodenmais. Deren Geschäftsführerin Alina Kagerbauer spricht von einem „schönen Gegensatz“ beim Pokal. Der kantige Sockel aus Prismenglas setze sich deutlich vom eher runden, zweiteiligen Pylon aus Kristallglas ab. „Durch die geschwungene Form im Pylon haben wir ein zeitloses und modernes Design geschaffen“, konstatiert Kagerbauer.

Der Herkunftsort des diesjährigen MZ-Sport-Awards hat Tradition. Gegründet wurde die Firma „Joska Bodenmais“ 1960 von Josef Kagerbauer, von dessen Initialen auch der Unternehmensname abgeleitet wurde. Der Glasschleifer startete seinen Ein-Mann-Betrieb damals in einem Hühnerstall. Im Laufe der Jahre wuchs Joska stetig, vor allem unter der Führung von Josef Kagerbauer junior. Heute leiten dessen Kinder Alina und Lennart das Familienunternehmen in dritter Generation. Über die Jahre entstand eine Glas-Erlebniswelt samt Waldglashütte, Gastronomie, Kinderland und Außenanlagen sowie weiteren Filialen in Bad Füssing und Bad Griesbach.

Der Weltmarktführer der Glastrophäen

Hergestellt wird bei Joska alles, was sich aus Glas fertigen lässt, wie beispielsweise Dekoartikel oder Schmuck. Berühmt ist der Bodenmaiser Traditionsbetrieb aber vor allem für seine Glaspokale – und diese sind inzwischen rund um den Globus bekannt. Denn: Joska ist Weltmarktführer bei der Fertigung von Glastrophäen. Die Bodenmaiser stellen unter anderem die Pokale für die DTM, den FIS Ski-Weltcup, die Vierschanzentournee, die Bob- und Skeleton-WM, den Biathlon-Weltcup oder für den Gewinner der 20. Etappe der Tour de France her.

Ausgezeichnet mit den Trophäen aus Bodenmais wurden aber auch schon Königin Silvia von Schweden oder Musiker wie Peter Maffay, Udo Jürgens, Marius Müller-Westernhagen, Nena und Tokio Hotel. Zwar startet Joska bereits im Sommer mit der Fertigung der Wintersporttrophäen, den Hauptanteil des Geschäfts machen aber Pokale für lokale Vereine aus, wie Geschäftsführerin Alina Kagerbauer gegenüber der Mittelbayerischen erklärt.

Pokale werden geschliffen, poliert und graviert

Hinter den Trophäen – egal ob für Spitzen- oder Amateursportler – steckt allerdings eine Menge Arbeit. In Bodenmais ist ein ganzes Team fast ausschließlich mit der Fertigung der Schmuckstücke beschäftigt. Zunächst werden die Pokale individuell in der Designabteilung von Joska gestaltet, dann wird das Kristallglas geschliffen, poliert und graviert. Anschließend werden die oft einzelnen Teile punktgenau mit einem speziellen Klebstoff zusammengefügt. Für letzteres ist besonders viel Fingerspitzengefühl gefragt.

Wie in allen Bereichen ist dabei Feinarbeit notwendig, allerdings steht das Joska-Team beim Kleben der Pokale zusätzlich unter Zeitdruck. Denn: Die Klebstoffe werden binnen Sekunden hart. Zunächst werden die Einzelteile dafür penibel gesäubert, um zu verhindern, dass sich Staubpartikel zwischen Sockel und Trophäe befinden. Nachdem dann der Klebstoff angebracht wurde, wird dieser mittels spezieller UV-Lampen zusätzlich verhärtet, wie Kagerbauer sagt. Die Fertigung der Pokale sei allerdings im Allgemeinen „sehr arbeitsintensiv“, ganz egal, in welchem Bereich der Produktion.

Stolz auf das eigene Handwerk

Entschädigt werden die Geschäftsführerin und ihre Mitarbeiter für die viele Arbeit aber immer dann, wenn die Trophäen bei Großveranstaltungen verliehen werden. „Wenn man dann im Fernsehen sieht, wie ein Pokal hochgehoben wird, den wir selbst entworfen und gefertigt haben, ist das natürlich ein tolles Gefühl“, sagt Kagerbauer. Wenngleich auch immer die Sorge mitschwingt, dass eine der Trophäen fallen gelassen wird.

Selbst in einem solchen Fall kann bei Joska aber im Handumdrehen reagiert werden, wie beispielsweise bei Skispringer Ryoyu Kobayashi bei der diesjährigen Vierschanzentournee. Als dessen eigentlich robuster Pokal beschädigt wurde, wurde die Trophäe kurzerhand in Garmisch-Patenkirchen abgeholt, in einer Nachtschicht repariert und wieder an Kobayashi übergeben.