Spenden sammeln
Nittenauer wollen der Ukraine helfen

Mit einer Spendenaktion soll das Leid der Menschen im Kriegsgebiet gelindert werden. Nun sind Vereine und Bürger gefragt.

24.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:36 Uhr
Martin Grill, Andreas Proske und Claudia Müller-Völkl (v. l.) aus Nittenau wollen selbst aktiv werden, um die Not der Menschen in der Ukraine zu lindern. −Foto: Cornelia Lorenz

Die Hilfsbereitschaft der Nittenauer Bürger ist groß – davon sind die Initiatoren einer Spendenaktion für die Ukraine überzeugt. Sie haben deshalb ein Ziel ins Auge gefasst: Wird es klappen, jeden Nittenauer dazu zu bewegen, einen Euro zu spenden?

Martin Grill, Andreas Proske und Claudia Müller-Völkl gehören zu den Initiatoren der Spendenaktion. Sie haben sich schon längere Zeit Gedanken darüber gemacht, wie man den Menschen in der Ukraine am besten helfen könnte, haben deshalb in den vergangenen Wochen viele Telefonate geführt und sich ausgiebig informiert. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Geldspenden am sinnvollsten sind“, sagt Grill, der in der Vorstandschaft des SPD-Ortsverbands aktiv ist.

Die Nittenauer Vereine sind gefragt

Mit Parteipolitik habe die Spendenaktion nichts zu tun, versichert er. Das bestätigt auch Müller-Völkl, die eine der beiden Vorsitzenden der örtlichen Grünen ist. Den Initiatoren ist es wichtig, möglichst viele Nittenauer zu erreichen, weshalb sie versuchen wollen, die Gruppierungen und Vereine im Stadtgebiet anzusprechen und diese zum Mitmachen zu animieren.

Mit im Boot habe man bereits alle Parteien, die im Stadtrat vertreten sind, freut sich Grill. Auch die Elternbeiräte der Schulen und wichtige Vereine wieden Theater- und Festspielverein, den TSV Nittenau und den FC Bergham habe man schon von der Aktion überzeugen können. Natürlich seien einige Vereine heuer durch das NittenauerBürgerfest, das vom 1. bis 3. Juliüber die Bühne gehen soll, und andere eigene Projekte zum Teil schon stark ausgelastet. Dennoch, so hoffen die Initiatoren, könne der eine oder andere noch mit eigenen Ideen und Aktionen die Menschen zum Spenden für die Ukraine bewegen.

Hintergrund:Spenden:
Die Spendenaktion mit dem Titel „Ukrainehilfe Nittenau“ wird bereits unter anderem von den Stadtratsparteien, dem Weiberkomitee, dem TSV Nittenau, dem Theater- und Festspielverein und den Elternbeiräten des RTG und der Grund- und Mittelschule unterstützt. Die Initiatoren hoffen, jeden Nittenauer zum Spenden bewegen zu können.Das Geld geht zu 100 Prozent an die Ukrainehilfe der Johanniter. Diese sind Teil der „Aktion Deutschland hilft“ und seit langem zuverlässig und mit viel Erfahrung in der Katastrophenhilfe tätig. Spenden sind unter anderem direkt über die Homepage der Johanniter unterwww.johanniter.de/spenden-stiften/ukraine/online-spendenaktionen-fuer-die-ukrainemöglich.

Johanniter sind mit im Boot

Als Ziel haben sich Grill, Proske und Müller-Völkl gesetzt, pro Einwohner mindestens eine Spende von einem Euro zu erreichen. Das ergebe am Ende eine Summe von rund 10.000 Euro. „Ob das Ziel realistisch oder übertrieben ist, wird sich zeigen, aber ich finde, das sollte machbar sein“, sagt Grill. Das Spendenkonto ist bei den Johannitern angesiedelt, was das Vertrauen in die Aktion erhöhen soll.

Grill und seine Kollegen wollen die Spendenaktion erst einmal bis in den Juli hinein laufen lassen. Möglicherweise könne man im Sommer auch noch ein Benefiz-Fest auf die Beine stellen. Sollte die Spendenaktion gut angenommen werden, könnte sie auch länger laufen. „Die Menschen in der Ukraine werden auf Jahre hinaus unsere Hilfe benötigen“, sagt Grill.

Mit einer solchen Spendeninitiative vor Ort könne man die Menschen in ihrer größten Not selbst aktiv unterstützen und müsse nicht nur hilflos zusehen, sagt Müller-Völkl.

Dass die Solidarität der Nittenauer groß ist, haben sie bereits beimBenefizkonzertam 1. April in der Regentalhalle bewiesen: Dabei sammelten die Stadt sowie die katholische und evangelische Pfarrei Spenden für die Ukraine. Etliche Musikgruppen aus der Region waren dabei und am Ende kam eine Spendensumme von 2077,16 Euro zusammen.