Das Infektionsgeschehen im Landkreis Schwandorf verliert nichts von seiner Dynamik. Aus den „deutlich mehr als 100 Fällen“, die das Landratsamt am Mittwoch gemeldet hatte, sind nach Angaben von Sprecher Hans Prechtl bis zum Ende des Tages 121 geworden. Am Donnerstag wurden 236 neue Fälle weitergemeldet, am Freitag bis zum späten Nachmittag wurden mehr als 180 Infektionen bekannt. Zwei ältere Menschen sind im Zusammenhang mit Corona verstorben.
Wie Sprecher Prechtl weiter mitteilt, wich die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag in den Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (551,6) und Robert-Koch-Institut (511,9) ab. Als Grund führt Prechtl an, dass bis in die Nacht 236 Fälle an das LGL gemeldet wurden – gestückelt in mehreren Meldungen über den Tag verteilt.
Die letzte Teilmeldung mit 60 Fällen sei nicht mehr an das RKI weitergegeben worden, weshalb das LGL aktuell bereits 12.900, das RKI aber nur 12.840 Fälle ausweise. Die unterschiedlichen Inzidenzen würden sich aber wieder angleichen, sobald die Nacherfassungen beim RKI erfolgt seien. Mit den Infektionen vom Freitag steigt die Fallzahl im Landkreis Schwandorf auf über 13.000 an.
Zwei Todesfälle bei Senioren, aber auch Jüngere betroffen
Mit dem Tod einer 86-jährigen Heimbewohnerin und eines 84-jährigen Mannes, der zu Hause gelebt hatte, erhöht sich laut Prechtl die Zahl der mit oder an Corona Verstorbenen auf 193. „Vereinzelt erfahren wir in Zuschriften unschöne Reaktionen, die auf das Alter der Verstorbenen abzielen. Es ist zwar richtig, dass das Sterberisiko durchCorona bei Älterenhöher als bei Jüngeren ist. Aber ein Blick in die Krankenhäuser und Intensivstationen zeigt, dass auch Jüngere sehr schwer und teils mit bleibenden Folgen an Corona erkranken können“, merkt der Landkreis-Sprecher an.
Zu einem aufgeheizten Wortwechsel kam es nach Angaben des Landratsamts Mittwoch vor demImpfzentrum in Nabburg. Personen, die sich zur Booster-Impfung angestellt hätten, hätten andere beschimpft, die auf die Erstimpfung warteten. Die Stimmung schaukelte sich laut Prechtl wegen des Vorwurfs hoch, dass diejenigen, die erst jetzt kämen, schuld daran seien, dass die anderen auf die Drittimpfung länger warten müssten. Der Streit konnte aber ohne Eingreifen der Polizei befriedet werden.
Zur Impfung kommen auch Menschen von außerhalb
Im Zusammenhang mit dem Vorfall ruft Landkreis-Sprecher Hans Prechtl dazu auf, fair mit dem Personal im Impfzentrum umzugehen. „Was sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilweise anhören müssen, ist unter der Gürtellinie“, heißt es in seiner Mitteilung. Anders als in vielen Impfzentren in Bayern und der Oberpfalz werde in Nabburg auch noch ohne Termin geimpft, weshalb sich hier auch immer mehr Menschen von außerhalb impfen ließen.
Die aktuellen Impfzeiten: Samstag, 27. November, von 14 bis 17 Uhr (nur Erst- und Zweitimpfungen); Sonntag, 28. November, von 13.30 bis 16.30 Uhr (nur Erst- und Zweitimpfungen); Montag, 29. November, geschlossen; Dienstag, 30. November, ganztags, nur mit bereits vereinbartem Termin; Mittwoch, 1. Dezember, von 12.30 bis 15.30 Uhr (nur Erst- und Zweitimpfungen).
