Wittelsbacher Turnier
Schach-Open: Yevgeniy Roshka setzt sich knapp durch – Lokalmatador Benedikt Huber belegt Platz acht

02.01.2024 | Stand 02.01.2024, 14:36 Uhr

Spannung: Pascal Karsay (li.) blieb mit dem Sieg gegen Mathias Womacka im Rennen um den Turniersieg. Fotos: Neumeier

Zwischen Weihnachten und Silvester war Kelheim abermals in der Hand der Schachspieler. Im Dormero-Hotel nahmen 153 Teilnehmer bei der Jubiläumsausgabe des Wittelsbacher Weihnachtsopen (WWO) den Siegerpokal und die 4000 Euro Preisgeld in verschiedenen Kategorien ins Visier.

Ein Großmeister (GM), ein internationaler Meister (IM), eine Internationale Meisterin der Damen (WIM) und etliche FIDE-Meister (FM) gingen neben starken Vereinsspielern aus der Region an den Start. Turnierleiter Simon Pernpeintner und Hauptschiedsrichter Ulrich Hiemer schickten das Feld auf die sieben Runden lange Reise. Von Beginn an setzten sich die starken Titelträger an die Spitze. Aber es gab auch Überraschungen: FM Roland Ollenberger müsste früh eine Niederlage einstecken, kämpfte sich in einem langen Schlussspurt aber wieder in die Spitzengruppe zurück.

Vorjahressieger FM Thomas Höfelsauer wurde in Runde drei bei seiner Mission Titelverteidigung empfindlich gebremst, als er sich GM Mathias Womacka geschlagen geben musste. Pech hatte Lennart Uphoff vom SC Bavaria Regensburg, der die ersten beiden Runden gewann, dann aber krankheitsbedingt das Handtuch werfen musste. Auch Lokalmatador Stephan Gießmann, Führender in der ewigen Tabelle des WWO, hatte zu kämpfen. Der SK-Stratege musste sich in Runde eins mit einem Remis gegen WIM Vera Medunova zufriedengeben und wurde nach einer Niederlage in Runde vier gegen Großmeister Womacka aus der Spitzengruppe geworfen.

Lokalmatadore halten mit

Im Topfeld mischte mit Johannes Najjar ein weiterer Kelheimer mit. Erst ein Remis und eine Niederlage in den letzten beiden Runde stoppten auch Najjars Treppchenkurs. Bestplatzierter Kelheimer wurde Jugendspieler Benedikt Huber auf Platz acht von 132 Teilnehmern im Hauptturnier.

Vor der letzten Runde spitzte sich das Duell um den Turniersieg zu. Am ersten Brett kam es zum Aufeinandertreffen zwischen Roshka und Ollenberger um den Turniersieg. Daneben spielte Pascal Karsay gegen FM Thomas Niedermeier.

Auch Karsay durfte sich dank seines Sieges über Womacka noch Chancen auf Platz eins ausrechnen. Der Rucksack, den beide mit sich herumschleppten, war jedoch die niedrigere Zweitwertung. Im Falle eines Punktegleichstands würde Roshka die Oberhand behalten. So kam es: Roshka schaffte ein Remis am ersten Brett gegen den direkten Widersacher Ollenberger.

An Brett zwei konnte sich Karsay in einer langen Schlacht gegen Niedermeier durchsetzen, aber das reichte nicht mehr für den Turniersieg. Beide hatten abschließend 6,0 Punkte aus sieben Runden geholt, aber die Feinwertung wies IM Roshka (SC 1919 Siegburg) mit 30,5 zu 28,0 Buchholzpunkten als Sieger und Gewinner der 1.000 Euro Preisgeld aus.

Die weiteren Preisgelder für die Plätze zwei bis fünf gingen an Karsay, Johannes Feldmann, dem einzigen Nicht-Titelträger in der Spitzengruppe und Ollenberger (alle drei SV Worms) sowie Womacka vom SV 1920 Hofheim. Den Preis für die beste Dame im Feld schnappte sich in letzter Sekunde, wie schon im Vorjahr, WIM Vera Medunova vom SC Blauer Turm Bad Wimpfen. Die Auszeichnung für den besten Senior erhielt FM Robert Vogel vom SK München Südost vor Heinrich Maurer vom SK Kelheim.

SK-Akteur holt Jugendpreis

Den Jugendpreis riss sich beim Heimspiel Benedikt Huber unter den Nagel, Levin Isbilir vom SC Erlangen und Wolfgang Ehrl vom TSV Kareth-Lappersdorf folgten auf den Plätzen. Erfolgreichster Verein war der SV Worms.

Die Ratingpreise, gestaffelt nach der nominellen Spielstärke der Teilnehmer, sorgten erneut dafür, dass das Weihnachtsopen in Kelheim ein Turnier blieb, bei dem nicht nur Großmeister und Internationale Meister den Topf unter sich aufteilten. Wolfgang Bunk (SC Bavaria Regensburg, bis 2100 DWZ), Cagan Arhan Hotman (SK Ingolstadt, bis 2000), Thomas Neger (TV Riedenburg, bis 1900), Ensar Emet (SC Haar, bis 1800), Wolfgang Neukirchinger (DJK SF Haselbach, bis 1700), Vincent Scholz (SK Neuburg, bis 1600).

Das Begleitturnier (bis 1300 DWZ) gewann David Kargl (TV Riedenburg) vor Raphael Funk (SV Ilmmünster) und Bernhard Poll (SK Kelheim).

So hat sich das Wittelsbacher Weihnachstopen entwickelt

Jubiläum: Im Jahr 2012 feierten die Wittelsbacher Weihnachtsopen Premiere. Das Turnier von 2023 war die zehnte Ausgabe in Präsenz. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 gab es Online-Ersatz.

Teilnehmer: Für die zehnte Auflage wurde die maximale Starterzahl (Hauptturnier: 150, Begleitturnier: 30) aufgestockt. 2012 waren 84 Schachspieler dabei.