Protest
Erneuter Warnstreik bei Läpple

Die Arbeiter des Unternehmens kämpfen in Teublitz unter anderem für eine Lohnerhöhung. Corona-Regeln wurden eingehalten.

18.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:46 Uhr
Werner Artmann
Beschäftigte der Firma Läpple traten auch am Donnerstag in den Warnstreik. Es war die zweite Aktion dieser Art binnen weniger Tage. −Foto: Werner Artmann

Mehr als 150 Beschäftige der Firma Läpple sind am Donnerstagmittag eineinhalb Stunden vor dem regulären Schichtende in den Warnstreik getreten. Zu dieser bereits zweiten Arbeitsniederlegung binnen weniger Tage hatte die IG-Metall Regensburg vor den Werkstoren aufgerufen.

IGM-Fachleiter Stefan Autenrieth hatte die Organisation „coronabedingt“ im Eingangsbereich vornehmen müssen. In einem Spalier standen die Betriebsräte mit dem Vorsitzendem Thomas Schanderl sowie die Vertrauensleute vor dem Werksausgang mit Transparenten und Fahnen, um die streikenden Mitarbeiter frühzeitig in ihre Freizeit zu entlassen.

Auf Weisung desLandratsamtsdurfte keine gesonderte Protestkundgebung mit einem Redner abgehalten werden. Im MZ-Gespräch teilte IGM-Fachleiter Autenrieth mit, die beiden Wochen der ersten Warnstreikwelle im Tarifkonflikt seien als „voller Erfolg“ zu werten.

Der erste Streik bei Läpple erfolgte bereits am 5. März, kurz vor Abschluss der Nachmittagsschicht. Auch in anderen Betrieben herrsche völliges Unverständnis über die „starre Haltung der Arbeitgeber“ bei den bisherigen Verhandlungsrunden. „Die Beschäftigten sind empört darüber, dass es für heuer eine Nullrunde geben soll und die Arbeitgeber sogar ein verlässliches Weihnachts- und Urlaubsgeld in Frage stellen“, sagte Autenrieth.

Arbeitnehmer fordern Urlaubs- und Weihnachtsgeld

Die Arbeitgeber hätten tabellenwirksame Lohnerhöhungen erst für das zweite Halbjahr 2022 in Aussicht gestellt. Ebenso sollte vom tariflichen Weihnachts- und Urlaubsgeld künftig abgewichen werden. Für Autenrieth völlig unverständlich: „Mit dem Urlaubsgeld wird für viele Familien Urlaub erst machbar. Und das Weihnachtsgeld muss neben Geschenken für die Kinder auch für das Begleichen der zum 1. Januar fällig werdenden Rechnungen herhalten.“

Die Beschäftigten bräuchten Kaufkraft und Instrumente für sichere Arbeitsplätze. Beides verweigerten die Arbeitgeber und deshalb sei der Geduldsfaden mehr als gespannt. „Wir hoffen, mit den Warnstreiks ein vernünftiges Ergebnis auf dem Verhandlungsweg zu erreichen. Wenn dies bis Ostern nicht gelingt, werden wir noch eine Schippe drauflegen mit ganztägigen Warnstreiks,“ stellte Autenrieth fest.