Vereine
Die Qualität des Wassers verbessern

Der Fischereiverein Neunburg setzt große Hoffnungen in Renaturierungsprojekte. Besatzmaßnahmen sind wieder geplant.

16.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:34 Uhr
Ludwig Dirscherl
Der neuen Vorstandschaft des Fischereivereins mit Rainer Wallitschek, Petra Konau, Jürgen Straßer und Michael Throner (vorn von links) gratulierten die Bürgermeister Martin Birner und Stefan Spindler (von rechts). −Foto: Ludwig Dirscherl

Etwa 100 Gäste und Mitglieder kamen und lauschten den Fachvorträgen und Jahresberichten bei der Jahreshaupt- und Mitgliederversammlung des Fischereivereins (FV) Neunburg. Sie fand zum zweiten Mal in der Schwarzachtalhalle statt. Schnell verlief die gut vorbereitete Neuwahl der Vorstandschaft.

In seinem Grußwort bedankte sich Bürgermeister Martin Birner für die Hege- und Pflegemaßnahmen zum Wohle der Umwelt und Natur. Zusammenhalt, Hartnäckigkeit und Kompromissbereitschaft waren bis jetzt gefragt, um die Ziele des FV zu erreichen. Bürgermeister Stefan Spindler aus Rötz dankte dem Vorstand für die gute Arbeit. Er hofft auf ein gutes Gelingen für die Aktion Wehrrückbau in Hillstett.

Zwölf Fischarten in der Ascha festgestellt

Robert Bäumler informierte über die Umsetzungsmaßnahme zur Renaturierung und Durchgängigkeitsherstellung der Ascha. Aktuell seien der ökologische Zustand und die Fischfauna des eigenen Fischwassers unbefriedigend. Von der Mündung bis zur Quelle habe der Landesfischereiverband Messungen und eine Befischung durchgeführt.

Von den festgestellten zwölf Fischarten sind demnach Gründlinge, Aitel, Schneider und Laube am häufigsten vertreten. Vorgesehen sind das Einbringen von Sohlrampen, -schwellen, Spornen, Wurzelstöcken und Störsteinen, um die Strömungsvielfalt und Habitatqualität zu verbessern.

An Hand von Wildkameraaufnahmen und weiteren Nachweisen konnte der Fischotter mehrfach in Ascha und Schwarzach nachgewiesen werden. Weitere Themen waren der Rückbau des Wutzschleif-Wehrs und der ökologische Ausbau der Schwarzach bei Schwarzhofen.

Nach 31 Neuzugängen 480 Mitglieder

Vorsitzender Michael Throner hob die Bedeutung der Gewässerqualität hervor. Er berichtete von mehreren Aktionen mit dem Wasserwirtschaftsamt und der TU München. TU und Fischereiverein hätten 47.000 Muscheln bei der Absenkung gesammelt. Throner dankte für die Fürsprache von Regierungspräsident Axel Bartelt und allen Unterstützern.

Der Mitgliederstand hat sich mit 31 Neuzugängen auf 480 erhöht. Nur einen geringen Rückgang gab es beim Erwerb von Erlaubnisscheinen – trotz Corona. Erfreulich war, dass viele Angler nach der See-Absenkung erfolgreich weiter geangelt haben, so Vorsitzender Throner weiter.

Auch das Fangergebnis kann sich sehen lassen. Insgesamt wurden in allen Vereinsgewässern mehr als 2000 Fische (ohne Weißfische) gefangen: 991 Karpfen, 135 Zander, 365 Barsche, 181 Hechte, 78 Bachforellen und 104 Welse. Aber auch Regenbogenforellen, Schleien, Aal, Schied und Döbel gingen an die Angel. Kapitale Fänge sollten an die Vereinsführung gemeldet werden.

Im Rahmen des zuschussfähigen Artenschutzprogramms wurden in den Schwarzach-Abschnitten Barben und Wildkarpfen sowie Nasen, Nerfling und Elritzen eingesetzt. Aber auch Raubfische wie Hecht und Zander wurden in den Vereinsgewässern nachbesetzt. Für 2022 sind Besatzmaßnahmen von 30.000 Euro vorgesehen, der Plan orientiert sich an den letzten Jahren. Bis zum Aufstau des Hauptsees soll dort kein Besatz erfolgen.

Der Rückbau des Wehrs öffnet neue Chancen

Fachberater Thomas Ring ging speziell auf die aktuellen Themen des FV ein. Mit dem Entnahmeturm und dem Wehrrückbau (Wutzschleife) bestehe eine große Chance, dass sich das gesamte See- und Schwarzachwasser verbessere. Auch werde langfristig die Reproduktion der Fischarten positiv beeinflusst. Unklar und auffällig war der geringe Bestand an Bachforellen und Mühlkoppen in der Ascha, so Ring. Monotoring-Maßnahmen seien weiterhin in allen Gewässern erforderlich.

Die Neuwahl der Vorstandschaft erfolgte einstimmig und brachte wenige Änderungen. Die Führung obliegt Vorsitzendem Michael Throner und dem 2. Vorsitzenden Jürgen Straßer. Der Fischereiverein wird heuer 60 Jahre, eine kleine Feier ist dazu geplant. (gdl)