Zwischen Weihnachten und Silvester stehen dem Schachklub Kelheim aufregende Tage bevor: Der Verein veranstaltet die zehnte Jubiläumsausgabe der Wittelsbacher Weihnachtsopen (WWO). 180 Schachstrategen werden zum Schachturnier in der Kreisstadt erwartet.
Das offene Turnier durfte im vergangenen Jahr pandemiebedingt zum ersten Mal seit 2019 wieder in Präsenz ausgetragen werden. Neben zahlreichen starken Vereinsspielern aus der Region waren auch etliche FIDE-Meister (FM) verschiedener Nationalitäten, ein Internationaler Meister (IM), eine Internationale Meisterin der Damen (WIM) und ein Großmeister (GM) nach Kelheim gepilgert, um die insgesamt 4000 Euro Preisgeld ins Visier zu nehmen. Gewonnen hat überraschend nicht der Großmeister aus Tschechien: FM Thomas Höfelsauer vom SK München Südost trug den Sieg davon.
Lokalmatador Stephan Gießmann mischte bis zum Schluss um den Turniersieg mit und wurde Sechster. Der Stratege vom SK Kelheim führt die Ewige Tabelle der WWO mit 45 Punkten aus neun Teilnahmen an. Mit dem zweitgereihten Heinrich Maurer (SK Kelheim, 37/8) und dem viertplatzierten Björn Schmitz (TV Riedenburg Schach 33,5/8) reihen sich weitere Schachspieler aus der Region unter den besten Fünf ein. Ralf Seitner (SK Neuburg, 35/8) und Patrick Boos (SV Worms, 32/7) komplettieren die führenden Positionen.
Anreiz durch Ratingpreise
Mit Arne Deschler und Citra-Bangsa Giesen schnappten sich SK-Jugendspieler im Vorjahr bei den Weihnachtsopen jeweils einen der zahlreichen Ratingpreise. Die Ratingpreise sind per Ausschreibung derart gestaffelt, dass Teilnehmer aller Spielstärke reelle Chancen auf ein Preisgeld haben – und nicht nur die Titelträger den Topf unter sich aufteilen.
Das WWO wird seit 2012 ausgetragen. Es ist laut Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins aus der viele Jahre davor gesponnenen Idee entstanden, in Kelheim eine Art Stadtmeisterschaft auf die Beine zu stellen. Treibende Kraft dahinter war der damalige Vorsitzende Helmut Kreuzer. Zudem war FIDE-Schiedsrichter (FSR) Dr. Uli Hiemer einer der maßgeblichen Geburtshelfer.
Für die zehnte Auflage konnte die maximale Teilnehmerzahl noch einmal aufgestockt werden, wie der aktuelle Vorsitzende Johannes Obermeier vermeldet: 150 Schachspieler können im Hauptturnier untergebracht werden, im Begleitturnier (Deckel bei 1300 DWZ) sind es wie gehabt 30 Starter. Die Teilnahme ist offen für jedermann – solange Plätze frei sind. „Eine günstige Gelegenheit für Freunde des Schachs, die bisher nur online am Computer oder am Smartphone gespielt haben, mal echte Turnierluft zu schnuppern“, werben die Organisatoren vom SK Kelheim um Teilnahme.
In den bisherigen neun Auflagen gelang GM Egor Krivoborodov (SC Garching, 2013/2014) und Roland Loos (SG Post/Süd Regensburg, 2018/19) jeweils die Titelverteidigung. Einen Dreifachsieger gibt es noch nicht. Einige Spieler und Betreuer vom SK Kelheim müssen auch in diesem Jahr auf das WWO verzichten: Zwei Jugendteams haben sich für die deutsche Meisterschaft (DVM) qualifiziert.
Einsätze in Magdeburg
Die DVM findet parallel zum Kelheimer Turnier mit allen Altersklassen und etwa 800 Startern in Magdeburg statt.
Die U12-Mannschaft des SK Kelheim geht mit Moritz Ramming, Arthur Sitnik, Konstantin Neumeier und Leonhard Dauerer an den Start und wird von Trainer Constantin Blodig betreut. Die U20w-Auswahl besteht aus Laura Sophie Bauer, Valentina Neumeier, Citra Bangsa-Giesen und Gaststarterin Katharina Gubler vom TSV Kareth-Lappersdorf. Jugendleiter Cornelius Mühlich übernimmt das Coaching.
Beide Teams sind im Mittelfeld gesetzt und dürfen sich laut SK Kelheim gute Chancen ausrechnen, auf Bundesebene ein Wörtchen mitzureden. Die Vereinshomepage schachklub-kelheim.de berichtet live von WWO und DVM.
Weihnachtsopen
Start: Das Schachturnier wird am 27. Dezember (10 Uhr) von Turnierleiter und FSR Simon Pernpeintner im Dormero-Hotel gestartet und endet am 30. Dezember.
Teilnahme: Voranmeldung per E-Mail an wwo@schachklub-kelheim.de, Meldeschluss vor Ort ist am 27. Dezember (9.30 Uhr).
Lokalmatador: Stephan Gießmann führt die Ewige Tabelle der Weihnachtsopen an. Foto: Deschler
SK-Talent: Citra Bangsa-Giesen schnappte sich im Vorjahr einen der Ratingpreise. Foto: Deschler
