Heimat
Von Wilderern, Kreuzen und der BBI

Das vierte „Gmoiböichl“ ist erschienen. Es vereint wieder Geschichte und Geschichten aus Steinberg am See und Wackersdorf.

23.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:23 Uhr
Jakob Scharf
Knapp 100 Jahre alt ist dieses Foto von Arbeitern der BBI vor allem aus Wackersdorf und Steinberg, darunter auch der spätere Steinberger Bürgermeister Josef Hiltl. −Foto: Jakob Scharf

Erstmals farbig erscheint der vierte Band des „Gmoaböichl“. Der Heimatkundliche Arbeitskreis (HAK) beginnt in diesen Tagen mit dem „Haus-zu-Haus-Verkauf“ der Broschüre, die mit interessanten Artikeln zur Heimatgeschichte der VG gefüllt ist. Neu unter den Autoren ist Professor Klaus Weigel. Er beschäftigt sich mit dem „schleichenden Pressack“, einem Bayernwerk eigenen Elektrobus, der sensationell schon nach dem Weltkrieg die Schüler vom legendären Wackersdorfer „Bockl“ abholte. Außerdem hinterfragt er, warum das Dampfkraftwerk in Dachelhofen gebaut wurde. Jakob Scharf wandelt auf den Spuren von Alt-Heselbach, eines Nähkurses in Wackersdorf und der Arbeiter- und Beamtenkolonie. In Steinberg blickt er auf 1906 zurück, als es zu einem Schusswechsel zwischen einem Wilderer und dem Förster kam. Auch erinnert er an alte Hochzeitsbräuche und die Radfahrvereine „Concordia“ und „Solidarität“. Der Lebenslauf des ersten Steinberger Schulbenefiziaten Josef Zierhut wird detailliert dargestellt.

Auch alte Oberpfälzer Redensarten werden „ausgegraben“. Natürlich darf im 50. Jahr des Landkreisbestehens ein Rückblick auf den Alt-Landkreis Burglengenfeld nicht fehlen. Sepp Hottner greift mit der Bundesstraße 85 ein brisantes Thema historisch auf und hat den früheren „Wackersdorfer Rauchclub“ aufgespürt. Zudem hat er vertieft zur „Solidarität“ Wackersdorf recherchiert. Wenn man bei Brückelsdorf „in die Höll“ ging, so klärt Andreas Hottner auf, musste man nicht weit gehen. Er stöberte in alten BBI-Werkszeitungen. Hans-Peter Weiß nimmt Bezug auf „100 Jahre BBI-Kriegsgedächtniskreuz“ und zeigt die Biografie von Direktor Georg Kramer auf sowie die Historie des „Wismann-Kreuzes“. Karin Hottner erinnert an die Wackersdorfer Ostkolonie.

Die Schrift gibt es nach dem Haus-zu-Haus-Verkauf in Steinberg (Bäckerei Fritsch, Info-Café, Museum), Wackersdorf (Bürgerbüro Rathaus, Hans-Peter Weiß ab 19 Uhr), Oder (Haller und Waldcafe), Heselbach (Besenhardt), Schwandorf (Buchhandlung Rupprecht und Filiale Fritsch beim Krankenhaus). (ssr)